Pressemitteilung Nr. 9 - 12. November 1998

Staatssekretär Freller bei der Eröffnung der BiCom 98: Medienerziehung verlangt besondere Anstrengungen in der Lehrerfortbildung

Die Lehrerfortbildung wird im Bereich der Medienerziehung künftig eine besondere Rolle spielen müssen. Darauf wies Kultusstaatssekretär Karl Freller am Donnerstag in seiner Festrede zur Eröffnung der Messe BiCom in Augsburg hin. Um die Lehrkräfte auf ihre vielfältigen Aufgaben im Bereich der fächerübergreifenden Medienerziehung vorzubereiten, plane das Kultusministerium für das nächste Jahr eine breit angelegte schulinterne Fortbildung, die mit Hilfe von ca. 200 zentral geschulten Multiplikatoren rund 70 000 Lehrerinnen und Lehrer der weiterführenden Schulen erreichen solle.

Freller wies darauf hin, dass die Ausstattung der bayerischen Schulen mit Computern, Multimedia und Kommunikationstechnologien bereits erfreulich weit fortgeschritten sei. So verfügen inzwischen ca. 90 % der Gymnasien, 80 % der Realschulen und 60 % der Hauptschulen über einen Telekommunikationsanschluss. Mittelfristig sei auch geplant, die weiterführenden Schulen mit transportablen Overhead-PCs auszustatten, um so einen flexibleren Einsatz der modernen Technologien außerhalb der Fachräume zu ermöglichen.

Der Staatssekretär bekräftigte, dass die Erziehung zum sinnvollen und kompetenten Umgang mit den neuen Medien und Kommunikationstechnologien eine der zentralen Aufgaben in Bildung und Erziehung sei. So sei zum einen die informationstechnische Grundbildung als fächerübergreifende Erziehungsaufgabe für alle Schülerinnen und Schüler fest in den Lehrplänen verankert. Zum anderen sei der Computer aber nicht nur als Lerngegenstand von Bedeutung, sondern bereichere den Unterricht auch auf vielfältige Weise als didaktisch-methodisches Werkzeug. Freller erinnerte daran, dass zur Klärung pädagogisch-didaktischer Fragen zum Einsatz der Neuen Medien an ausgewählten Schulen ein Reihe von Pilotprojekten durchgeführt werden, die ein breites Spektrum von der Schulbibliothek bis zur Bedeutung von Multimedia für Hörsprachgeschädigte abdecken.

Im Mittelpunkt dürfe nicht allein die Vermittlung der technischen Kenntnisse und Fertigkeiten stehen. Die Arbeit müsse sich vielmehr darauf konzentrieren, den jungen Menschen die Kompetenz zum verantwortungsbewussten und sinnvollen Umgang mit den neuen Medien zu vermitteln.

Dorothee Erpenstein, Pressesprecherin im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus