10. Oktober 1997

Bayerns Kultusminister Zehetmair erh�lt den Hermann-Voss-Preis der Deutschen Orchestervereinigung

"Ohne Kultur keine Zukunftsperspektiven"

Trotz aller aktuellen Sparzw�nge kommt eine Aufgabe oder Amputation von k�nstlerischen Einrichtungen, von Orchestern, Theatern und k�nstlerischen Ausbildungsst�tten in Bayern nicht in Frage. Dies bekr�ftigte Kultusminister Zehetmair in seiner Dankesrede f�r die Verleihung des Hermann-Voss-Preises der Deutschen Orchestervereinigung am Freitag in Bamberg.Ein Abbau sei mit dem kulturellen Selbstverst�ndnis Bayerns unvereinbar: "Woher sollen Innovation und Fortschritt kommen, wenn wir unser kreatives Potential nicht erhalten und f�rdern?"

Die gegenw�rtige schwierige wirtschaftliche Lage und der enge Spielraum der �ffentlichen Haushalte d�rfen nach Auffassung Zehetmairs nicht dazu f�hren, da� kulturelle Substanz endg�ltig aufgegeben wird. "Wir haben nur dann Zukunftsperspektiven, wenn wir unsere Kultur, wenn wir Theater, Orchester und die verschiedenen k�nstlerischen Ausbildungsbereiche weiter f�rdern und diese F�rderung neben notwendigen und vertretbaren Einsparungen an einzelnen Stellen noch erweitern", sagte der Minister. Die vielfach angepriesene Privatisierung sei dabei kein Allheilmittel. Eine �berpr�fung der Staatstheater unter diesem Gesichtspunkt sei zu dem Ergebnis gekommen, da� die Privatisierung als solche noch keine Kostenersparnis bringe. Orchesterfusionen als Ausweg aus finanziellen Schwierigkeiten lehnte Zehetmair ab.Da jedes Orchester seine spezifischen Aufgaben und auch sein eigenes Publikum habe und im Fl�chenstaat Bayern unverzichtbare kulturelle Leistungen erbringe, habe man beispielsweise in M�nchen von solchen L�sungen abgesehen.

Zehetmair verwies darauf, da� Bayern trotz der schwieriger gewordenen Haushaltssituation auch im Bereich der Theater und Orchester in den letzten Jahren erhebliche Investitionen auf den Weg gebracht habe. So wurde 1995 ein neues Theater in Hof er�ffnet. Das Prinzregententheater in M�nchen wurde 1996 in seiner urspr�nglichen Form als Theater mit einer Hauptb�hne, einem Studiotheater und mehreren Probeb�hnen wiederer�ffnet und f�r die Bayerische Theaterakademie, die der Ausbildung f�r zahlreiche B�hnenberufe dient, werden j�hrlich acht Millionen Mark zur Verf�gung gestellt. Diese Mittel sollen 1998 nochmals um 1,5 Millionen erh�ht werden.

Der Bayerische Kultusminister erhielt den alle drei Jahre vergebenen und mit 10 000 Mark dotierten Hermann-Voss-Preis der Deutschen Orchestervereinigung mit der Begr�ndung, seine Kulturpolitik "bewahre auch in Zeiten knapper �ffentlicher Mittel eine intakte Theater- und Orchesterkultur". Beispielhaft sei Zehetmairs Einsatz f�r die Absicherung der Bamberger Symphoniker gewesen. Deren Existenz war dadurch gef�hrdet, da� sich der Bund nach jahrzehntelangem erheblichen finanziellen Engagement schrittweise aus der F�rderung zur�ckzieht.In z�hen Verhandlungen mit dem Bundesinnenministerium konnte erreicht werden, da� der Bund ab 1997 auf sieben Jahre 40 Prozent des ungedeckten Bedarfs der Bamberger Symphoniker zuz�glich der Kosten f�r Tarifsteigerungen tr�gt. Die wegfallenden Bundesmittel - j�hrlich �ber eine Million Mark - werden durch Mittel aus dem Bayerischen Kulturfonds �bernommen. Damit konnte die finanzielle Ausstattung der Bamberger Symphoniker ungeschm�lert erhalten bleiben.

 

Bayerisches Staatsministerium
f�r Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent