12. Oktober 1996

Kulturpolitischer Kongreß der CSU in Nürnberg: Kultusminister Zehetmair fordert Offensive in der Kulturpolitik

Für eine Offensive in der Kulturpolitik gerade in wirtschaftlich schwieriger Zeit hat sich Bayerns Kultusminister Zehetmair ausgesprochen. Beim kulturpolitischen Kongreß der CSU plädierte Zehetmair am Samstag in Nürnberg dafür, immer wieder deutlich zu machen, daß "Kultur ein ganz wesentliches Element für die Entwicklung unseres Landes" darstellt. Immerhin beschäftige der Kulturbetrieb Deutschland insgesamt rund eine Million Menschen und setze jährlich 50 bis 70 Mrd. Mark um, sagte der Minister. Auch maßgebliche Kreise der Wirtschaft sähen längst ein, daß "der weiche Standortfaktor Kultur" oft von ganz entscheidender Bedeutung sei.

Die Sicherung eines vielfältigen kulturellen Angebotes sei deshalb nicht nur unter dem Gesichtspunkt des Kulturstaatsprinzips zu sehen, betonte Zehetmair. Der Auftrag hierzu erwachse auch aus der Verantwortung für den Wirtschaftsstandort Bayern. "Kulturpolitik ist auch Infrastrukturpolitik." Aufwendungen im Kulturbereich seien unter dem Gesichtspunkt der Standortförderung auch echte Zukunftsinvestitionen.

Kultur könne allerdings nicht staatlich verordnet werden. Sie entstehe im Regelfall organisch, quasi als Basisbewegung von unten. Auch die neuen staatlichen Museen in München und Nürnberg seien nicht Ergebnis eines willkürlichen Dekrets: "Die breite Unterstützung, die wir von den Bürgerinnen und Bürgern bekommen haben und die ganz konkrete Spendenbereitschaft haben gezeigt, daß hier ein Bedarf vorhanden ist", sagte der Minister.

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent