6. November 1998

Wissenschaftsminister Hans Zehetmair beim Festakt zum 25-jährigen Bestehen des Max-Planck-Instituts für Biochemie: Martinsried soll zum wichtigsten Biotechnologiezentrum in Europa werden

Die Bayerische Staatsregierung will Martinsried zum wichtigsten Biotechnologiezentrum in Europa ausbauen. Wie Wissenschaftsminister Hans Zehetmair am Freitag in Martinsried beim Festakt zum 25-jährigen Bestehen des Max-Planck-Instituts für Biochemie mitteilte, werde der weitere Ausbau des Standortes Martinsried für die Biowissenschaften in den nächsten fünf Jahren ein Schwerpunkt der High-Tech-Offensive Bayern sein. Die Bio- und Gentechnologie gehöre zu den Schlüsseltechnologien mit dem größten Entwicklungs- und Beschäftigungspotential. Ziel der High-Tech-Offensive der Bayerischen Staatsregierung sei es, den Vorsprung, den Bayern in den Zukunftsbranchen innehabe, weiter auszubauen. Dazu werde man neben dem flächendeckenden Aus- und Aufbau technologieorientierter Infrastruktur die vorhandenen Kompetenzzentren weiter stärken.

In Martinsried sei in den letzten Jahrzehnten ein Forschungs- und Anwendungsverbund entstanden, in dem das Max-Planck-Institut für Neurobiologie, das Genzentrum der Ludwig-Maximilians-Universität und das Universitätsklinikum Großhadern eng zusammenarbeiten. In diese Kooperation seien auch zahlreiche Unternehmen einbezogen, die den engen Kontakt zu den Spitzenforschungseinrichtungen suchen. Das Innovations- und Gründerzentrum Biotechnologie, das durch Investitionen im Rahmen der Offensive Zukunft Bayern in Martinsried entstanden ist, biete neuen Unternehmen eine hervorragende Basis für ihre weiter Entwicklung. Das innovative Umfeld in Martinsried, so Zehetmair, habe maßgeblich dazu beigetragen, dass der Großraum München in kurzer Zeit zum größten gentechnischen Forschungs- und Produktionsstandort in Deutschland und - nach London - zum zweitgrößten in Europa geworden ist.

Das ehrgeizige Ziel der Staatsregierung sei es, diesen Campus zum wichtigsten Biotechnologiezentrum in Europa auszubauen. Dazu sollen an diesem Standort noch weitere Forschungseinrichtungen gebündelt werden. Derzeit entstehe bereits der Neubau der Fakultät für Chemie und Pharmazie der Universität München. Das wichtigste Vorhaben sei der Neubau der Fakultät für Biologie; durch die Zusammenführung der bisher in der Innenstadt räumlich getrennten Institute würden sich ideale Möglichkeiten zu interdisziplinärer wissenschaftlicher Kooperation auf dem gesamten Gebiet der Biowissenschaften und der Biomedizin ergeben. Darüber hinaus würden sich auch vielfältige Kooperationsmöglichkeiten mit Wirtschaftsunternehmen bieten. Für die weitere Zukunft seien auf dem Hochschulgelände in Martinsried Flächen für die biomedizinischen Fächer der medizinischen Fakultät, die Physik und eventuell auch die Geowissenschaften vorgesehen. Mit dem neuen Center for Nanostructure Science der LMU würden enge wissenschaftliche Verbindungen auf dem Grenzgebiet zwischen Physik und Chemie entstehen. Auch das biotechnologische Innovations- und Gründerzentrum müsse wegen der großen Nachfrage erweitert werden.

Bayerisches Staatsministerium
für Wissenschaft, Forschung und Kunst
Toni Schmid, Pressesprecher