Pressemitteilung

Nr. 21 –20. November 1998

Hohlmeier: Fremdsprachen sind Schlüsselqualifikation/Wachsendes Interesse an Italienischunterricht

Kultusministerin Monika Hohlmeier bezeichnete die Beherrschung von Fremdsprachen als Schlüsselqualifikation für internationalisierte Berufsbilder. Auf der Studien- und Informationstagung „Italiano: Agenda 2000" an der Münchner Ludwig-Maximilians- Universität am 20.11.1998 erklärte die Ministerin die Stärkung des Fremdsprachenangebots an Grund- und weiterführenden Schulen zu einem herausragenden Anliegen bayerischer Bildungspolitik. „Angesichts der Sprachenvielfalt Europas und der zunehmenden Internationalisierung von Bildung und Forschung sowie weiter Teile der Arbeitswelt müssen wir unsere Schülerinnen und Schüler frühzeitig an das Erlernen von Sprachen heranführen. Je eher das Interesse der Kinder an Fremdsprachen geweckt wird, desto nachhaltiger sind die Lernerfolge und die Bereitschaft, sich mit anderen Kulturen auseinanderzusetzen", unterstrich Frau Hohlmeier.

Der Freistaat setze daher einen deutlichen Schwerpunkt bei der frühen Spracherziehung. An 300 Grundschulen Bayerns könnten Schülerinnen und Schüler bereits in der 3. und 4. Jahrgangsstufe Englisch, Französisch oder Italienisch im Pflichtunterricht erlernen. Im Vordergrund stehe dabei allerdings nicht der intellektuelle Spracherwerb, sondern der emotionale Kontakt mit einer fremden Sprache und Kultur. Großer Wert werde auf eine kindgerechte, spielerische Vermittlung ohne Notendruck gelegt. Das ursprünglich mit Modellcharakter gestartete Projekt werde mit dem Ziel einer bayernweiten Einführung sukzessive ausgeweitet. Neben diesem verbindlichen Fremdsprachenunterricht existierten an weiteren Grundschulen Arbeitsgemeinschaften in einer Fremdsprache, im Schuljahr 1998/99 böten inzwischen landesweit 528 Grundschulen Sprachunterricht an. An den weiterführenden Schulen werde der Fremdsprachenunterricht im Rahmen der Modellversuche zum Europäischen Gymnasium sowie durch die Verstärkung des Unterrichts an den beruflichen Schulen ausgeweitet.

Der Italienischunterricht erfreut sich nach den Worten der Ministerin an den bayerischen Schulen wachsender Beliebtheit. Italienisch werde inzwischen an 40 Grundschulen gelehrt. Auch an den weiterführenden Schulen habe die Landessprache des bedeutendsten europäischen Wirtschaftspartners Bayerns einen hohen Stellenwert. Sie werde mittlerweile in den verschiedenen Schularten als Wahl- oder Wahlpflichtfach bis hin zum Abiturfach unterrichtet und habe in den letzten Jahren eine beständige Aufwärtsentwicklung erfahren. Besonders deutlich sei dieser Trend im Gymnasialbereich. Im Schuljahr 1998/99 lernen 1 300 Schüler an 19 bayerischen Gymnasien Italienisch als 3. Fremdsprache. Bei der Wahl einer 3. Sprache stehe Italienisch gleichberechtigt neben den anderen modernen Sprachen wie Englisch, Französisch, Spanisch und Russisch. Im Vergleich zu den 80er Jahren ergibt sich damit eine Steigerung um mehr als 300 %. Den Wahlunterricht ab Jahrgangsstufe 10 besuchen weitere 4 800 Schüler. Ebenso existiere an bayerischen Gymnasien bereits die Möglichkeit eines zweisprachigen deutsch-italienischen Unterricht in Sachfächern wie Erdkunde, Geschichte oder Kunst.

Mit diesem Einblick in die breite Palette des Italienischunterrichts an bayerischen Schulen eröffnete Kultusministerin Monika Hohlmeier die Fachtagung für Lehrkräfte und Dozenten „Italiano: Agenda 2000", die vom Italienischen Generalkonsulat, dem Italienischen Kulturinstitut und dem Institut für Italienische Philologie der Ludwig-Maximilians-Universität München veranstaltet wird.

 

Dorothee Erpenstein
Pressesprecherin im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus