Pressemitteilung

Nr. 244 – 12. November 1999

Kultusministerin Monika Hohlmeier beim Landesfestival Neue Medien: Medienkompetenz ist unverzichtbares Bildungsziel der Schule

Die Bedeutung der Medienkompetenz im Rahmen des Bildungsauftrags der Schule hob Kultusministerin Monika Hohlmeier beim Landesfestival Neue Medien im Deutschen Museum hervor. Der Umgang mit neuen Informations- und Kommunikationstechniken spiele nicht nur als Vorbereitung auf die Anforderungen in Beruf und Studium eine Rolle, sondern auch als selbstverständlicher Bestandteil unserer Gesellschaft. Zum Auftrag der Schule gehöre neben der Vermittlung handwerklicher Fertigkeiten wesentlich die Entwicklung der Fähigkeit, die Gesetzmäßigkeiten der Medienwelt kritisch zu reflektieren, ihre Vorteile und Möglichkeiten zu erkennen und zu nutzen, aber auch ihre Gefahren klar zu sehen. "So entsteht Medienkompetenz, die aus einem passiv konsumierenden Menschen einen aktiv gestaltenden Menschen macht", betonte die Ministerin.

Im Bereich der Unterrichtsgestaltung böten die Neuen Medien eine Fülle von Möglichkeiten, die nicht zuletzt zu einer veränderten Schüler-Lehrer-Beziehung führen könnten. Der Medieneinsatz eigne sich besonders für projektbezogenes und fächerübergreifendes Arbeiten und unterstütze so die Fähigkeit zu vernetztem Arbeiten und Teamfähigkeit. Der multimediale Ansatz eröffne auch neue Möglichkeiten, auf das individuelle Arbeitstempo und den Lernzugang des Einzelnen besser einzugehen, und biete damit neue Chancen für die individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler. Im Idealfall könne so eine neue Lernatmosphäre entstehen, in der auch die Rollen von Lehrenden und Lernenden nicht zwangsläufig in der traditionellen Form festgelegt sein müssen. Damit biete auch die Medienerziehung Ansatzpunkte für eine innere Schulentwicklung, da sie zentrale Anliegen der inneren Schulentwicklung nachhaltig unterstützen könne. Dazu zähle vornehmlich die Verbesserung der Unterrichtsqualität, die Stärkung der Selbständigkeit der jungen Menschen und ihrer Freude am Lernen sowie der intensive Austausch und die konstruktive Zusammenarbeit von Lehrern, Schülern und Eltern.

Die multimedialen Schülerarbeiten, die beim Landesfestival präsentiert werden, wertete die Ministerin als beeindruckende Beispiele für den kreativen Einsatz mit den Möglichkeiten der Neuen Medien. Mit Phantasie und Gestaltungswillen würden die Neuen Medien hier als Ausdrucksmittel eingesetzt. Damit demonstrierten die Schülerinnen und Schüler, wie man die technischen Möglichkeiten zu Werkzeugen einer ganz persönlichen Auseinandersetzung mit der Welt machen könne.

Das Landesfestival Neue Medien, das 1999 zum fünften Mal stattfindet, steht in diesem Jahr unter dem Motto "crossmedia 2000". Die Veranstaltung wird im Auftrag des Kultuministeriums von den Landesbeauftragten für Computereinsatz in Deutsch, Musik und Kunst organisiert und bietet allen Schülern und Lehrkräften ein Forum, wo sie kreative und innovative Medienprojekte vorstellen können. Die Sparten sind Multimedia, Internet, DTP/Grafik, Musik und Video. Am Vormittag zeigen Schüler ausgewählte Projekte aus allen Sparten im Plenum. Nachmittags tauschen sie und ihre Lehrer sich in thematischen Workshops über ihre Arbeiten aus. Ein besonderer Workshop wird für Einsteiger angeboten.

Dorothee Erpenstein
Pressesprecherin im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus