Pressemitteilung

Nr. 36 – 27. November 1998

Kultusministerin Hohlmeier: Weiterentwicklung des Gymnasiums durch innere Schulreform

Kultusministerin Monika Hohlmeier will bei der Weiterentwicklung der bayerischen Gymnasien neben strukturellen Änderungen der Oberstufe einen weiteren Schwerpunkt bei der inneren Schulreform setzen. Bei der Hauptversammlung der Vereinigung der Direktoren der bayerischen Gymnasien am 28.11.1998 in Würzburg erklärte die Ministerin, im Mittelpunkt der Diskussion müssten künftig auch Fragen wie Qualitätsverbesserung des Unterrichts, Art und Weise der Zusammenarbeit des Lehrerkollegiums, neue Formen der Einbindung von Eltern in die Mitverantwortung für die Schule sowie eine Änderung des Lehrer-Schüler-Verhältnisses vor dem Hintergrund der zunehmenden Eigenverantwortlichkeit junger Menschen stehen. „Die Diskussionen um strukturelle Reformen des Gymnasiums verdecken oft den Blick auf die mindestens ebenso wichtigen inneren Schulreformen. Es lässt sich leichter über die Richtigkeit der Abschaffung von Leistungskursen, über Klassen- und Gruppengrößen oder die Bedeutung einzelner Fächer diskutieren als über innerschulische Aspekte, die jeden einzelnen fordern, sich mehr einzubringen", betonte die Ministerin. Dennoch müssten auch die vielleicht schwierigeren Fragestellungen der Kooperation mit Eltern, Schülern, aber auch der Lehrkräfte untereinander stärker diskutiert werden.

Eine zentrale Funktion komme in diesem Prozess den Schulleiterinnen und Schulleitern zu, so die Ministerin. Sie hätten entscheidenden Einfluss auf die Motivierung des Lehrerkollegiums, die Belebung des Schulforums, die Zusammenarbeit mit den Eltern und die Schaffung und Stärkung eigenverantwortlicher Aufgabenbereiche für die Schülerinnen und Schüler. „Im Bereich der Schulleitung sind heutzutage Personalführungs- und Organisationskompetenzen gefragt sowie die Fähigkeit, konstruktive Kommunikationsprozesse anzustoßen und zu begleiten. Deshalb werden in den nächsten zwei Jahren für die Schulleiterinnen und -leiter aller Schularten Fortbildungen in Fragen der Qualität des Unterrichts, der Leitung einer Schule sowie der Repräsentierung der Schule in der Öffentlichkeit durchgeführt werden", erklärte Frau Hohlmeier. Ein modernes und leitungsstarkes Gymnasium lasse sich nicht über kultusministerielle Anordnungen schaffen, sondern nur über eine Kette engagierter Fachleute, die Qualität und Eigenverantwortung vorantreiben wollten.

 

Dorothee Erpenstein
Pressesprecherin im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus