28. Oktober 1997

Deutlicher Anstieg der Frauen in den Ingenieurwissenschaften

Bayerns beste Ingenieurstudentinnen für hervorragende Diplom- und Promotionsarbeiten ausgezeichnet

 

Für ihre hervorragenden Diplomarbeiten und Dissertationen hat Kultusminister Hans Zehetmair fünf Studentinnen der Ingenieurwissenschaften ausgezeichnet. Wie der Minister bei der Preisverleihung am Dienstag in München mitteilte, möchte er damit die hervorragenden Leistungen der Ingenieurstudentinnen bayerischer Hochschulen würdigen und die Attraktivität von typisch ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen auch für weibliche Studienbewerber weiter steigern. Dies sei ein Schritt, um Vorurteile, Rollenklischees und unbegründete Ängste abzubauen und junge Frauen verstärkt zur Wahl naturwissenschaftlicher Studiengänge zu ermutigen. Die Entwicklung des Frauenanteils bei den Erwerbstätigen mit Hochschulabschluss zeige, dass diese Bemühungen auch Erfolg hätten: So sei die Frauenquote zwischen 1985 und 1995 bei den mit Akademikern besetzten Arbeitsplätzen in Deutschland stetig gestiegen und mittlerweile jeder dritte Akademiker-Arbeitsplatz mit einer Frau besetzt. Besonders auffällig sei der Anstieg bei den Ingenieurwissenschaften, wo sich der Frauenanteil von 4,5 % im Jahr 1985 auf 11,2 % im Jahr 1995 mehr als verdoppelt habe. Dennoch seien weitere Anstrengungen notwendig, um den Anteil der Studentinnen in den Ingenieurwissenschaften zu erhöhen. Die Auszeichnung der Diplom- und Promotionsarbeiten sei nicht nur Anerkennung der Leistungen der Preisträgerinnen, sondern solle Anreiz, Motivation und Ermutigung für Studienanfängerinnen sein, sich einem ingenieurwissenschaftlichen Studium zuzuwenden.

Die seit 15 Jahren aufgrund von Vorschlägen der Hochschulen verliehene Auszeichnung ist mit einem Preisgeld in Höhe von jeweils 4.000 DM verbunden.

 

Die diesjährigen Preisträgerinnen sind:

Dipl.-Ing. (FH) Christine Axmann, Ahorn

Christine Axmann studierte Elektrotechnik an der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt-Aschaffenburg. Thema der Diplomarbeit: "Parallel-Seriell-Wandler für einen digitalen Datenstrom bis 100 Mbit/sec".

Dipl.-Ing. (FH) Heike Bauer, Münnerstadt

Heike Bauer studierte Bauingenieurwesen an der Fachhochschule Coburg. Thema der Diplomarbeit: "Statische und konstruktive Bearbeitung eines Mehrfamilienhauses mit Tiefgarage".

Dipl.-Ing. (FH) Miriam Binder, Friedrichshafen

Miriam Binder studierte Feinwerk- und Mikrotechnik an der Fachhochschule München. Thema der Diplomarbeit: "Entwicklung und methodische Begleitung einer Initiative zur Förderung der Qualitätskultur".

Dipl.-Ing. (Univ.) Jutta Blobner, Erlangen

Jutta Blobner studierte Fertigungstechnik an der Universität Erlangen-Nürnberg. Thema ihrer Diplomarbeit: "Numerische Simulation des Rißfortschritts mit Modellen der Schädigungsmechanik".

Dr. rer.nat. Ulla Koppenhagen, München

Ulla Koppenhagen studierte Informatik an der Technischen Universität München. Thema ihrer Dissertation: "Optimal Algorithms for Binominal Ideals and Commutative Semigroups".

 

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent