Pressemitteilung

Nr. 214 – 8. Oktober 1999

Staatssekretär Freller bei der Landesdelegiertenversammlung der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Junglehrer im BLLV: Zentrale Bedeutung der Junglehrer für die innere Schulentwicklung

Die Bedeutung der jungen Lehrkräfte für die Lehrerkollegien hob Kultusstaatssekretär Karl Freller am Samstag in seiner Rede bei der Landesdelegiertenversammlung der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Junglehrer (ABJ) im BLLV in Amberg hervor. Freller: "Junge Lehrerinnen und Lehrer setzen oft Impulse im Schulalltag, die die pädagogische Arbeit erfahrener Lehrkräfte ergänzen und deshalb wesentlicher Bestandteil der inneren Schulreform sind. Sie brauchen unsere Unterstützung und Anerkennung."

Der Staatssekretär wies darauf hin, dass die Einstellungssituation im Volksschulbereich auch in diesem Jahr den jungen Lehrkräften wieder gute Möglichkeiten eröffne. So entfalle der größte Teil der rund 3 800 Einstellungen im staatlichen Schuldienst auf die Volksschule: An Grund- und Hauptschulen können im Schuljahr 1999/2000 rund 1 800 Lehrkräfte neu beschäftigt und 271 bereits auf Arbeitsvertrag beschäftigte Lehrkräfte in ein Beamtenverhältnis übernommen werden. Ursachen für die günstige Einstellungssituation seien neben einem steigenden Ersatzbedarf durch Ruhestandsversetzungen auch die attraktiven Teilzeitmöglichkeiten. Freller betonte, dass gerade das jetzt neu eingeführte Instrument der Altersteilzeit zunehmend dazu beitragen werde, ältere Lehrkräfte zu entlasten und zugleich die Chancen der jungen Nachwuchskräfte weiter zu verbessern. Zusätzlich zum Ersatzbedarf seien außerdem in den letzten Jahren ständig neue Planstellen geschaffen worden. Gerade im Volksschulbereich könne Bayern damit den Lehramtsbewerbern deutlich bessere Perspektiven bieten als andere Länder.

Ein besonderes Anliegen in Zusammenhang mit der Weiterentwicklung der Schule sei die Verbesserung der Lehrerbildung. Freller betonte, dass die Schule heute, vor allem im pädagogischen Bereich neue Anforderungen an Lehrerinnen und Lehrer stelle. Um sie darauf vorzubereiten, sei mehr Praxisbezug in der Lehrerbildung notwendig. Mit dieser Zielsetzung werde derzeit die Lehrerprüfungsordnung für alle Schularten überarbeitet. Es gehe primär darum, den Studierenden im Rahmen von Praktika frühzeitig realitätsnahe Vorstellungen über die Anforderungen des Lehrerberufs an der angestrebten Schulart zu vermitteln und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Eignung für diesen Beruf zuverlässig zu beurteilen. Außerdem solle die schulische Praxis enger mit den erziehungswissenschaftlichen Studien verknüpft werden.

Staatssekretär Freller würdigte die Arbeit der bisherigen ABJ-Vorsitzenden Helga Rolletschek, die sich stets überzeugend und ehrlich für die Belange der Junglehrer eingesetzt und eine konstruktive Zusammenarbeit ermöglicht habe.

Dorothee Erpenstein
Pressesprecherin im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus