17. Oktober 1997

Kultusminister Zehetmair bei der Einweihung des Gymnasiums Raubling: "humane Schule und Leistung kein Gegensatz"

Gegen die falsche Alternative "humane Schule" oder "Leistungsschule" hat sich Kultusminister Zehetmair bei der Einweihung von Bayerns modernstem Gymnasium am Freitag in Raubling (Landkreis Rosenheim) gewandt. Humane Schule sei nicht die unterfordernde und anstrengungsfreie Schule, sondern diejenige, die auf selbständige Lebensbewältigung vorbereite, betonte der Minister. Selbstverständlich könne und solle Schule auch Spaß machen, doch dürfe sich Spaß nicht auf "Unterhaltung" beschränken. Aufgabe des Gymnasiums sei es vielmehr, die Lern- und Arbeitsbereitschaft der Schülerinnen und Schüler vor allem auf die wichtigen Fragen und Gegenstände, auf die Kerndisziplinen zu lenken. Zehetmair forderte "Konzentration statt Zerstreuung".

Der Minister appellierte in Raubling an Schüler, Eltern und Lehrer, die Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten des Neuanfangs zu nutzen und die Schule als Lebensraum mit individuellem Profil zu gestalten. Für die Bewältigung der komplexen Aufgaben, denen sich das Gymnasium heute zu stellen habe, sei die Kooperation von Eltern und Schule eine wichtige Voraussetzung, denn neben der Vermittlung von Kenntnissen und Techniken im Sinne vertiefter allgemeiner Bildung und Studierfähigkeit müsse auch die Werteerziehung, die nur in Zusammenarbeit mit dem Elternhaus sinnvoll geleistet werden könne, ein zentrales Anliegen der Schule sein.

Mit rund 200 Anfängern in sieben Eingangsklassen gehört das Raublinger Gymnasium, das einen neusprachlichen und einen mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweig anbietet, bei den Einschreibungszahlen bereits im ersten Jahr zu den Spitzenreitern in Bayern.

 

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent