Pressemitteilung

Nr. 15 - 16. November 1998

Kultusministerin Hohlmeier: Wohnortnahe Hauptschule bleibt tragende Säule des gegliederten Schulsystems

Kultusministerin Monika Hohlmeier bezeichnete Vermutungen der Süddeutschen Zeitung vom 16 11 1998, die wohnortnahe Hauptschule werde einem Konzept zentraler Hauptschulen mit größerem Fächerangebot geopfert, als falsch. Die Ministerin bekräftigte vielmehr, die Beibehaltung wohnortnaher Hauptschulen sei tragende Säule der Weiterentwicklung des gegliederten Schulsystems. Dies gelte unabhängig von der Entscheidung über die Einführung der sechsstufigen Realschule. „Wir wollen die Zukunftsperspektiven der Hauptschulen vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung, die mittelfristig zu einer Abnahme der Schülerzahlen führt, stärken. Damit wollen wir auch weiterhin eine Alternative zu Gymnasium und Realschule bieten, die den unterschiedlichen Begabungen und Interessen der Schülerschaft Rechnung trägt. Wir wollen die Möglichkeiten, an der Hauptschule einen mittleren Bildungsabschluss zu erreichen, erweitern, da eine wachsende Zahl neuer Berufsbilder heute einen solchen Abschluss voraussetzt. Insbesondere sollen die Perspektiven der Kinder, die sich mit ihren Eltern für den Hauptschulbesuch entschieden haben und erst später den Wunsch nach einem mittleren Schulabschluß entwickeln, gestärkt werden." Die Ministerin hat eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die eine entsprechende Konzeption entwickeln soll. Zugleich erfolgt die Erörterung mit Eltern und Lehrerverbänden sowie den kommunalen Spitzenverbänden. Ziel muss es nach den Worten der Ministerin vor allem sein, die freiwillige 10. Klasse in den Hauptschulen bereits in früheren Jahrgängen als Perspektive zu verankern und frühzeitig mit der Vorbereitung interessierter Schülerinnen und Schüler auf den mittleren Schulabschluß zu beginnen. Damit werden die Wahlmöglichkeiten der Jugendlichen verbessert, die Schule entweder mit dem Qualifizierende Hauptschulabschluss oder mit dem mittleren Schulabschluß zu beenden. Zur Verbreiterung der Differenzierungsmöglichkeiten solle auch die Errichtung von Schulverbünden benachbarter Hauptschulen in die Überlegungen einbezogen werden. Entsprechende Modelle werden für das kommende Schuljahr entwickelt.

 

Dorothee Erpenstein
Pressesprecherin im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus