11. Oktober 1996

Beginn des Studienbetriebs an der neuen Fachhochschule Ansbach - Zehetmair gegen zu enge Spezialisierung beim Hochschulstudium

Als letzter der acht neuen Fachhochschul-Standorte in Bayern hat nunmehr die Fachhochschule Ansbach den Studienbetrieb aufgenommen. Wie Kultusminister Zehetmair am Freitag bei der feierlichen Eröffnung der Fachhochschule in Ansbach erklärte, werde mit dieser Neugründung das Ausbaukonzept für die neuen Fachhochschulen in Bayern abgerundet. An den acht neuen Standorten sollen 7 500 zusätzliche Studienplätze geschaffen werden, das Ausbauziel an allen bayerischen Fachhochschulen erhöht sich auf insgesamt 37 200 Studienplätze. Damit, so der Minister, gebe es in allen Regionen flächendeckend und heimatnah Studienmöglichkeiten für die junge Generation. Weitere Standorte seien auf absehbare Zeit nicht geplant, vielmehr sollen die Neugründungen zügig ausgebaut werden. Die kurze Zeit seit der Gründung der neuen Fachhochschulen im Jahre 1994 zeigt nach Auffassung Zehetmairs, daß das damit verfolgte Ziel einer Regionalisierung richtig war. An den neuen Fachhochschulen studieren derzeit bereits knapp 2 000 Studentinnen und Studenten.

In Ansbach sind die auf die Bedürfnisse der Region ausgerichteten und bewährten Studiengänge Betriebswirtschaft, Bauingenieurwesen und Wirtschaftsingenieurwesen geplant. Zugleich sollen mit Fachkommunikation Technik, Information und Dokumentation sowie Energie- und Umweltsystemtechnik neue und in Bayern bisher noch nicht angebotene Studiengänge eingerichtet werden.

Nachdrücklich sprach sich Zehetmair dagegen aus, sehr eng spezialisierte Fachleute an den Hochschulen auszubilden. Da in einigen technischen Berufen die Halbwertzeit des technischen Wissens nur noch drei bis fünf Jahre beträgt, wäre bei einer Studiendauer von vier bis fünf Jahren das Spezialwissen bei Abschluß des Studiums bereits nur noch die Hälfte wert. Schwerpunkt der Ausbildung an Fachhochschulen muß deshalb nach Zehetmairs Worten weiterhin eine breite Grundlagenausbildung bleiben verbunden mit der Fähigkeit, sich neuen Entwicklungen anzupassen. Dies habe überdies den Vorteil, daß die Absolventen möglichst vielseitig einsetzbar seien.

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent