Pressemitteilung

Nr. 26 – 24. November 1998

Zentraler Mathematik-Test zum Auftakt der Bildungsoffensive Mathematik Bayern

Am heutigen Dienstag, den 24. November 1998, fand zum ersten Mal bayernweit an den Realschulen und Gymnasien der zentrale Mathematik-Test für die Jahrgangsstufe 9 statt, der künftig zu Beginn jedes Schuljahres durchgeführt wird und Aufschluss über den mathematischen Kenntnisstand der Schüler geben soll. Mit dem Test soll nach den Worten von Kultusministerin Monika Hohlmeier eine Orientierungshilfe für die weitere Arbeit von Schülern und Lehrern geschaffen werden. Geprüft werden Grundwissen und Problemlösefähigkeit auf der Grundlage der Lehrplaninhalte der vorangegangenen Jahrgangsstufen. Anlass für die Prüfung ist die in diesem Jahr vorgestellte Third International Science Study. „Die internationale TIMS-Studie hat den bayerischen Schülerinnen und Schülern im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich im bundesweiten Vergleich zwar einen Wissensvorsprung von ein bis eineinhalb Jahren attestiert. Absolventen bayerischer Schulen müssen sich aber künftig auch verstärkt im internationalen Wettbewerb behaupten. Um diesem Anspruch besser Rechnung zu tragen, wollen wir den bayerischen Mathematikunterricht weiterentwickeln", betonte Frau Hohlmeier. Ziel sei es, Lehrkräfte zur Reflexion über den von ihnen erteilten Unterricht anzuregen und kurzschrittigem Lernen und schnellem Vergessen des Lernstoffs nach Prüfungen entgegenzuwirken. Deshalb sollen die Schülerinnen und Schülern in den nächsten Jahren schrittweise mit einer neuen Schwerpunktsetzung in der Aufgabenstellung vertraut gemacht werden. Aufbauendes und kontinuierliches Lernen sichert den Erfolg.

Die Aufgaben für den zentralen Test sind nach Schularten und Jahrgangsstufen differenziert ausgestaltet. Die Gymnasiasten sollten beispielsweise in zehn Aufgaben ihre grundlegenden Fähigkeiten in Algebra und Geometrie unter Beweis stellen. Kenntnisse im Prozent- und Bruchrechnen waren ebenso gefragt wie das richtige Deuten von Diagrammen. Die Arbeitszeit betrug 40 Minuten, die Verwendung eines Taschenrechners war nicht erlaubt. Zur Entlastung der Schüler sollte der Tag schulaufgabenfrei gehalten werden.

Die Tests werden nicht benotet. Die Schulen leiten ihre Gesamtergebnisse an das Staatsinstitut für Schulpädagogik und Bildungsforschung zur Auswertung weiter, das auf dieser Grundlage weitere Maßnahmen für den zukünftigen Mathematikunterricht entwickeln kann.

Dorothee Erpenstein
Pressesprecherin im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus