9. Oktober 1998

Kultusministerin Monika Hohlmeier: "Familiengerechte Betreuung wird Schwerpunkt meiner Arbeit"

Bitte um Fairness

Mit kritischer Berichterstattung kann Kultusministerin Monika Hohlmeier gut leben. Wenn es allerdings Kritik hagelt, noch ehe sie überhaupt eine Chance hatte, irgendetwas zu tun, was kritisiert werden könnte, liegt der Verdacht nahe, dass es sich um Voreingenommenheit handelt. In der Politik gibt es in allen westlichen Demokratien den Brauch der "ersten hundert Tage", die man einem bzw. einer "Neuen" zugesteht. Die neue Kultusministerin wäre auch schon mit 50 Tagen zufrieden.

Einen Schwerpunkt ihrer Arbeit für die kommenden Jahre sieht Kultusministerin Hohlmeier in der Erweiterung der bereits bestehenden Angebote der außerunterrichtlichen Betreuung. Dazu gehört zum einen der Ausbau der familiengerechten Halbtagsgrundschule, die bereits mit einem Ministerratsbeschluss auf den Weg gebracht wurde und derzeit konzeptionell erarbeitet wird. Unabhängig davon werden im laufenden Schuljahr bereits für etwa 14 000 Kinder 800 geförderte Gruppen zur Mittagsbetreuung eingerichtet. Zum anderen sollen zusätzliche Angebote für die Nachmittagsbetreuung von Schülerinnen und Schülern aller Altersstufen entwickelt werden. Derzeit wird in diesem Bereich bereits neben dem Modell "Hort an der Schule" das Projekt "Nachmittagsbetreuung von Schülern in Einrichtungen der Jugendarbeit" mit Erfolg durchgeführt. Auch das Thema einer bedarfsorientierten Ganztagsschule soll nicht tabuisiert werden, wenn es darum geht, auf gesellschaftliche Veränderungen angemessen zu reagieren, kündigte Hohlmeier an.

Entschieden verwahrt sich die Kultusministerin gegen Tendenzen, Privatschulen und öffentliche Schulen gegeneinander auszuspielen. Gerade in der Vielfalt liegt nach Einschätzung der Ministerin einer der größten Vorteile der bayerischen Schullandschaft, die ein reichhaltiges Angebot für die verschiedensten Bedürfnisse bereit hält.

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht und Kultus
Toni Schmid, Pressesprecher