15. Oktober 1996

Kultusminister Zehetmair bei den Medientagen: "Mediencampus Bayern" soll Ausbildungsangebote koordinieren

Die Ausbildung im Medienbereich in Bayern soll neu geordnet werden. Wie Kultusminister Zehetmair bei den Münchner Medientagen am Dienstag in München ankündigte, strebe er an, Ausbildungsinstitute, Medienunternehmer und Sender in loser Form in einem Verein zusammenzuführen, Praxisplätze in der Wirtschaft als Regelfall anzubieten und die vorhandenen Bildungsangebote verstärkt zu koordinieren. Der Minister erwartet sich dadurch eine zielgerichtete Ausbildung in einer "zukunftsorientierten Wachstumsbranche" und letztlich eine Stärkung des Medienstandorts Bayern. Die meisten Institutionen, aber auch öffentliche wie private Sender und Medienunternehmer haben dem Minister bereits signalisiert, daß sie an dem Vorhaben mitarbeiten und so einen "Mediencampus Bayern" verwirklichen wollen.

In seinem Vortrag wies der Minister darauf hin, daß auch und vor allem für den Medienbereich eine solide Allgemeinbildung wichtigste Voraussetzung sei. Mit dem Gesamtkonzept zur Medienerziehung und mit der informationstechnischen Grundbildung werde in Bayern eine gute Grundlage für ein Medienbewußtsein geschaffen. In vielfältigen bereits bestehenden Feldern könne darauf eine Berufsausbildung speziell für Zeitung, Rundfunk und Fernsehen aufgebaut werden. In diesem Zusammenhang stellte Hans Zehetmair auch neue, speziell für den Medienbereich geplante Fachhochschulstudiengänge vor, die u.a. an den neu geschaffenen Fachhochschulen angeboten werden sollen: In Ansbach "Information und Dokumentation", in Amberg/Weiden "Multimedia-Technik", in Nürnberg "Design für elektronische Medien" und in Augsburg "Multimedia". Auch die Universitäten planten bereits konkrete Aufbaustudiengänge für Berufe in den neuen Medien.

Nach wie vor aber sei das "Flaggschiff" der Medienausbildung die Hochschule für Fernsehen und Film, so Staatsminister Hans Zehetmair. An dieser Hochschule könnten ab den nächsten Semestern neue Schwerpunkte angeboten werden, weil das personelle Angebot ausgeweitet werden wird; von Studiengängen wie "Angewandte Dramaturgie und Stoffentwicklung" oder "Werbe-PR- und Imagefilm mit Schwerpunkt Produktion und Medienwirtschaft" erwarte er sich eine wichtige Verbreiterung des Spektrums der Medienausbildung.

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent