17. Oktober 1997

Neues Schwerpunktthema an den bayerischen Schulen: "Stationen der deutschen und bayerischen Geschichte: 1648 - 1748 -1848 - 1948"

Mit einem historischen Schwerpunktthema werden sich die bayerischen Schüler in diesem Schuljahr befassen. Wie Kultusminister Hans Zehetmair am Freitag in München erklärte, markiere das Jahr 1998 eine Reihe von Zäsuren für die bayerische und die deutsche Geschichte. Deshalb habe er die Schulen gebeten, das Thema "Stationen der deutschen und bayerischen Geschichte: 1648 - 1748 - 1848 - 1948" besonders zu berücksichtigen. Die Beendigung des Dreißigjährigen Krieges vor 350 Jahren, das Ende des Österreichischen Erbfolgekrieges vor 250 Jahren, die sogenannte Märzrevolution vor 150 Jahren oder die Währungsreform vor 50 Jahren seien Ereignisse, die das Leben der Menschen in Bayern verändert hätten und deren Auswirkungen bis heute spürbar seien. Dies sei Grund genug, sich im Geschichtsunterricht intensiver mit diesen Jahren zu beschäftigen, da sich auf diese Weise stärker als sonst auch die historische Tiefendimension veranschaulichen lasse.

Zehetmair betonte, daß auch der neu geschaffene landesgeschichtliche Wettbewerb "Erinnerungszeichen - Schüler erforschen Geschichte und Kultur ihrer Heimat" das Schwerpunktthema aufgreife. Im ersten Jahr steht der Wettbewerb unter dem Motto "1648 - 1748 - 1848 - 1948: Jahre, die Bayern verändert haben". Schülerinnen und Schüler aller Schularten ab 13 Jahren sind aufgefordert, in der näheren und weiteren Heimat nach Spuren der historischen Ereignisse zu suchen, die mit diesen vier Jahreszahlen verknüpft sind. Zu den vielfältigen Anknüpfungspunkten, die Jugendliche im heimatlichen Umfeld finden können, gehören historische Feste, Bräuche und Bauwerke, Wegkreuze, Grabsteine, Fotoalben und Zeitungen ebenso wie persönliche Erinnerungen von Zeitzeugen. Breitgefächert ist auch die Palette der möglichen Themenstellungen und Darstellungsformen. So können die Klassen-, Gruppen- oder Einzelarbeiten, für die ein Jahr Bearbeitungszeit zur Verfügung steht, als schriftliche Arbeit, Fotodokumentation, Film, Modell, Collage oder Multimedia-Projekt eingereicht werden.

Um den Lehrern möglichst vielfältige Unterstützung zu gewähren, ist jetzt eine schulartübergreifende Handreichung des Staatsinstituts für Schulpädagogik und Bildungsforschung erschienen. Sie zeigt auf, wie die entscheidenden Stationen der deutschen und bayerischen Geschichte, die sich 1998 zum 350., 250., 150. bzw. 50. Mal jähren, in Unterricht und Schulleben einbezogen werden können. Darüber hinaus enthält sie ein Verzeichnis der einschlägigen Literatur und anderer Medien zum Thema. Das Museums-Pädagogische Zentrum in München erstellt derzeit für die Schulen eine Übersicht über weitere Bildungsangebote wie Ausstellungen, Führungen, Fortbildungskurse, Begleitmaterialien und Symposien.

 

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent