10. November 1998

Tutorien verkürzen Studienzeiten

Die Ausweitung des Tutorienprogramms hat dazu beigetragen, die Studienzeiten an den bayerischen Universitäten zu verkürzen. Wie Wissenschaftsminister Hans Zehtmair am Dienstag in München mitteilte, habe das Wissenschaftsministerium in den letzten Jahren die Betreuungsangebote für die Studierenden an den bayerischen Universitäten deutlich ausgeweitet. Die Zunahme der Hochschulabsolventen sei ein Beleg dafür, dass diese Maßnahme zur Studienzeitverkürzung gegriffen habe. Im Wintersemester 1998/99 seien bei einer konstanten Zahl von Studienanfängern bereits 2 % weniger Studierende eingeschrieben als im Vorjahr. Zehetmair betonte, dass die Verbesserung der individuellen Betreuung auch zu einer früheren Eignungs- und Leistungsfeststellung bei den Studierenden führe und dazu beitrage, Fehlentscheidungen bei der Wahl des Studiums früher zu korrigieren.

Das Wissenschaftsministerium hat die für den Einsatz der Tutorien verfügbaren Haushaltsmittel von 1,1 Mio DM im Jahr 1995 auf 3,6 Mio DM im Jahr 1998 angehoben. Zugleich hat es die frühere projektbezogene Mittelzuweisung durch eine globale Mittelzuteilung an die Universitäten ersetzt und diesen die Verteilung der Mittel bei verminderter Eigenbeteiligung übertragen; diese Maßnahme hat die Eigenverantwortung der Universitäten gestärkt, eine schnellere und flexiblere Verfahrensabwicklung ermöglicht und die fachliche Betreuung der Studenten verbessert. Außerdem ist auch der Verwendungszweck der Tutorien, der zunächst nur für Studenten im Grundstudium bestimmt war, auf Orientierungsveranstaltungen im Hauptstudium und Angebote zur Prüfungsvorbereitung und Abschlussbetreuung von Langzeitstudenten erweitert worden, um durch eine noch umfassendere Betreuung der Studenten das Ziel einer kürzeren Studiendauer zu fördern. Darüber hinaus konnten die Universitäten Tutorien gezielt auch für eine intensivere Betreuung ausländischer Studenten einsetzen, um die Attraktivität des Studienstandortes Deutschland zu erhöhen.

Bayerisches Staatsministerium
für Wissenschaft, Forschung und Kunst
Toni Schmid, Pressesprecher