18. Oktober 1997
Die Hochschulreform - ein Beitrag zu mehr Wettbewerb und Profilierung der Hochschulen
Mehr Profilbildung und Wettbewerb der Hochschulen erm�glicht die Hochschulreform in Bayern. Wie Kultusminister Hans Zehetmair bei der Verleihung des Eduard-Rhein-Preises 1997 am Samstag in M�nchen erkl�rte, komme einer zukunftsweisenden Hochschulausbildung essentielle Bedeutung zu. Die Vorstellung, alle Hochschulen seien gleich, sei l�ngst Illusion. Universit�ten und Fachhochschulen seien mit differenzierter Zielsetzung errichtet worden, so gebe es technisch ausgerichtete oder geisteswissenschaftlich orientierte Hochschulen, gro�e Universit�ten mit 60.000 Studenten und kleine mit 4.000 Studenten. Der zu erwartende Zuwachs an Studenten und deren berufsweltgerechte Ausbildung erfordere gro�e Anstrengungen von Staat und Hochschulen. Die Zahl der Schulabsolventen in den alten L�ndern werde Prognosen der Kultusministerkonferenz zufolge von 245.000 im Jahr 1996 auf rund 327.000 im Jahr 2010 zunehmen. Auf der Basis von mehr Autonomie h�tten die Hochschulen die Chance, durch Leistung im gegenseitigen Wettbewerb mehr Profil zu entwickeln und h�here Qualit�t in Forschung und Lehre zu sichern. Zusammenarbeit solle den Wettbewerb befl�geln. Eine Abstimmung von Studienangeboten und Forschungsschwerpunkten sei erforderlich. Das Beispiel nordbayerischer Universit�ten, die gemeinsame Studieng�nge vereinbart h�tten, solle Schule machen, so der Minister. Es gelte, Br�cken zu schlagen �ber Instituts- und Fakult�tsgrenzen.
Die Hochschulreform in Bayern sehe zur Verbesserung des Hochschulmanagements die Einrichtung eines Leitungsgremiums vor, das insbesondere die Mittel und Stellen innerhalb der Hochschulen verteilen werde. Damit solle eine Abkehr vom Gie�kannenprinzip und eine st�rker am Gesamtinteresse der Hochschule, aber auch am Bedarf orientierte gezielte Mittelverteilung erreicht werden. Mehr Autonomie erhielten die Hochschulen durch �bertragung von Zust�ndigkeiten im Personalbereich oder eine weitreichende Flexibilisierung der Hochschulhaushalte durch Lockerung des J�hrlichkeitsprinzips und verbesserte Austauschbarkeit der wichtigsten Haushaltstitel. Zus�tzlichen Anreiz, profilbildende Leistungen zu finanzieren, gebe die Beteiligung der Hochschulen an selbst erwirtschafteten zus�tzlichen Einnahmen: Drei Viertel der Entgelte (z.B. f�r die Vermietung von Hochschulr�umen) verblieben k�nftig den Hochschulen zur Finanzierung von Lehre und Forschung.
Das Reformgesetz zur �nderung der hochschulgesetzlichen Bestimmungen gebe Freir�ume und erm�gliche neues Handeln. Die Hochschulen m��ten nun beweisen, da� sie ein Mehr an Autonomie und Verantwortung nicht nur einfordern, sondern auch tragen k�nnten.