6. November 1998

C. Die Universitäten zu Beginn des Wintersemesters 1998/99

Forschung an Universitäten

Rahmenbedingungen

Durch die Finanzierung der Grundausstattung der Hochschulen und Hochschulinstitute sichert das Staatsministerium die Leistungsfähigkeit der bayerischen Hochschulen. Zusammen mit Drittmitteln waren für die Universitäten - einschließlich Universitätsklinika - im Haushaltsplan 1998 fast 4,6 Mrd DM Ausgabemittel ausgewiesen.

Die Aufwendungen des Freistaats Bayern für Forschung und Entwicklung im Geschäftsbereich des Wissenschaftsministers erreichen 1998 fast 2 Mrd DM. Dabei wird ein 40 %-iger Anteil der Universitätsausgaben für Forschung und Entwicklung unterstellt. Unter Einbeziehung der Ausgaben für die außeruniversitäre Forschung setzen sich die Forschungsausgaben wie folgt zusammen:

Universitäten 1,092 Mrd DM (einschließlich

Universitätsklinika 0,527 Mrd DM Drittmittel)

Bayer. Akademie der Wissenschaften 0,024 Mrd DM

Außeruniversitäre Forschungsförderung 0,353 Mrd DM

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Zusammen 1,996 Mrd DM

 

Die Bereitstellung dieser Forschungsmittel und der notwendigen Infrastruktur ermöglicht die Einwerbung erheblicher Drittmittel bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft, beim BMBF, der EU und bei der Industrie. Derzeit existieren allein 100 große DFG-Förderungen für 44 Sonderforschungsbereiche in Bayern, 36 Graduiertenkollegs und 23 Forschergruppen.

Daneben finanziert der Freistaat Bayern gemeinsam mit dem Bund und den anderen Ländern die Max-Planck-Gesellschaft (MPG), die Fraunhofer-Gesellschaft (FhG), die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Einrichtungen der sogenannten Blauen Liste und die Großforschungseinrichtungen der Helmholtzgemeinschaft. Die Aufwendungen des Staatsministeriums hierfür betrugen 1997 ca. 320 Mio DM (ohne Fraunhofer-Gesellschaft).

In Bayern arbeiten 25 hoch renommierte außeruniversitäre Forschungseinrichtungen: 11 Einrichtungen der MPG, 7 Einrichtungen der FhG, 5 Institute der Blauen Liste und zwei Großforschungseinrichtungen (eine dritte Großforschungseinrichtung, die DLR, hat eine "Niederlassung" im Freistaat Bayern).

Ferner unterstützt das Staatsministerium zahlreiche weitere außeruniversitäre Forschungseinrichtungen (knapp 20) sowie wissenschaftliche Kongresse und wissenschaftliche Gesellschaften und Vereine mit jährlich fast 20 Mio DM.

Forschungsverbünde

Das Staatsministerium initiierte das Erfolgsmodell Forschungsverbund für die interdisziplinäre, überörtliche Kooperation von Universität und Wirtschaft auf zukunftsträchtigen Gebieten.

Neun der 25 bayerischen Forschungsverbünde werden vom StMWFK - in drei Fällen zusammen mit anderen Ressorts - unterstützt. Die Förderung der übrigen Forschungsverbünde erfolgt durch die Bayerische Forschungsstiftung, in der das Staatsministerium Sitz und Stimme hat. Insgesamt wurden bisher 340 Mio DM aufgewendet, davon 160 Mio DM durch das Wissenschaftsministerium und drei weitere Ressorts und 180 Mio DM durch die Bayerische Forschungsstiftung.

Bayerisches Langfristprogramm Neue Werkstoffe

Die Finanzierung der für die interdisziplinäre, bayernübergreifende Forschung im Bereich "Neue Werkstoffe" erforderlichen Infrastruktur an den Hochschulen erfolgt im Rahmen des Bayerischen Langfristprogramms Neue Werkstoffe, für das 1995-98 20 Mio DM Haushaltsmittel vorgesehen sind. Die Mittel für die Verbundprojekte mit industriellen Partnern sind im Haushalt des Wirtschaftsministeriums veranschlagt.

Bayern bleibt Zentrum der Ost- und Südosteuropaforschung:

Der Freistaat Bayern wird auf dem durch den Umzug der Stiftung für Wissenschaft und Politik nach Berlin frei werdenden Gelände in Ebenhausen ein Zentrum für Ost- und Südosteuropa einrichten. Seit Jahren leiden im Raum München ansässige Institute der Ost- und Südosteuropaforschung unter Raumnot vor allem ihrer bestens ausgestatteten Bibliotheken. Die Ansiedlungsmöglichkeit in Ebenhausen hat nunmehr die Chance einer umfassenden Konzeption geschaffen, die nicht nur Raumprobleme löst, sondern auch fachliche Synergieeffekte bringen wird. Die genannten Forschungsinstitute kooperieren vor allem mit der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Das Ebenhausener Zentrum und die nunmehr möglich gewordene, in Deutschland einzigartige Bibliothek für Ost- und Südosteuropa wird auch für Studierende kostenlos zugänglich sein.

Offensive Zukunft Bayern und High-Tech-Offensive

Besondere Schwerpunkte im Bereich der Forschungspolitik hat die Bayerische Staatsregierung im Rahmen der Offensive Zukunft Bayern und der High-Tech-Offensive gesetzt. Zu den besonders wichtigen Maßnahmen der Offensive Zukunft Bayern zählen die weit fortgeschrittene Errichtung der Forschungs-Hochflussneutronenquelle FRM II in Garching, der 1997 bezogene Neubau der Fakultät für Maschinenwesen der TU München in Garching, der ebenfalls fertiggestellte Neubau eines Zentrums der anwendungsorientierten Festkörperphysik in Augsburg, der jüngst eingeweihte Neubau der Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften in Bayreuth, der Neubau nichtoperatives Zentrum und klinisch-molekularbiologisches Forschungszentrum in Erlangen-Nürnberg, der Ausbau des Klinikums Regensburg, der Neubau chirurgisch-operatives Zentrum und Kopfklinik in Würzburg und das Aufbauprogramm im Fachhochschulbereich.

Im Rahmen der High-Tech-Offensive soll nun die hervorragende Forschungsstruktur in Bayern weiter an die international führenden Zentren herangeführt werden: Weihenstephan wird zum Zentrum für "grüne" Biotechnologie (Verlagerung der TU-Fakultät für Biologie), Martinsried weiter zum Zentrum für "rote" Biotechnologie (Verlagerung der LMU-Fakultät für Biologie) und Garching zum Zentrum für IuK-Technologie (Verlagerung der TU-Fakultät für Mathematik und Informatik) ausgebaut werden.

Das Kompetenzzentrum BioMedTec Würzburg/Erlangen/Bayreuth und die BioRegio Regensburg sollen gestärkt werden. In Nordbayern wird ein Kompetenzzentrum Neue Materialien, im Raum Augsburg/Schwaben ein Kompetenzzentrum für Umwelttechnik entstehen.

Bayern besitzt in den großen Zukunftsthemen herausragende wissenschaftlich-technologische Kompetenz. In der Informations- und Kommunikationstechnologie und in der Bio- und Gentechnologie ist Bayern nach den Ergebnissen der Studien von McKinsey und Roland Berger jeweils die Nr. 2 in Europa, übertroffen in beiden Bereichen nur vom Großraum London. Dieser Erfolg ist ganz wesentlich auf die bayerische Wissenschaftspolitik zurückzuführen, die konsequent auf die Förderung von Spitzentechnologie setzt und besonderes Augenmerk auf den Technologietransfer legt.

Existenzgründung und Technologietransfer

Das 1997 angelaufende Förderprogramm zum leichteren Übergang in eine Gründerexistenz (FLÜGGE-Programm) hat sich sehr erfolgreich entwickelt. Es ermutigt junge Hochschulabsolventen, die Gründung eines eigenen Unternehmens zu wagen.

Zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes Bayern fördert das Staatsministerium gezielt den Technologietransfer mit über 2,5 Mio DM jährlich durch zahlreiche Maßnahmen:

An allen bayerischen Universitäten wurden Technologietransferstellen eingerichtet bzw. Technologietransferbeauftragte ernannt. Das Staatsministerium hat hierfür Sondermittel zur Verfügung gestellt.

Das Programm zur Förderung der Auftragsforschung an den bayerischen Universitäten (BONUS-Programm) gewährt Zuschüsse zwischen 10 und 20 % bei der Einwerbung von Drittmitteln aus der bayerischen Wirtschaft.

Das Wissenschaftsministerium fördert die Teilnahme von Hochschulinstituten an Fachmessen.

Ein "Bayerisches Hochschulpatentkonzept" ist in der Planung und soll im Rahmen der High-Tech-Offensive verwirklicht werden. Ziel ist es, durch den Aufbau entsprechender Strukturen das an den Hochschulen gewonnene Wissen besser zu nutzen und eine verstärkte Anmeldung und Verwertung von Patenten zu initiieren.

 

Zulassungsbeschränkungen/Nachfrage

Zentrales Vergabeverfahren der ZVS

Derzeit sind elf Studiengänge in das zentrale Vergabeverfahren der ZVS einbezogen (Architektur, Betriebswirtschaft, Biologie, Ökotrophologie, Lebensmittelchemie, Medizin, Pharmazie, Psychologie, Rechtswissenschaft, Tiermedizin und Zahnmedizin). Auch für die medizinischen Studiengänge erfolgt die Zulassung seit dem Sommersemester 1998 nach den Regeln des allgemeinen Auswahlverfahrens.

Zulassungsbeschränkungen

In einzelnen Studiengängen konnte auf bisherige örtliche Zulassungsbeschränkungen verzichtet werden (z.B. Wirtschaftswissenschaften für Lehramt an Gymnasien und für Lehramt an Realschulen an den Universitäten in Bamberg und Passau). In einigen wenigen Studiengängen mussten allerdings neue Zulassungsbeschränkungen eingeführt werden (z.B. Völkerkunde-Magister an der Universität München und Biologie Lehramt an Gymnasien an der Technischen Universität München).

Entwicklung der Nachfrage

Die Nachfrage nach Studienplätzen in Studiengängen, in denen die Studienanfängerplätze durch die ZVS vergeben werden, entwickelt sich weiterhin uneinheitlich. Die Zahl der Bewerber in den medizinischen Studiengängen ist um ca. ein Drittel gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Diese deutliche Zunahme der Bewerberzahlen ist vermutlich auf die Änderung des Zulassungsverfahrens zurückzuführen. Nachdem der sog. Mediziner-Test wegen der gesunkenen Nachfrage zum Sommersemester 1998 abgeschafft wurde, entscheidet auch in den medizinischen Studiengängen, wie in allen anderen Numerus-Clausus-Studiengängen, zu 60 % die Abiturnote und zu 40 % die Wartezeit über die Zulassung. Dagegen ging die Zahl der Bewerbungen in den Studiengängen Architektur und Rechtswissenschaft um jeweils rund 10 % zurück. In den Studiengängen Biologie, Ökotrophologie und Rechtswissenschaft konnten trotz unterschiedlicher Entwicklung der Nachfrage im Vergabeverfahren zum Wintersemester 1998 alle Bewerber, die diese Studiengänge in erster Präferenz bei der ZVS gewählt hatten, zugelassen werden. Angesichts der begrenzten Ausbildungskapazitäten in einzelnen Studiengängen in München (z.B. Psychologie oder Medizin) lässt es sich weiterhin nicht vermeiden, dass Bewerber aus dem Einzugsbereich der Münchner Universitäten im Rahmen des Ortsverteilungsverfahrens "wegverteilt" werden müssen.

 

Universität Augsburg

Am 10. September 1998 wurden die Neubauten der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät (2. Bauabschnitt) feierlich eröffnet. Bis zum Semesterbeginn können nun alle noch an der Memminger Straße verbliebenen Physiklehrstühle, die Didaktiken der Biologie, Chemie und Physik und die Fachgruppe Biologie in das neue Institutsgebäude mit Hörsaalgebäude und Teilbibliothek umziehen.

Der neu geschaffene Lehrstuhl für Festkörperchemie wird zum kommenden Wintersemester besetzt. Mit der Etablierung des Faches Festkörperchemie müssen Augsburger Physikstudenten künftig nicht mehr nach Ulm fahren, um an der dortigen Universität ihr Grundlagenwissen im Fach Chemie zu erwerben. Der neue Lehrstuhl eröffnet aber auch Perspektiven zu materialwissenschaftlichen Forschungsvorhaben im Verbund der Fächerbereiche Physik und Chemie.

Unter Leitung des Instituts für Europäische Kulturgeschichte wurde zum Beginn des Wintersemesters das Graduiertenkolleg "Wissensfelder der Neuzeit, Entstehung und Aufbau der neuzeitlichen europäischen Informationskultur" eingerichtet. Ergänzend hierzu wird ein neuer Lehrstuhl für Europäische Kulturgeschichte ausgeschrieben.

Zur Heranbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses und zur Konzentration der wissenschaftlichen Forschung im Bereich der Fachdidaktiken hat die Universität beschlossen, ein Zentralinstitut für Fachdidaktik unter Mitwirkung aller Lehrstühle der Fachdidaktiken einzurichten. Ein Arbeitskonzept wird derzeit erstellt.

Im Rahmen der geplanten Umstrukturierungen an der Katholisch-Theologischen Fakultät wurden zwei dort vakante Lehrstühle in einen Lehrstuhl für Festkörperchemie und in einen Lehrstuhl für Europäische Kulturgeschichte umgewidmet.

Als erste bayerische Hochschule bietet die Universität Augsburg zum Wintersemester einen berufsbegleitenden Weiterbildungsstudiengang "Unternehmensführung" zum Erwerb des akademischen Grades Master of Business Administration (MBA) an. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Erprobung neuer international ausgerichteter Ausbildungsformen. Das Studium ist gebührenpflichtig. Der neue Studiengang läuft zunächst für eine 5-jährige Erprobungsphase. Er richtet sich an Führungsnachwuchskräfte mit Hochschulabschluss und mindestens 2-jähriger Berufserfahrung im Unternehmensmanagement, insbesondere Ingenieure, Natur- und Geisteswissenschaftler oder Juristen ohne betriebswirtschaftliche Ausbildung, aber auch an qualifizierte Fachhochschulabsolventen.

 

Universität Bamberg

In Bamberg ist das Gebäude des ehemaligen Staatlichen Gesundheitsamtes Bamberg in der Kapuzinerstraße 25 mit einer HNF von mehr als 1 000 m5 frei geworden. Damit bot sich für die Universität Bamberg die Gelegenheit, zur Deckung ihres zusätzlichen Raumbedarfs das Gebäude zur Eigennutzung zu übernehmen. Das Anwesen wird nunmehr für 1,6 Mio DM saniert und kann anschließend von Hochschuleinrichtungen bezogen werden, die bislang teilweise in angemieteten Räumen untergebracht sind.

Im Hinblick auf den Bedarf an Diplom-Handelslehrern ist es notwendig, neben den Universitäten München und Erlangen-Nürnberg, an einer dritten bayerischen Universität eine Ausbildungsmöglichkeit für künftige Diplom-Handelslehrer vorzusehen. An dem Studiengang hat die Universität Bamberg Interesse bekundet. Für den erforderlichen Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik wird sie eine freie C 4-Stelle zur Verfügung stellen. Derzeit läuft das Berufungsverfahren. Nach der Lehrstuhlbesetzung kann mit der Ausbildung von Wirtschaftspädagogen an der Universität Bamberg begonnen werden.

Nach längeren Planungen hat der Senat der Universität Bamberg die Errichtung eines Zentrums für Mittelalterstudien beschlossen, das zum Sommersemester 1998 seine Arbeit aufgenommen hat. Das Zentrum ist eine gemeinsame wissenschaftliche Einrichtung der mit Mittelalterstudien befassten Fächer der Hochschule. Es dient der fächerübergreifenden Koordination und Organisation ihrer mittelalterbezogenen Aktivitäten in Forschung und Weiterbildung. Es fördert die Kooperation mit allen entsprechenden historischen Institutionen in Bamberg und Oberfranken, mit den entsprechenden Fächern der Nachbaruniversitäten und mit der nationalen und internationalen Mittelalterforschung. Das Zentrum arbeitet interdisziplinär; es gehören ihm als Mitglieder Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter der Fakultät Katholische Theologie, der Fakultät Sprach- und Literaturwissenschaften und der Fakultät Geschichts- und Geowissenschaften an.

 

Universität Bayreuth

Die neue Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften wurde am 9. September 1998 feierlich eröffnet. Von den vier im Bau befindlichen Gebäuden wurden zwei Gebäudekomplexe, nämlich das Hörsaalgebäude und das Institutsgebäude für die ingenieurwissenschaftlichen Lehrstühle, bezugsfertig erstellt. Neben den bereits vorhandenen Lehrstühlen für Keramik und Verbundwerkstoffe sowie für Metallische Werkstoffe wurden zusätzlich vier ingenieurwissenschaftliche Lehrstühle eingerichtet und besetzt (Lehrstuhl für Werkstoffverarbeitung, Lehrstuhl für Technische Thermodynamik und Transportprozesse, Lehrstuhl für Technische Mechanik und Strömungsmechanik und Lehrstuhl für Konstruktionslehre/CAD). Zum Wintersemester wird der Lehrbetrieb im neuen Diplomstudiengang Materialwissenschaft aufgenommen. Die Fertigstellung der verbleibenden beiden Institutsgebäude ist zum Wintersemester 2000/2001 geplant.

Zum Wintersemester wird der neue Diplomstudiengang Gesundheitsökonomie zur Ausbildung von Führungskräften des Gesundheitswesens mit universitärer ökonomischer Qualifizierung aufgenommen. Der Studiengang erfreut sich bereits jetzt sehr starker Nachfrage. Seine Absolventen werden in Krankenhäusern, in Krankenkassen, in der Pharmaindustrie, in Alten- und Pflegeheimen, in caritativen Einrichtungen, Verbänden des Gesundheitswesens oder Rehabilitationskliniken gebraucht. Ergänzend hierzu ist ein Stiftungslehrstuhl Medizinmanagement ausgeschrieben worden.

Im Juli 1998 hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft einen neuen Sonderforschungsbereich 481 "Komplexe Makromolekül- und Hybridsysteme in inneren und äußeren Feldern" am interdisziplinären Schwerpunkt Materialforschung genehmigt.

Die Universität hat für die Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät sowie für die Kulturwissenschaftliche Fakultät ein neues Strukturkonzept erarbeitet. Es dient als Grundlage für die Wiederbesetzung freier bzw. künftig frei werdender Professuren. Es strebt neue, innovative Studienangebote und Schwerpunktbildungen an. Im Interesse einer intensiveren Zusammenarbeit der Fächer der Kulturwissenschaftlichen Fakultät mit den übrigen Fakultäten sollen die in der Innenstadt untergebrachten Lehrstühle auf den Universitäts-Campus übersiedeln. Der dafür erforderliche Neubau Geisteswissenschaften II soll im Wege der Ratenkauffinanzierung erstellt werden. Vorbehaltlich der Zustimmung des Bundes zur Aufnahme des Vorhabens in den Rahmenplan soll 1999 mit dem Bau begonnen werden.

 

Universität Erlangen-Nürnberg

An der Universität Erlangen-Nürnberg wurden von Oktober 1997 bis September 1998 35 Berufungsverfahren eingeleitet, von denen bisher 14 positiv abgeschlossen werden konnten.

Für das Studium des Lehramts an Gymnasien wurde das Erweiterungsfach Neugriechisch eingeführt. Neu im Wintersemester 1998/99 sind der Diplomstudiengang Technomathematik und der Lehramtsstudiengang Katholische Religionslehre, nicht vertieft studiert.

Bauvorhaben

Der größte im Bau befindliche Neubau im Institutsbereich ist der "Neubau für das Institut für Pharmakologie und Toxikologie" mit einem Volumen von rund 25 Mio DM. Er wird voraussichtlich noch 1998 vollendet werden. Nahezu abgeschlossen ist die Sanierung der Gebäude der Organischen Chemie (6,5 Mio DM). Die Sanierung der Chemischen Institute auf dem Südgelände (14 Mio DM) wird 1999 abgeschlossen.

Der Umbau des Mehrzweckgebäudes 105 für die Physik (7,6 Mio DM) wird 1998 und der Umbau des Mehrzweckgebäudes 106 für die Fertigungstechnik (12,7 Mio DM) werden 1999 fertig werden.

Neben diesen fünf laufenden Baumaßnahmen werden derzeit sieben von neun Kasernen auf dem ehemaligen US-Gelände vorwiegend für die Technische Fakultät umgebaut. Die Baukosten von 48,5 Mio DM werden bis zu 40 Mio DM aus Mitteln der Offensive Zukunft Bayern finanziert. Die Umbauten haben im Mai 1998 begonnen und werden je nach Größe der Vorhaben Ende 1999 bis 2000 abgeschlossen sein.

Klinikum der Universität Erlangen-Nürnberg

Beim Klinikum der Universität Erlangen-Nürnberg werden gegenwärtig zwei kostenintensive und für die Zukunft des Klinikums bedeutsame Bauvorhaben durchgeführt. Beide Bauvorhaben wurden erst durch die Bereitstellung von Finanzmitteln aus den Privatisierungserlösen der Offensive Zukunft Bayern ermöglicht.

Zum klinisch-medizinischen Forschungszentrum in der Glückstraße werden zu den Gesamtkosten von 42 Mio DM aus den Privatisierungserlösen 40 Mio DM beigesteuert werden. Mit dem Projekt, das kurz vor der Fertigstellung steht, sollen die Möglichkeiten für eine medizinisch-klinische Grundlagenforschung verbessert und damit zugleich der Forschungsstandort Erlangen-Nürnberg weiter gestärkt werden.

Mit dem in Ausführung befindlichen Neubau für das nichtoperative Zentrum erhält das Klinikum zwei hochmoderne medizinische Kliniken einschließlich einer Notfallaufnahme und Einrichtungen für die Röntgendiagnostik. Für das Projekt mit Gesamtkosten in Höhe von 171 Mio DM werden aus Privatisierungserlösen 152 Mio DM zur Verfügung gestellt.

Im Frühjahr 1998 wurde zwischen der Stadt Nürnberg und der Universität Erlangen-Nürnberg eine Vereinbarung geschlossen, mit der ein gemeinsam von der Stadt Nürnberg und der Universität getragenes "Zentrum für Herzchirurgie" errichtet wurde. Das Staatsministerium hat die Kooperationsvereinbarung durch die Bereitstellung eines Lehrstuhls für Herzchirurgie ermöglicht. Der künftige Ordinarius wird sowohl die neue Herzchirurgische Klinik des Klinikums der Universität Erlangen-Nürnberg als auch die Klinik für Herzchirurgie am Klinikum Nürnberg leiten. Beide herzchirurgischen Einrichtungen stehen bei diesem zukunftsweisenden Modell nicht mehr in Konkurrenz zueinander, sondern können sich im Sinne unterschiedlicher Schwerpunktsetzungen gegenseitig ergänzen.

Ein Antrag zur Einrichtung eines fünften medizinischen Sonderforschungsbereichs an der Universität Erlangen-Nürnberg "Nierenschäden: Pathogenese und regenerative Mechanismen" wurde bereits positiv begutachtet. Mit einer Bewilligung dieses SFB zum 01.01.1999 ist zu rechnen. Es handelt sich um den einzigen nephrologischen SFB im Bundesgebiet.

 

Universität München

Die Neubauten für die Fakultät für Chemie und Pharmazie in Großhadern gehen zügig ihrer Vollendung entgegen. Der Umzug wird in den Semesterferien im März/April 1999 erfolgen.

Die Universität beabsichtigt, in Zukunft die gesamte Fakultät für Biologie in einen Neubau in Planegg-Martinsried zu verlagern. Die Institute der Fakultät für Biologie der Ludwig-Maximilians-Universität München sind derzeit in der Innenstadt räumlich getrennt und teilweise völlig unzulänglich untergebracht. Sie sollen künftig auf einem Gelände in Planegg-Martinsried in unmittelbarer Nähe zu den dort bereits ansässigen Forschungsinstituten und biotechnologischen Unternehmen untergebracht werden. Hierdurch werden sich ideale Möglichkeiten zu interdisziplinärer wissenschaftlicher Kooperation auf dem gesamten Gebiet der Biowissenschaften und der Biomedizin ergeben. Darüber hinaus werden auch vielfältige Kooperationsmöglichkeiten mit Wirtschaftsunternehmen, insbesondere bei der Anwendung und Entwicklung moderner biotechnologischer Methoden, entstehen. Schon jetzt unterhalten die Institute der Fakultät für Biologie der LMU intensive Kontakte mit der Industrie, die nach einer Verlagerung nach Martinsried noch vertieft und ausgebaut werden.

In einem ersten Bauabschnitt sollen zunächst Gebäude für das bisherige Zoologische Institut und das Institut für Anthropologie und Humangenetik errichtet werden. Die Planungen für dieses Projekt mit einem Volumen von ca. 110 Mio DM laufen. In einem darauf folgenden zweiten Bauabschnitt sollen mittelfristig Neubauten für das Botanische Institut und das Institut für Genetik und Mikrobiologie errichtet werden.

Ziel ist es, die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu fördern und einen neuen, naturwissenschaftlichen Campus mit modernster Ausstattung zu errichten, um so die Attraktivität der Universität in der internationalen Hochschullandschaft weiter zu erhöhen.

Mit der geplanten Verlagerung der Fakultät für Biologie wird eine umfassende Neustrukturierung und Modernisierung der Fakultät einhergehen. Die wesentliche Neuerung wird dabei die Einführung einer "Department"-Struktur sein, d.h. die gesamte Biologie der Universität München wird unter Auflösung der bisherigen Institutsstruktur zu einer wissenschaftlichen Einrichtung zusammengefasst.

1999 werden die historischen Institute der Universität München den Neubau am Stammgelände Ecke Schelling- und Amalienstraße beziehen. Durch diese Baumaßnahme werden in unmittelbarer Nähe von Staats- und Universitätsbibliothek die bislang über das Stadtgebiet verstreuten Institute und ihre Bibliotheksbestände (Zusammenlegung von elf historischen Bibliotheken zu einer Zentralbibliothek mit 266 000 Bänden und über 900 laufenden Zeitschriften) zusammengefasst. Acht Institute, die seit Kriegsende über unterschiedliche Standorte im Stadtgebiet verteilt untergebracht sind, werden nach der für Herbst 1999 geplanten Fertigstellung in das Gebäude einziehen. Am neuen Standort werden die Bedingungen für Forschung und Lehre durchgreifend verbessert sein.

Der an der Universität München als einziger Hochschule in Deutschland befristet eingerichtete Diplomstudiengang Orthodoxe Theologie wurde zunächst bis zum Wintersemester 2002/2003 verlängert.

Ein überfakultäres Angebot ist der neue Studiengang Religionswissenschaften, der sich mit allen, insbesondere auch den nichtchristlichen Religionen befassen will. Die Studierenden sollen Werte- und Lebensmuster anderer Kulturen und Religionen kennenlernen und dadurch befähigt werden, Chancen wahrzunehmen und Konflikte zu bewältigen, die sich aus dem gegenwärtigen Zusammentreffen verschiedener Lebens- und Kulturmuster ergeben. Der Studiengang, an dem die beiden Theologischen Fakultäten, die Philosophische Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften, die Philosophische Fakultät für Altertumskunde und Kulturwissenschaften und die Philosophische Fakultät für Sprach- und Literaturwissenschaften I beteiligt sind, soll künftig schwerpunktmäßig vom Guardini-Lehrstuhl betreut werden.

Mit der Errichtung eines Stiftungslehrstuhls Wirtschaftsethik an der Fakultät für Philosophie, Wissenschaftstheorie und Statistik soll ein neues Forschungsgebiet an der Universität München etabliert werden. Der Lehrstuhl, der für drei Jahre von mehreren Unternehmen finanziert wird, ist bereits ausgeschrieben und soll nach Möglichkeit noch im Wintersemester besetzt werden.

Ziel des erstmals angebotenen postgradualen Studiengangs "Betriebswirtschaftliche Forschung" ist es, Absolventen, die sich der wissenschaftlichen Forschung auf dem Gebiet der Betriebswirtschaft widmen wollen, besonders zu betreuen und auch auf dem internationalen Markt konkurrenzfähiger zu machen. Das postgraduale Studium kann mit dem wissenschaftlichen Grad "Master of Business Research - MBR" abgeschlossen werden.

An der Juristischen Fakultät wird zum Wintersemester 1998/99 ein neuer Aufbaustudiengang "Europäisches und internationales Wirtschaftsrecht" eingeführt. Dieser soll den Teilnehmern innerhalb einer Regelstudienzeit von zwei Semestern vertiefte Fachkenntnisse im europäischen und internationalen Wirtschaftsrecht vermitteln. Voraussetzung für das Studium ist die erfolgreiche Ablegung der Ersten oder der Zweiten Juristischen Staatsprüfung mit einer Note von mindestens 8 Punkten sowie vertiefte Kenntnisse der englischen und der französischen Sprache. Nach Bestehen der aus einer Magisterarbeit und drei mündlichen Prüfungen zusammengesetzten Abschlussprüfung wird der akademische Grad eines Magisters des europäischen und internationalen Wirtschaftsrechts ("LL.M.Eur.") verliehen.

International ausgerichtet ist auch der vom BMBF prämierte Studiengang "Excellence", zu dem das Staatsministerium sein Einvernehmen erteilt hat. Der Studiengang, der von der Fakultät für Psychologie und Pädagogik betreut wird, führt zum Abschluss Magister Artium. Ziel ist die Entwicklung von Kompetenz zur Förderung und Aktivierung von Human Resources im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Bereich. Die Hälfte der Teilnehmer sollen ausländische Studierende sein, Unterrichtssprache ist Englisch. Informationen über den Studiengang können unter der Internet-Seite "http://www.paed.uni-muenchen.de/excellence" ab- gerufen werden.

Die Universität setzt in der Fakultät für Geowissenschaften einen neuen Forschungsschwerpunkt auf dem Gebiet der geowissenschaftlichen Fernerkundung. Hierzu wurde der bisherige Lehrstuhl für Didaktik der Geographie in "Professur (C4) für Geologie und Geologische Fernerkundung (Lehrstuhl)" umgewidmet. Es ist beabsichtigt, den Lehrstuhl mit dem bestehenden Lehrstuhl für Geographie und Geographische Fernerkundung zu einem Institut für "Geowissenschaftliche Fernerkundung" zusammenzuschließen. Dieses soll intensiv mit der deutschen Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt zusammenarbeiten. Auf dem äußerst innovativen Forschungsgebiet der Fernerkundung wurde schon bisher eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Industrie betrieben, die künftig noch verstärkt und ausgebaut werden soll.

Die Universität München plant die Gründung eines interfakultären Zentrums für Nanostrukturforschung (CeNS). Damit will sie im Bereich der Nanotechnologie einen zukunftsorientierten Forschungsschwerpunkt weiter ausbauen. In diesem Zentrum sollen die wissenschaftliche Kompetenz und die Infrastruktur von vier Lehrstühlen für Experimentalphysik an der LMU zu einem international attraktiven Zentrum für physikalische und biologische Nanostrukturforschung gebündelt werden. Die Fakultät für Physik der LMU hat die Bedeutung der Nanostrukturforschung schon früh erkannt und mit der Einrichtung eines entsprechenden Forschungsschwerpunkts eine internationale Spitzenstellung erreicht, die es nunmehr zu sichern und auszubauen gilt. Die Universität München stärkt mit dem CeNS ihr Profil als moderne Hochschule mit innovativen Schwerpunkten in der Grundlagenforschung, die auch die Nähe zur industriellen Anwendung sucht.

Durch Zusammenschluss des Instituts für Pharmazie und Lebensmittelchemie mit dem Institut für Pharmazeutische Biologie wurde an der LMU das neue "Institut für Pharmazie - Zentrum für Pharmaforschung" geschaffen. Das neue, aus sechs Lehrbereichen bestehende Institut will durch enge Zusammenarbeit vor allem mit der Medizin, der medizinisch orientierten Molekularbiologie und der Gentechnologie am neuen Standort Großhadern neue, fächerübergreifende Schwerpunkte im Bereich der modernen Arzneimittelforschung und Biopharmazie setzen. Die anstehenden Neubesetzungen einer Reihe von wichtigen Professuren nehmen Universität und Staatsministerium zum Anlass, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass an dem neuen Zentrum innovative und international konkurrenzfähige Wirkstoffforschung betrieben werden kann. Dabei soll auch die Zusammenarbeit von Hochschule und Wirtschaft in der Forschung und Entwicklung besondere Beachtung finden. Im biotechnologischen Bereich sind hierfür die Voraussetzungen gerade am Standort München als sehr gut anzusehen. Der Standort Großhadern bietet für die Kooperation mit den auf dem benachbarten Gelände in Planegg-Martinsried angesiedelten Firmen hervorragende Voraussetzungen.

Klinika der Universität München:

Mit Beginn des Wintersemesters 1998/99 wird die Kinderklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital mit der Kinderpoliklinik zu einer gemeinsamen Klinik im Klinikum Innenstadt unter der Leitung des derzeitigen Direktors der Kinderpoliklinik zusammengeführt. Damit wird ein wichtiger Beitrag zu der insbesondere vom Wissenschaftsrat geforderten Verschlankung in der Münchner Hochschulmedizin geleistet, ohne die anerkannte Leistungsfähigkeit der Pädiatrie an der Universität München in Forschung, Lehre und Krankenversorgung zu beeinträchtigen. Vielmehr wird mit der Zusammenlegung auch die Möglichkeit eröffnet, neue, zukunftsweisende Schwerpunktsetzungen in Wissenschaft und Krankenversorgung vorzunehmen sowie die Wirtschaftlichkeit zu verbessern.

Zum gleichen Zeitpunkt werden die am Klinikum Großhadern bereits etablierten pädiatrischen Stationen und die dort noch aufzubauende pädiatrische Ambulanz in eine neu zu gründende Abteilung für Kinderkardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin überführt, die dem Dr. von Haunerschen Kinderspital zugeordnet ist.

Für den Bereich Neurowissenschaften und Klinische Neuroimmunologie wurde am Klinikum Großhadern ein Lehrstuhl neu geschaffen, der zunächst aus Mitteln der Hermann- und Lilly-Schilling-Stiftung anfinanziert wird.

 

Technische Universität München

Neustrukturierung der Hochschule

In Garching entsteht ein naturwissenschaftlich-technischer Campus. Nach der Fakultät für Maschinenwesen soll möglichst bald die Verlagerung der Fakultäten für Mathematik und Informatik nach Garching folgen. Längerfristig ist schließlich noch die Verlagerung der Fakultät für Elektro- und Informationstechnik vorgesehen.

Die Planungen für einen Neubau für die Fakultäten für Mathematik und Informatik mit 19 000 m5 Hauptnutzfläche und geschätzten Kosten in Höhe von 142 Mio DM wurden bereits aufgenommen. Mit dem Bau soll Anfang 2000 begonnen werden; die Fertigstellung des Neubaus ist für das Jahr 2002 geplant.

Nach diesen Fakultätsverlagerungen und nach Inbetriebnahme des neuen FRM II wird der Campus in Garching ein in Europa einmaliges natur- und ingenieurwissenschaftliches Hochtechnologiezentrum mit Schlüsselkompetenzen auf zahlreichen innovativen und zukunftsorientierten Gebieten sein.

Der Hochschulstandort Weihenstephan wird zu einem modernen Center of Life Sciences mit einem Schwerpunkt im Bereich der "grünen Biotechnologie" ausgebaut. Ein erster Schritt zur Umsetzung dieses Konzeptes ist die Verlagerung der Biologie nach Weihenstephan, die dort in enger Verzahnung mit den anwendungsbezogenen Agrar-, Umwelt-, Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften ein TU-spezifisches Profil erhalten und zur Verstärkung der naturwissenschaftlichen Grundlagen beitragen soll.

Mit der Erarbeitung von Vorschlägen zur weiteren zukunftsorientierten Neustrukturierung des Lehr- und Forschungsbereichs in Weihenstephan über Fakultäts- und Hochschulgrenzen hinweg, wurde ein renommiertes, international besetztes Gutachtergremium beauftragt, das sein Konzept in den nächsten Wochen vorlegen will.

Durch Verschmelzung und Restrukturierung des Zentralinstituts für Sportwissenschaften mit dem Sportzentrum der TUM wird eine Fakultät für Sportwissenschaft gegründet und damit ein süddeutsches Sportwissenschaftszentrum von Rang entstehen, das den Vergleich mit der renommierten Sporthochschule Köln nicht zu scheuen braucht.

Das neue Hochschulrecht ermöglicht über die sog. "Experimentierklausel" die Erprobung neuer Modelle für die Organisation der Hochschule. Bereits ab dem kommenden Jahr wird ein solches Organisationsmodell mit der Zielrichtung einer Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und Effizienz an der TUM erprobt werden.

Wesentliche Elemente des neuen TU-Modells sind die Stärkung der operativen Organe (Hochschulleitung und Dekane), deren wirksame Überwachung durch eine klare Trennung von den Kontrollorganen (Senat, Hochschulrat, Fachbereichsrat) und eine Verlagerung von Kompetenzen in die Fachbereiche. Als neue Organe werden die Erweiterte Hochschulleitung, der neben den Mitgliedern des Leitungsgremiums die Fachbereichssprecher aller Fakultäten angehören sowie der Verwaltungsrat, in dem die gewählten Vertreter des Senats und die Mitglieder des Hochschulrates zusammenwirken, eingerichtet werden. Das Konzept, das den Besonderheiten einer Technischen Universität Rechnung trägt, soll zunächst für einen Zeitraum von fünf Jahren erprobt werden.

Baumaßnahmen

Dem bereits erwähnten Neubau für die Fakultäten für Mathematik und Informatik kommt für den Bereich der TUM höchste Priorität zu.

Daneben gilt es jedoch auch, die auf dem Stammgelände mit dem Umzug der Fakultät für Maschinenwesen frei gewordenen und nach dem Umzug der Fakultäten für Mathematik und Informatik weiter frei werdenden Flächen neu zu strukturieren, zu sanieren und einer neuen Nutzung zuzuführen. Die Gebäude des sogenannten Süd-Ost-Gebäudes östlich der Arcis- und südlich der Gabelsbergerstraße mit 14 000 m5 Hauptnutzfläche werden dabei für Zwecke der TUM nicht mehr benötigt und können anderweitig genutzt oder veräußert werden.

In Weihenstephan schreiten die Bauarbeiten für den zweiten Bauabschnitt des Forschungszentrums für Milch und Lebensmittel mit einem Kostenvolumen von 32 Mio DM zügig voran und der Neubau für die Biologie mit Kosten in Höhe von ca. 27 Mio DM kann zum Sommersemester 1999 bezogen werden.

Neue Studiengänge

Ab dem Wintersemester 1998/1999 werden an der TUM erstmals folgende international ausgerichtete Studiengänge angeboten:

An der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik beginnt der viersemestrige, englischsprachige Studiengang "Master of Science in Communications Engineering", der den Bachelor oder einen gleichwertigen Abschluss vorausetzt.

Im Bereich der Mathematik werden neben dem Diplom erstmals auch die internationalen Abschlüsse eines Bachelor (nach einer Regelstudienzeit von 6 Semestern) und eines Master (als Aufbaustudiengang) angeboten.

Das Institut für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften bietet den neuen, international ausgerichteten viersemestrigen Studiengang "Managementorientiertes Betriebswirtschaftliches Aufbaustudium" an, der Naturwissenschaftler und Ingenieure auf die spätere Übernahme von Führungsaufgaben in der Wirtschaft vorbereiten soll.

Ab dem Sommersemester 1999 wird ein viersemestriger Master-Studiengang "Social-Science of Technolgy" eingeführt, der den veränderten beruflichen Anforderungen von Ingenieuren und Naturwissenschaftlern, die aus der zunehmenden Verquickung technischer Systeme mit sozialen und rechtlichen Prozessen erwachsen, Rechnung tragen soll.

Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München

Im Klinikum rechts der Isar wurde durch hochschulinterne Umwidmung ein Institut für Humangenetik sowie ein gleichlautender Lehrstuhl neu geschaffen. Die neue Einrichtung wird sich in Kooperation mit dem GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH insbesondere Fragen der Tumorgenetik und der molekularen Genetik widmen.

Auf dem Gelände des Klinikums rechts der Isar konnte im Frühjahr dieses Jahres das Richtfest für den Neubau für Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie mit Baukosten in Höhe von 33,7 Mio DM gefeiert werden. Für den Neubau für das Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene für die Virologie und die Infektionshygiene mit festgesetzten Kosten in Höhe von 41 Mio DM konnte die Einstufung in Kategorie I des Rahmenplans für den Hochschulbau und damit die Bundesmitfinanzierung sichergestellt werden.

 

Universität Passau

In Passau fand im vergangenen Sommer die feierliche Grundsteinlegung für den Neubau eines Gebäudes für die Juristische Fakultät statt. Neben den Büroräumen für Professoren und das sonstige Personal sind eine Fachbereichsbibliothek mit einem Lesesaal und Flächen für die Freihandbestände, ein Hörsaal sowie Übungsräume vorgesehen. Das Raumprogramm umfasst eine Hauptnutzfläche von über 3 000 m5. Die Baukosten belaufen sich auf rund 26 Mio DM.

An der Universität Passau wurde im Studiengang "Sprachen, Wirtschafts- und Kulturraumstudien" und in den Magisterstudiengängen das Fach "Ost- und Mitteleuropastudien" neu eingeführt. Hierfür wurde eine neue C 3-Professur für Ost- und Mitteleuropastudien eingerichtet.

Ab dem Wintersemester 1998/1999 bietet die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät die Möglichkeit, im Rahmen der Diplom-Studiengänge Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre einen kulturwissenschaftlichen Schwerpunkt zu setzen. Dieses zusätzliche Angebot, für das sechs Kulturräume zur Wahl stehen, ermöglicht angehenden Diplom-Kaufleuten und -Volkswirten neben der bereits bestehenden fachspezifischen Fremdsprachenausbildung nun auch ein integriertes Kulturraumstudium und baut damit die internationale Ausrichtung der wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge an der Universität Passau weiter aus. Als Kulturräume können gewählt werden: der englischsprachige, der französischsprachige, der iberoromanische, der italienische, der bereits erwähnte ost- und mitteleuropäische sowie der südostasiatische Kulturraum. Das Studium des kulturwissenschaftlichen Schwerpunkts beinhaltet neben wirtschaftswissenschaftlichen Gesichtspunkten und einer intensiven Sprachausbildung vor allem landeskundliche, soziologische, geographische, geschichtliche sowie politikwissenschaftliche Aspekte.

 

Universität Regensburg

Im Rahmen der Förderung eines Modellversuches durch die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung bietet die Universität Regensburg ab dem Wintersemester 1998/99 im Studiengang Magister das 2. Nebenfach in den Fächern Romanistik, Germanistik, Slavistik, Informationswissenschaft und Indogermanische Sprachwissenschaft zusätzlich in der Form von zwei frei wählbaren Studieneinheiten (Modulen) an. Ziel ist die Überleitung des traditionell gegliederten Magisterstudienganges für alle Fächer in ein modulares Credit-Point-System und die Einführung des Abschlusses eines Baccalaureus.

Im Sommersemester hat die Universität Regensburg den Magazinneubau der Universitätsbibliothek in Betrieb genommen. Die Erweiterung der Magazinflächen um ca. 4 000 m2 Nutzfläche bietet Platz für 1,2 Millionen Bände. Die Kosten der Baumaßnahme beliefen sich auf 26 Mio DM. Der Neubau schafft die Möglichkeit, die über den Campus der Universität verstreuten ineffizienten Ausweichmagazine aufzulösen und damit wieder alle Magazinbestände für einen raschen Zugriff nutzbar zu machen.

Klinikum der Universität Regensburg

Durch die Eröffnung des 1. Unterabschnittes des 3. Bauabschnitts im März 1998 konnten die bestehenden Kliniken auf eine medizinisch und betriebswirtschaftlich sinnvolle Größe ausgebaut werden. Als nächster Bauabschnitt wird daher nicht die Schaffung zusätzlicher Betten, sondern ein Neubau für drei Institute angestrebt, um die medizinisch-theoretische Forschungskapazität zu erweitern.

Die Studentenzahl im klinisch-praktischen Ausbildungsabschnitt wird mit dem Wintersemester 1998/99 von 48 Studenten auf 96 Studenten pro Studienjahr verdoppelt. Alle Kooperationsvereinbarungen, die die Ausbildung in denjenigen Fächern sicherstellen, die das Klinikum derzeit nicht selbst anbieten kann, konnten abgeschlossen werden. Das hervorragende Abschneiden der Regensburger Studierenden bei der bundesweiten Auswertung der Prüfungsergebnisse zeigt das hohe Niveau der Lehre in Regensburg.

Durch die Klinikreform wurden Aufsichtsräte für die Universitätsklinika geschaffen, deren Aufgabe es ist, die grundsätzlichen Angelegenheiten des Klinikums zu entscheiden und die Geschäfte des Klinikumsvorstandes zu überwachen. Die konstituierende Sitzung für den Aufsichtsrat des Klinikums der Universität Regensburg fand am 30. Oktober 1998 statt. Das Klinikum der Universität Regensburg verfügt damit als erstes bayerisches Klinikum über einen Aufsichtsrat.

 

Universität Würzburg

In den letzten zwölf Monaten ist es gelungen, wichtige Bauvorhaben voranzubringen. So erfolgte im Herbst 1997 der erste Spatenstich für eine umfassende Sanierung und Erweiterung der Zahnklinik; mit einem Bauvolumen von ca. 140 Mio DM soll innerhalb von zehn Jahren unter Aufrechterhaltung des Betriebes am derzeitigen Standort, der zum Teil vor dem Ersten Weltkrieg errichtete Baubestand saniert und erweitert werden. Der Zahnmedizin werden damit die für eine zeitgerechte Lehre und Forschung erforderlichen Flächen zur Verfügung gestellt.

Am 27. Juli 1998 erfolgte der erste Spatenstich für den Neubau für die operativen Fächer des Klinikums; diese Baumaßnahme wird sich in einem Kostenbereich von etwa 271 Mio DM bewegen; sie wird aus dem Programm "Offensive Zukunft Bayern" mit 160 Mio DM gefördert. Mit der Fertigstellung darf in etwa sechs bis sieben Jahren gerechnet werden.

Für das Zentrum für Infektionsforschung wurde eine große Baumaßnahme mit einem Kostenvolumen von rund 10 Mio DM durchgeführt (Sanierung des Gebäudes Röntgenring 11). Dieses Zentrum wird seit 1991 vom Bund mit insgesamt mehr als 13 Mio DM finanziert. Die regelmäßigen Evaluierungen durch einen mit unabhängigen Fachleuten besetzten Scientific Advisory Board haben dem Zentrum eine exzellente wissenschaftliche Leistung bescheinigt, zuletzt im Sommer dieses Jahres. Der Schwerpunkt liegt im Bereich Infek-tologie. Die Forschungsergebnisse werden insbesondere der Behandlung von Patienten von Krebserkrankungen und Organtransplantationen, aber auch HIV-infizierten Patienten zugute kommen. Das Zentrum verbindet die Grundlagenforschung mit der klinischen Forschung und hat an der Universität Würzburg in den Fächern Biologie und Medizin eine ausgesprochen fruchtbare Umgebung gefunden. In Verhandlungen mit dem Bund konnte erreicht werden, dass der Bund die Wissenschaftler, die den Kern der Arbeit des Zentrums bilden, länger als vertraglich vorgesehen weiter finanziert; so wird der Bund für das Jahr 1999 das Zentrum noch voll finanzieren, im Jahr 2000 75 %, im Jahr 2001 50 % und im Jahr 2002 25 % übernehmen, so dass die Nachwuchsgruppen sukzessive in den Landeshaushalt übernommen werden können.

International ausgewiesen ist die Forschung an der Universität Würzburg insbesondere in den Fächern der Medizin, Biologie sowie der Physik. Es ist geplant, ein Zentrum für Experimentelle Molekulare Medizin zu errichten. Der Ministerrat hat im Juni 1998 beschlossen, dieses Vorhaben aus Mitteln der "High-Tech-Offensive" Bayern zu finanzieren.

Im Rahmen der Umsetzung der Klinikreform wird der Wissenschaftsminister die erste Sitzung des durch die Klinikreform neu geschaffenen Aufsichtsrates für das Klinikum am 13. November 1998 leiten.

Die Universität hat ein Konzept zur Einführung des ingenieurwissenschaftlichen Studienganges "Technologie der Funktionswerkstoffe" vorgelegt, das gegenwärtig vom Wissenschaftsrat begutachtet wird.

D. Die Fachhochschulen zu Beginn des Wintersemesters 1998/99

Neue Studiengänge

Die Verschiebung von Beschäftigungspotenzialen aus der Industrieproduktion hin zu Informationsdienstleistungen und der anhaltende Trend zur Globalisierung der Wirtschaft legt für die Fachhochschulen nahe, ihr Studienspektrum zum einen in den Bereich der angewandten Geisteswissenschaften auszudehnen und zum anderen weitere interdisziplinäre Studiengänge nach dem Vorbild des bewährten Wirtschaftsingenieurs zu konzipieren.

So wurde zum Sommersemester 1998 erstmals ein Studiengang "Übersetzen und Dolmetschen" an der Fachhochschule München eingerichtet, in dem Sprachkompetenz, Kenntnisse und Einsichten in Wirtschaft und Technik inklusive der neuen Kommunikationstechniken vermittelt werden. Auf die zunehmende Vernetzung von Wirtschafts- mit Rechtsproblemen ist der interdisziplinäre Studiengang "Betriebswirtschaft und Recht" an der Fachhochschulabteilung Aschaffenburg ausgerichtet; hier soll ein Betriebswirt mit juristischen Kenntnissen ausgebildet werden, der die alltäglichen Rechtsfragen in seinem Unternehmen sachgerecht bearbeiten kann. Die Arbeitsmarktchancen im Tätigkeitsfeld Vertrieb und die zunehmende Bedeutung der Kundenorientierung in der Unternehmensphilosophie haben die Fachhochschule Hof den interdisziplinären Studiengang Vertriebsingenieurwesen konzipieren und einrichten lassen. Die Studierenden sollen hier spezifisches technisches Wissen und Können erwerben, ergänzt um betriebswirtschaftliche Marketing- und Vertriebskompetenz. Die Fachhochschule Ingolstadt beginnt dieses Wintersemester mit dem Studiengang "Elektro- und Informationstechnik", in dem Elektroingenieure mit Schwerpunkt im Bereich der Datentechnik ausgebildet werden. An der Fachhochschule Coburg wurde der neue Studiengang "Integriertes Produktdesign" eingeführt, der auf die Vermittlung gestalterischer, technischer, kaufmännischer und sozialer Kompetenzen ausgerichtet ist. Die Absolventen sollen in der Lage sein, gerade in kleineren und mittleren Unternehmen eine Rolle bei der Produktentwicklung und Produktgestaltung zu übernehmen.

Im Bereich der berufsbegleitenden Weiterbildung für berufstätige Akademiker wurden die Studienangebote Betriebswirtschaft, hier auch mit einem spezifischen Modul für Ärzte, an der jetzt selbständigen Fachhochschule Neu-Ulm sowie die Weiterbildungsmodule "Informatik" und "Software-Engineering" an der Fachhochschule Nürnberg eingerichtet. Damit bieten die Fachhochschulen zunehmend Möglichkeiten zur schnellen und effektiven Anpassungsfortbildung an.

 

Zulassungsbeschränkungen/Nachfrage

Die Zahl der Studienanfänger in den Fachhochschulstudiengängen an den Hochschulen stieg gegenüber dem Vorjahr insgesamt leicht an. Wie immer sehr gefragt waren die Studiengänge Betriebswirtschaft, Tourismus und Soziale Arbeit, auffallend rückläufig war hingegen die Anmeldezahl im Studiengang Architektur, ohne dass allerdings die Studienanfänger die vorhandene Kapazität an einem Standort unterschritten hätten. Leicht ansteigende Tendenz zeigt die Nachfrage in den künstlerischen Studiengängen wie Innenarchitektur, Kommunikationsdesign und Industrial Design. Die "grünen" Studiengänge Forstwirtschaft, Gartenbau, Landespflege/Landschaftsarchitektur und Umweltsicherung konsolidierten sich auf dem Niveau des Vorjahres; die Ingenieurstudiengänge Maschinenbau und Elektrotechnik sowie Informatik konnten dagegen deutlich ansteigende Anfängerzahlen melden, wobei erstere von einem niedrigen Niveau ausgingen.

Zum Wintersemester 1998/99 waren gegenüber dem Wintersemester 1997/98 nur noch zwei Studiengänge in das landesweite Auswahlverfahren einbezogen: Architektur und Soziale Arbeit.

Der Studiengang Betriebswirtschaft unterlag an sämtlichen Angebotsstandorten erstmals seit geraumer Zeit wieder dem örtlichen Auswahlverfahren, ebenso der Fachhochschulstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen als grundständiges Studium.

Ein örtliches Auswahlverfahren bestand für folgende weitere Studiengänge:

Fachhochschule Amberg-Weiden: Umwelttechnik (Abt. Amberg)

Fachhochschule Augsburg: Bauingenieurwesen, Informatik

Fachhochschule Coburg: Bauingenieurwesen

Fachhochschule Deggendorf: Bauingenieurwesen

Fachhochschule Hof: Internationales Management, Wirtschaftsinformatik, Vertriebsingenieurwesen

Fachhochschule Kempten: Tourismus

Fachhochschule München: Informatik, Tourismus, Aufbau- studiengang Wirtschaftsingenieurwesen

Fachhochschule Neu-Ulm: Informationsmanagement

Fachhochschule Nürnberg: Bauingenieurwesen, Internationale Betriebswirtschaft

Fachhochschule Regensburg: Bauingenieurwesen, Aufbaustudiengang Wirtschaftsingenieurwesen

Fachhochschule Rosenheim: Holzbau und Ausbau, Informatik

Fachhochschule Weihenstephan: Biotechnologie, Forstwirtschaft, Gartenbau,Landschaftsarchitektur, Umweltsicherung

Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt-Aschaffenburg (Abt. Würzburg: Bauingenieurwesen

 

Technologietransfer

Im Zuge der aktuellen Hochschulreform wurde im Bayerischen Hochschulgesetz den Fachhochschulen als Institution die Aufgabe übertragen, anwendungsbezogene Forschungs- und Entwicklungsvorhaben durchzuführen. Flankierend zu der Gesetzesänderung hat der Bayerische Landtag im Sommer dieses Jahres eine Reihe von Anträgen beschlossen, die in den nächsten Monaten umgesetzt werden sollen. Sie betreffen die Organisation der anwendungsbezogenen Forschung und Entwicklung in den Fachhochschulen, die finanzielle Unterstützung der Projekte durch Drittmittelgeber und Vergünstigungen beim Lehrdeputat für forschungsaktive Professoren.

Ein weiterer Schwerpunkt der aktuellen Entwicklung ist die Neustrukturierung des vereinsmäßig organisierten und in Nebentätigkeit betriebenen Technologietransfers. Das Zentrum für angewandten Wissenstransfer und Innovationen der Bayerischen Fachhochschulen (ZAM) e.V. ist dabei, seine Arbeit in neue Formen umzusetzen und zu optimieren. Die Anwenderzentren in Nürnberg/Tennenlohe und in Burghausen wurden durch Ausgründungen zu marktwirtschaftlich arbeitenden Wirtschaftsunternehmen. Vorbereitet wird derzeit auch die Gründung einer bayernweit tätigen Technologietransfer-Gesellschaft.

 

Fachhochschule Amberg-Weiden

An der Abteilung Amberg sind die Umbau- und Neubaumaßnahmen weitgehend abgeschlossen. Nach dem Umbau des ersten Gebäudes im Jahr 1995 und dem Bezug eines weiteres Gebäudes für Elektrotechnik im Vorjahr konnten im August diesen Jahres auch die Gebäude für Maschinenbau und Umwelttechnik, das Rechenzentrum und die Bibliothek in Betrieb genommen werden.

An der Abteilung Weiden wurde von der Stadt im Rahmen eines zweiten Bauabschnittes ein zusätzlicher Neubau für den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen errichtet. Das Gebäude wurde im August von der Hochschule bezogen und soll nach einer zweijährigen unentgeltlichen Überlassung vom Freistaat Bayern erworben werden.

Die Zahl der Studierenden an der Fachhochschule Amberg-Weiden ist auf insgesamt rund 680 gestiegen.

 

Fachhochschule Ansbach

In einer weiteren Teilbaumaßnahme wurde in der ehemaligen Hindenburg Kaserne das Gebäude 51 für den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen umgebaut. Bis zum Frühjahr 1999 soll auch der laufende Umbau des Gebäudes 50 für die Studiengänge Betriebswirtschaft und die Ergänzungsstudiengänge Fachkommunikation Technik sowie Information und Multimedia abgeschlossen sein. Für die Umbaumaßnahmen wurden bisher 26 Mio DM verausgabt.

Das Laborgebäude für die Studiengänge Energie- und Umweltsystemtechnik sowie Bauingenieurwesen, die Mensa und das Hörsaalgebäude werden in Neubauten untergebracht. Damit der weitere Auf- und Ausbau zügig fortgesetzt werden kann, wurde im August auch für diese Neubauvorhaben die Baudurchführung freigegeben.

Seit dem Wintersemester 1998/99 sind an der Fachhochschule Ansbach rund 400 Studierende immatrikuliert.

 

Fachhochschule Augsburg

Nach dem Ankauf des Geländes der ehemaligen Schüle=schen Kattunfabrik hat die interministerielle Raum- und Baukommission das von der FH Augsburg vorgelegte Raumprogramm genehmigt.

Bereits eingeleitet ist die Nutzung des bestehenden modernen Verwaltungsgebäudes auf dem Gelände der Schüle=schen Kattunfabrik für den Fachbereich Informatik. Die Haushaltsunterlage-Bau ist fertiggestellt. Mit dem Umbau soll zum 01.01.1999 begonnen werden; die Inbetriebnahme ist zum Sommersemester 1999 vorgesehen.

Die Vorbereitungen für den Architektenwettbewerb "Bebauung des Geländes der ehemaligen Schüle=schen Kattunfabrik" laufen. Der Abschluss des Architektenwettbewerbs ist Voraussetzung für die Sanierung des denkmalgeschützten Kopfbaus der ehemaligen Schüle=schen Kattunfabrik.

Als weitere Maßnahmen sind der Abbruch der bestehenden Gebäude und die Sanierung des Geländes der ehemaligen Südgarage vorgesehen.

Die Sanierung des Altbaubestandes am Stammgelände an der Baumgartnerstraße wurde begonnen.

Zum Wintersemester 1998/99 nimmt die Studienrichtung Umwelttechnik am Fachbereich Maschinenbau den Betrieb auf.

Als Ergebnis der langjährigen Zusammenarbeit mit der Carl-Duisberg-Gesellschaft (CDG) wurde ein Weiterbildungsstudium "Instandhaltung von Betriebsanlagen" für Jungingenieure aus Entwicklungsländern neu eingerichtet. Er wird finanziert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst.

 

Fachhochschule Coburg

An der Abteilung Coburg wurden die Arbeiten zum Umbau und zur Erweiterung der Mensa im Sommersemester 1998 abgeschlossen, so dass am 30. September die offizielle Einweihung erfolgen konnte. Mit der Maßnahme gewann die Fachhochschule zeitgemäße küchentechnische Einrichtungen. Die Baukosten beliefen sich auf 7,25 Mio DM.

Ferner wurden im Rahmen kleiner Baumaßnahmen u.a. die Erneuerung der Shet-Verglasungen im Laborgebäude (660 000 DM) und die Überholung der Experimentieranlage des Fachbereichs Elektrotechnik (420 000 DM) in Angriff genommen.

An der Abteilung Münchberg wurden Umbaumaßnahmen im Umfang von rund 600 000 DM in die Wege geleitet. Sie umfassen die Laborgasversorgung im Färbereigebäude, die feuerpolizeiliche Sicherung der Treppenhausabschlüsse, die Erneuerung der Enthärtungsanlage sowie die Anpassung der elektrischen Anlagen in der Spinnerei und der Weberei.

Zum Wintersemester 1998/99 wurde an der Abteilung Coburg der neue Studiengang "Integriertes Produktdesign" eingeführt.

 

Fachhochschule Deggendorf

Im September 1998 war der Neubau an der Edlmairstraße mit Kosten von 110 Mio DM weitgehend fertiggestellt und der neue, architektonisch modern gestaltete Campus konnte von der Hochschule bezogen werden.

Seit dem Wintersemester 1998/99 kann an der Fachhochschule Deggendorf neben Betriebswirtschaft, Bauingenieurwesen und Maschinenbau als vierter Studiengang auch Elektrotechnik studiert werden. Außerdem wurde im Studiengang Betriebswirtschaft ein auslandsorientiertes Studienprogramm eingeführt. Die Vorlesungen in den ersten Semestern werden für ausländische und deutsche Studierende, die an diesem Programm teilnehmen, in englischer Sprache angeboten.

Die Zahl der Studierenden hat sich auf rund 800 erhöht.

 

Fachhochschule Hof

Für den Neubau der ersten Ausbaustufe mit Kosten von 31 Mio DM wurde im November 1997 Richtfest gefeiert. Nach einer Bauzeit von nur 18 Monaten war das Bauvorhaben fertiggestellt und konnte im September 1998 bezogen werden. Ferner wurde im Oktober das seit dem Studienbeginn im Jahre 1994 von der Beamtenfachhochschule zunächst vorübergehend bereitgestellte Lehrsaalgebäude von der Fachhochschule Hof auf Dauer übernommen.

Im Rahmen der Erhöhung des Ausbauziels auf 1 000 flächenbezogene Studienplätze in einer zweiten Ausbaustufe ist ein zusätzlicher Neubau geplant. Das Raumprogramm für dieses Bauvorhaben mit einer Hauptnutzfläche von 5 300 m5 ist von der Interministeriellen Baukommission genehmigt.

Seit dem Wintersemester 1998/99 wird neben Betriebswirtschaft, Internationalem Management und Wirtschaftsinformatik als vierter Studiengang Vertriebsingenieurwesen angeboten.

Insgesamt sind an der Fachhochschule derzeit rund 600 Studierende immatrikuliert.

 

Fachhochschule Ingolstadt

Nach dem Umbau und Bezug des ersten Gebäudes mit Kosten von 14 Mio DM im Jahre 1996 konnte im Herbst diesen Jahres nunmehr an der Esplanade auch der Neubau mit Kosten von insgesamt 94,5 Mio DM teilweise bezogen werden. Im Frühjahr nächsten Jahres soll das Vorhaben fertiggestellt sein.

Neben den Studiengängen Betriebswirtschaft, Wirtschaftsingenieurwesen und Maschinenbau wird seit dem Wintersemester 1998/99 als weiterer Studiengang Elektro- und Informationstechnik angeboten.

Die Zahl der Studierenden ist auf rund 700 angestiegen.

 

Fachhochschule Kempten

An der Fachhochschule Kempten besteht nach wie vor eine starke Nachfrage nach Studienplätzen in der Ausbildungsrichtung Wirtschaft, ganz extrem im Studiengang Tourismus (mit 745 Bewerbungen). Die Hochschule hat deshalb ab dem Wintersemester 1998/99 die Aufnahmequote im Studiengang Tourismus (u.a. durch Umschichtung zweier Professorenstellen aus der Ausbildungsrichtung Technik in die Ausbildungsrichtung Wirtschaft) von bisher 60 auf 100 Studienplätze erhöht.

Die Gesamtzahl der Studienanfänger in der Ausbildungsrichtung Wirtschaft beträgt in den Studiengängen Betriebswirtschaft und Tourismus im Wintersemester 1998/99 voraussichtlich 270 Studierende, mithin eine weitere Steigerung von 14 % gegenüber dem letzten Wintersemester.

Zwar sind die Studienanfängerzahlen in den klassischen Ingenieurstudiengängen Elektrotechnik und Maschinenbau nochmals etwas zurückgegangen. Gleichzeitig ist aber die Studienanfängerzahl im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen durch die Einführung des Studienzweiges Elektro- und Informationstechnik nahezu um das Doppelte angestiegen, so dass sich die Gesamtstudienanfängerzahl in der Ausbildungsrichtung Technik mit 161 Studierenden um 20 % gegenüber dem letzten Wintersemester erhöht hat.

 

Fachhochschule Landshut

Die Fachhochschule Landshut verfügt weiterhin über sehr gute Studienbedingungen. Die mit 43,5 Mio DM veranschlagte letzte Großbaumaßnahme "Ergänzungsbau für die Ausbildungsrichtungen Technik und Wirtschaft" wurde 1998 mit der Ausführungsunterlage-Bau zwischenzeitlich detailliert beschrieben, der Baubeginn wird für das Jahr 1999 angestrebt. Das Vorhaben soll in Absprache mit dem Bund als Pilotprojekt im Fachhochschulbereich als drittvorzufinanzierendes Vorhaben (sog. Leasing-Vorhaben) im Wege des Ratenkaufs von einem privaten Bauträger erstellt und entgegen der traditionell finanzierten Bauvorhaben erst mit Abnahme Eigentum des Freistaats Bayern werden. Nach der Berechnung des Staatsministeriums der Finanzen dürfte sich dies in Einzelfällen im Ergebnis wirtschaftlicher rechnen als die bisherige Abwicklung staatlicher Hochbauvorhaben.

Auf dem Gebiet der internationalen Kooperation mit ausländischen Hochschulen ist die Fachhochschule Landshut seit langem höchst engagiert. Die Kooperation mit der Universität Orléans führt nunmehr zu einem gemeinsamen, im Oktober 1998 startenden deutsch-französischen Studiengang "Europäische Betriebswirtschaft", in welchem erstmals französische Studenten an der Fachhochschule Landshut studieren werden. Zwischen der Fachhochschule Landshut und mehreren chinesischen Hochschulen wird es in Bälde zu einem ersten Professorenaustausch kommen.

Fachhochschule München

Im Sommersemester 1998 hat der neue Studiengang Übersetzer und Dolmetscher als viersemestriges Hauptstudium, das auf der Fachakademie für Fremdsprachenberufe aufbaut, begonnen. Mit ihm bietet sich erstmals in Bayern die Möglichkeit einer Übersetzer- und später auch Dolmetscherausbildung auf Hochschulebene. Der Aufbau soll 1999/2000 abgeschlossen sein.

Das interdisziplinäre Wahlpflichtfach Facility Management, Verwaltung von Gebäuden von der Erstellung bis zum Abriss der Studiengänge Architektur, Bauingenieurwesen, Versorgungstechnik, Betriebswirtschaft und Wirtschaftsingenieurwesen wird in enger Kooperation mit Industrieunternehmen, Banken, Ingenieurbüros und der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit gelehrt. Es soll in erweiterter Form zu einem Weiterbildungsstudiengang fortentwickelt werden.

Für das Lehrangebot im interdisziplinären Studium Multimedia - Zusatzqualifikation wurde ein Multimedia-Pool geschaffen, in den alle 14 Fachbereiche der Fachhochschule ihre Beiträge einspeisen. Die Koordination erfolgt durch das Kompetenzzentrum Multimedia der Fachhochschule München.

Die Hochschule gab auch wesentliche Impulse zur Gründung der Multimedia-Akademie München, die zusammen mit der Fachhochschule München Projekte durchführt.

In vielen Studiengängen wird das Thema Unternehmensführung, Unternehmensgründung und Wege in die Selbständigkeit in verstärktem Umfang gelehrt. Zusammen mit der Technischen Universität und der Universität München beteiligt sich die Fachhochschule München auch heuer wieder mit Projekten von Studenten an einem Business-Plan-Wettbewerb, der unter Beteiligung von Industriefirmen zur Selbständigkeit führen soll.

Für 1997 war ein 10-Millionen-Programm des Bundes zur Förderung der "Herstellung der Drittmittelfähigkeit der Fachhochschulen" ausgeschrieben worden.

Mit fünf geförderten Forschungsprojekten (10 % des gesamten Bundesetats für angewandte Forschung und Entwicklung) war die Fachhochschule München überaus erfolgreich.

Ab dem Wintersemester 1998/99 bietet die Fachhochschule München in acht der 14 Fachbereiche englischsprachige Ringvorlesungen.

In den letzten drei Jahren konnten die Auslandsaktivitäten bei den Studierenden verdoppelt und bei den Lehrkräften verzehnfacht werden. Für das akademische Jahr 1998/99 nutzen 900 Studierende und 90 Professoren die Möglichkeit zum Austausch.

Ab dem Wintersemester 1998/99 hat die Fachhochschule München das European Credit Transfer System (ECTS) zur Anrechnung der im Ausland erbrachten Studienleistungen eingeführt.

 

Fachhochschule Neu-Ulm

Die Hochschule wurde am 1. Oktober 1998 selbstständig. Damit wurde auch dem Anstieg der Studierenden auf rund 760 Rechnung getragen.

Die Fachhochschule Neu-Ulm führt neben ihren beiden grundständigen Studiengängen Betriebswirtschaft und Wirtschaftsingenieurwesen (diesen gemeinsam mit der Fachhochschule Ulm) ihre weiterbildenden Studienangebote Betriebswirtschaft für Ingenieure und andere Hochschulabsolventen sowie Betriebswirtschaft für Ärzte fort. Das weiterbildende Studium für Ingenieure beginnt zum Wintersemester 1998/99 bereits mit dem 2. Kurs.

Der Studiengang Betriebswirtschaft erhält eine neue Studienrichtung Informationsmangement.

Für die organisatorische Zusammenarbeit zwischen den Fachhochschulen Ulm und Neu-Ulm werden die neuen Möglichkeiten des Bayerischen Hochschulgesetzes (Experimentier-Klausel) genutzt werden.

 

Fachhochschule Nürnberg

Im zurückliegenden Studienjahr konnte an der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg das umgebaute und sanierte Laborgebäude für den Maschinenbau sowie das Hochspannungslabor eingeweiht werden. Mit der 14 Mio DM teuren Maßnahme gewann der Fachbereich eine hochmoderne Ausstattung und zusätzliche Flächen für die Lehre. Damit ist der erste Bauabschnitt der Sanierung der Altbauten auf dem Stammgelände abgeschlossen.

Für den zweiten Bauabschnitt, die Erneuerung der Fassade und der Fenster des Elektrotechnikgebäudes wurde Auftrag zur Weiterführung der Planung (Ausführungsunterlage-Bau) erteilt.

Zügig voran gehen auch die laufenden Arbeiten am Neubau für die Ausbildungsrichtungen Wirtschaft und Sozialwesen.

Im Rahmen kleiner Baumaßnahmen wurden u.a. Sicherheitsmaßnahmen für den Fachbereich Technische Chemie (60 000 DM) durchgeführt und der Einbau eines Reinraums für Mikrosystemtechnik (450 000 DM) in Angriff genommen.

Zum Wintersemester 1998/99 wurden der grundständige Studiengang "Internationale Betriebswirtschaft" und der Weiterbildungsstudiengang "Informatik und Software-Engineering" eingeführt.

 

Fachhochschule Regensburg

Am Neubau für den Fachbereich Maschinenbau mit 8 200 m5 Hauptnutzfläche für 690 Studienplätze mit Baukosten von 83,24 Mio DM konnte im letzten Sommersemester das Richtfest gefeiert werden, der Vorlesungsbetrieb kann voraussichtlich im Wintersemester 1999/2000 in dem neuen Gebäude aufgenommen werden. Auch die Weichen für den Bau des Laborgebäudes für den bereits bestehenden, zukunftsorientierten Studiengang Mikrosystemtechnik mit einem Bauvolumen von ca. 18,5 Mio DM sind gestellt: sämtliche Planungen liegen vor, den Baubeginn erwarten wir im Frühjahr 1999. Die Planung für eine neue Bibliothek liegt vor, ein europaweit ausgeschriebener Architektenwettbewerb für den Neubau einer Mensa ist inzwischen abgeschlossen, auch das Verfahren für den Neubau einer Verwaltung wurde eingeleitet, so dass sich mittelfristig für die Fachhochschule Regensburg bei Bereitstellung der benötigten Mittel die fast vollständige Campuslösung auf ihrem neuen Hauptstandort in nächster Nachbarschaft zur Universität Regensburg abzeichnet.

Die Fachhochschule Regensburg ist aktiv am Aufbau und der Weiterentwicklung des deutschen Wissenschaftsnetzes beteiligt. Der Kommunikationstechnologie wird an der Fachhochschule ein hoher Rang eingeräumt, wie die rapide Fortentwicklung des Multimedia-Einsatzes in der Lehre beweist.

Die nahtlose Einbindung in die Region und insbesondere die regionale Wirtschaft trägt inzwischen ihre Früchte durch die intensive Zusammenarbeit der Hochschule und der Studierenden mit den Firmen BMW, Siemens und der OBAG im Bereich der Energieversorgung.

 

Fachhochschule Rosenheim

Im Neubau für den Studiengang Elektrotechnik wird zum Wintersemester 1998/99 der Studienbetrieb vollständig aufgenommen, mehr als 300 Studierende können hier künftig Platz finden.

In dem erneut zulassungsbeschränkten Studiengang Holzbau- und Ausbau liegt die Studentenzahl bei einem Ausbauziel von 100 Studienplätzen bereits bei 320 Studierenden, welche nach Abschluss ihres Studiums seit Herbst diesen Jahres gleichzeitig die "Kleine Bauvorlageberechtigung" entsprechend der Vorgabe der Bayerischen Bauordnung zuerkannt bekommen können.

Die bestehenden Planungen für einen weiteren vierten Bauabschnitt für den Bereich Technik auf dem Hochschulgelände werden voraussichtlich ab dem Frühjahr 1999 weiter konkretisiert, zumal die Fachhochschule Rosenheim für den Bereich Holztechnik inzwischen für die Holz- und Möbelbranche als eine der größten und erfolgreichsten Ausbildungsstätten in Europa gilt.

Ein neuer Studiengang "Projektingenieur für Anlagen der Kunststofftechnik und Holztechnik" wird derzeit überlegt, um das Studienangebot der beiden traditionellen Ingenieurstudiengänge Kunststofftechnik und Holztechnik zu ergänzen und die im Wettbewerb auf diesem Bereich führende deutsche Industrie konkurrenzfähig zu erhalten.

 

Fachhochschule Weihenstephan

Mit der Besetzung der Professur für das neu eingerichtete Lehrgebiet "Abfallwirtschaft" ist der Aufbau des Studienganges Umweltsicherung an der Abteilung Triesdorf abgeschlossen.

Am Fachbereich Forstwirtschaft wurde erstmals das Fach "Waldpädagogik" eingerichtet. Es qualifiziert die Absolventen zur Übernahme von Unterrichtsstunden in Schulen, um Kindern, Jugendlichen, aber auch Erwachsenen (z.B. an Volkshochschulen) das Thema "Wald" nahe zu bringen.

Personelle Vernetzungen bereichern das Studienangebot an der FH Weihenstephan: Zwischen der FH Ingolstadt und der FH Weihenstephan bestehen gegenseitige Teilabordnungen von Professoren. Damit stellen sich die beiden Fachhochschulen spezielles Expertenwissen zur Verfügung, für das eine eigene Professur an jeder Fachhochschule aus Kostengründen nicht gerechtfertigt wäre.

Zur systematischen Erfassung der beruflichen Entwicklung der Absolventen wurde im Fachbereich Biotechnologie der FH eine Absolventendatenbank eingerichtet. Hier werden auf freiwilliger Basis Daten über Eingangsgehälter oder Verbleib an einer Arbeitsstelle erfasst. Die ersten Ergebnisse zeigen, dass die Anfangsgehälter von Biotechnologieingenieuren in den letzten drei Jahren um ca. ein Drittel gestiegen sind. Der Fachbereich Biotechnologie kann die Nachfrage nach Absolventen derzeit nicht befriedigen. Für das Studienjahr 1998/99 wurde daher die Zahl der aufzunehmenden Studienanfänger von 65 auf 75 erhöht. Die Fachhochschule beabsichtigt damit, die Zahl der jährlichen Absolventen in fünf Jahren zu verdoppeln.

Mit den ersten Bauarbeiten für den Neubau Forst wurde Mitte September begonnen.

 

Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt-Aschaffenburg

Um den Baubedarf der Abteilung Würzburg decken zu können, stellt die Stadt derzeit einen Bebauungsplan auf. Unabhängig davon wurde im Rahmen kleiner Baumaßnahmen die Sanierung von Räumen im Gebäude Münzstraße 19 und der Aufzugsanlagen im Gebäude Münzstraße 12 in die Wege geleitet.

Für die Abteilung Schweinfurt wurde an der Hochschule ein Raumprogramm hinsichtlich des umzubauenden und zu sanierenden Schul- und Werkstättengebäudes vorbereitet.

Große Fortschritte konnten beim Aufbau der Abteilung Aschaffenburg erreicht werden. Mit der Fertigstellung von weiteren (sechs) Gebäuden für die Ausbildungsrichtung Technik sind nunmehr rechnerisch 723 der geplanten 1 000 flächenbezogenen Studienplätze errichtet. Die Hochschulabteilung verfügt jetzt über hinreichende Flächen für Hörsäle, Labors, Professorenzimmer, Mensa, Bibliothek und Verwaltung. Die Baukosten für die bislang durchgeführten Maßnahmen belaufen sich auf rund 67 Mio DM.

Zum Wintersemester 1998/99 wurden an der Abteilung Schweinfurt der Studiengang Betriebswirtschaft und an der Abteilung Aschaffenburg der neue Studiengang Betriebswirtschaft und Recht eingeführt.

 

Kirchliche Fachhochschulen

Nach langer Diskussion konnte nunmehr Einigkeit über die neue Verordnung zur Bezuschussung der kirchlichen Fachhochschulen erreicht werden.

Sie erleichtert das Zuschussverfahren erheblich. Die Hochschulen erhalten die Zuschüsse nicht mehr datailliert für einzelne Zweckbestimmungen, sondern pauschal pro Student in der Regelstudienzeit. Vor allem aber ermöglicht die neue Verordnung den Hochschulen eine freiere Verwendung der Mittel im Rahmen ihrer gesetzlichen Aufgaben.

Nach der neuen Verordnung wird der Neubau der Evangelischen Fachhochschule in Nürnberg gefördert. Hier hat die Evangelische Kirche ein neues Gebäude bezogen, in dem erstmals alle drei Ausbildungsgänge Sozialarbeit, Pflegemanagement und Religionspädagogik unter einem Dach untergebracht sind. Der Erwerb des Gebäudes wird im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe Hochschulbau bezuschusst.

 

 

 

E. Die Kunsthochschulen zu Beginn des Wintersemesters 1998/99

Musikhochschulen, Konservatorien und Theaterakademie

 

Staatliche Musikhochschulen

Die Musikhochschulen München und Würzburg, die zu den ältesten Musikausbildungsinstituten im deutschsprachigen Raum zählen, gehören heute zu dem engeren Kreis international anerkannter und begehrter Ausbildungsstätten. Das zeigt sich u.a. an einem verhältnismäßig hohen Ausländeranteil bei den Bewerbern und den Studierenden. Beide Hochschulen konnten im vergangenen Jahr renommierte Künstler, Pädagogen und Wissenschaftler für Lehrstühle gewinnen und dadurch ihre Stellung als Eliteausbildungsstätten festigen. Zahlreiche Absolventen erlangten Preise bei herausragenden nationalen und internationalen Wettbewerben und errangen wichtige Positionen in bedeutenden Orchestern und Theatern des In- und Auslandes.

Während die räumliche Situation der Musikhochschule München weiterhin angespannt ist, wurde für Zwecke der Musikhochschule Würzburg das Gebäude der ehemaligen Zentralschule in der Bibrastraße mit einem Kostenaufwand von 33 Mio DM ausgebaut. Einschließlich der Ankaufs- und Erstausstattungskosten liegen die Aufwendungen des Staates bei 41 Mio DM. Im neuen Gebäude wurden eine Opernbühne mit Zuschauerraum und Nebenräumen, eine Bibliothek, Seminarräume und sonstige Unterrichtsräume geschaffen. Der räumliche Bedarf der Musikhochschule Würzburg ist damit im Wesentlichen abgedeckt.

Die personelle Situation an den Musikhochschulen hat sich insgesamt durch einen leichten Rückgang der Bewerber- und Studierendenzahlen in den vergangenen Jahren, der sich bei nahezu allen musikalischen Berufsausbildungsstätten in der Bundesrepublik Deutschland bemerkbar macht, etwas entspannt.

Bayerische Theaterakademie

Zum Zwecke einer praxisnahen und effektiven Bühnenausbildung wirken vier Münchner Hochschulen (Hochschule für Musik und Theater, Akademie der Bildenden Künste, Ludwig-Maximilians-Universität und Hochschule für Fernsehen und Film) im Rahmen der Bayerischen Theaterakademie zusammen. Die Ausbildung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Bayerischen Staatstheatern. In der Theaterakademie wird den Studierenden der verschiedenen Studiengänge (Operngesang-Solo, Opernchorgesang, Schauspiel, Musical, Bühnenbild, Regie, Dramaturgie, Light-Design) die Möglichkeit eröffnet, praxisbezogene Lehrveranstaltungen zu besuchen, gemeinsam Inszenierungen zu erarbeiten und diese der Öffentlichkeit vorzustellen. Ein 2-jähriger Aufbaustudiengang "Kritik für Theater, Film und Fernsehen" wurde zum Wintersemester 1997/98 eingerichtet, ein grundständiger Studiengang Light-Design folgt zum Wintersemester 1998/99. Sitz der Theaterakademie ist das Prinzregententheater. Für Zwecke der Theaterakademie wurden Bühne und Orchestergraben wiederhergestellt, ferner eine Studiobühne und Unterrichtsräume eingerichtet. Nach der Wiedereröffnung im November 1996 ist das Prinzregententheater zu einer der attraktivsten Theater-, Konzert- und Aufführungsstätten in München geworden. Einen besonderen Schwerpunkt des Programmes bilden dabei die Inszenierungen und Aufführungen der Theaterakademie.

Mit der Münchner Akademie wurde erstmals in Europa die Idee einer Theaterakademie, d.h. einer gemeinsamen integrierten Ausbildung für Theaterberufe verwirklicht. Es werden nur kleine Zahlen von Studierenden ausgebildet. Diese können jedoch mit einem angemessenen Engagement im Bühnenleben rechnen.

 

Fachakademien für Musik/Konservatorien

Bayern verfügt über sechs Fachakademien für Musik (Konservatorien), von denen vier in städtischer Trägerschaft (Augsburg, München, Nürnberg und Würzburg) und je eine in der Trägerschaft der Katholischen Kirche (Regensburg) und der Evangelisch-Lutherischen Kirche (Bayreuth) stehen. Die Fachakademien für Musik bilden neben Orchestermusikern, Chorsängern, Solisten und Kirchenmusikern vor allem Musiklehrer für Musikschulen und in freier Unterrichtstätigkeit aus.

Auf Grund von Kooperationsverträgen zwischen den Hochschulen für Musik und den Trägern der Fachakademien für Musik haben qualifizierte Fachakademieabsolventen seit 1992 die Möglichkeit, vor einer aus Hochschullehrern und Fachakademielehrern zusammengesetzten Prüfungskommission die Diplommusiklehrerprüfung abzulegen und so im pädagogischen Bereich einen Hochschulabschluss zu erlangen. Auf Grund eines Landtagsbeschlusses vom Dezember 1996 und einer entsprechenden Änderung des Bayerischen Hochschulgesetzes wurden von den Trägern der Fachakademien mit der Hochschule für Musik und Theater in München und der Hochschule für Musik in Würzburg Kooperationsverträge abgeschlossen bzw. vorbereitet, auf Grund derer den Konservatoriumsabsolventen künftig auch der Diplomabschluss im künstlerischen Bereich eröffnet wird.

 

Kommunale Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg

Die Städte Nürnberg und Augsburg haben sich mit den Bezirken von Mittelfranken und Schwaben zu einem Zweckverband zusammengeschlossen, der Träger einer neu errichteten kommunalen Musikhochschule Nürnberg-Augsburg ist. In dieser Hochschule werden die Konservatorien Nürnberg und Augsburg aufgehen. Beide Standorte werden die für eine Musikhochschule unabdingbaren Fächer (Orchester-, Tasteninstrumente, Gesang) anbieten, darüber hinaus auf der Grundlage der bestehenden Angebote ein eigenes Profil entwickeln (Augsburg: Katholische Kirchenmusik B, Blasorchesterleitung, Musiktherapie; Nürnberg: Jazz, Alte Musik, Akkordeon u.a.). Mit der Errichtung der kommunalen Hochschule ist eine Verringerung der Studentenzahl von bisher 570 auf 500 verbunden. Der Staat wird künftig 60 % der Hochschullehrpersonalkosten tragen und dafür seinen Zuschuss von derzeit 5,7 Mio DM auf 7,7 Mio DM anheben. Die neue kommunale Hochschule für Musik wurde inzwischen staatlich anerkannt. Sie soll zum Wintersemester 1999/2000 ihren Hochschulbetrieb aufnehmen.

 

Akademien der Bildenden Künste

Die traditionellen Ausbildungsstätten im Bereich der Bildenden Künste sind die Akademien der Bildenden Künste in München und Nürnberg. Die Berufung neuer Professoren und die jährliche Aufnahme neuer Studenten führen zu dem Ergebnis, dass immer wieder Arbeiten entstehen, die ein Stück neuer Kunstentwicklung darstellen.

Insgesamt nahezu 1 000 angehende Künstlerinnen und Künstler werden an den Akademien der Bildenden Künste in München und Nürnberg derzeit mit den unterschiedlichsten Formen des heutigen Kunstschaffens vertraut gemacht. Ganz bewusst wird im Bereich der Bildenden Künste noch auf die enge Beziehung zwischen renommiertem Künstler und Kunstschüler gesetzt, die ein sehr effektives Lernen der "Schüler" von dem "Meister" ermöglicht.

Die Akademien stellen sich auch den neuen Aufgaben, die ständig an sie herangetragen werden. Parallel zur dauernden Diskussion um den Wandel des Wesens der Kunst, um ihre ästhetischen und gesellschaftlichen "Aufgaben" müssen die Akademien auch auf - vielleicht - kurzlebige Trends und Strömungen aus anderen Bereichen des Kunstschaffens reagieren.

An der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg wurde als Nachfolger von Professor Hanns Herpich Professor Dr. Karl-Heinz Lüdeking zum Präsidenten der Akademie gewählt. Vizepräsident bleibt Professor Rolf-Gunter Dienst.

Bei der Akademie der Bildenden Künste in München kann voraussichtlich im Frühjahr 1999 mit der dringend erforderlichen Sanierung des Hauptgebäudes begonnen werden, da inzwischen die Mitfinanzierung des Bundes sichergestellt werden konnte. Die erforderlichen Mittel für die Sanierung sind im Entwurf des Haushalts 1999/2000 berücksichtigt; sie stehen noch unter dem Vorbehalt der Verabschiedung des Haushaltsgesetzes im Frühjahr 1999.

 

Hochschule für Fernsehen und Film in München (HFF)

Die Attraktivität der HFF ist trotz der Gründung weiterer Medienhochschulen in anderen Ländern der Bundesrepublik Deutschland unvermindert hoch. Die Zahl der Studierenden ist in den vergangenen zehn Jahren von etwa 120 auf gut 300 angestiegen, der Trend geht weiter nach oben.

Alle Anstrengungen der Hochschule sind darauf gerichtet, ihren Studierenden eine den Forderungen der Praxis entsprechende Ausbildung zu vermitteln. Das Lehrprogramm wird laufend an die Erfordernisse der sich ständig verändernden Medienwirklichkeit angepasst. Die im Wintersemester 1996/97 erfolgte Erweiterung der drei bestehenden Studiengänge (Film- und Fernsehspiel, Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik sowie Produktions- und Medienwirtschaft) durch die neuen Ausbildungsschwerpunkte :

- Angewandte Ästhetik, Bildgestaltung und Kameratechnik

- Angewandte Dramaturgie und Stoffentwicklung

- Fernsehjournalismus sowie

- Werbe-, PR-, Imagefilm mit Schwerpunkt Produktion und Medienwirtschaft

hat sich sehr gut bewährt und ist auf eine breite Akzeptanz bei den Studierenden gestoßen. Insbesondere dadurch, dass die Professorinnen und Professoren für diese Bereiche jeweils auf halbe C 4-Stellen mit reduziertem Lehrdeputat berufen wurden und damit weiterhin die Möglichkeit haben, in eingeschränktem Umfang ihren bisherigen praktischen Tätigkeiten im Medienbereich nachzugehen, wird den Studierenden der Filmhochschule nicht nur ein wesentlich erweitertes, sondern auch ein sehr praxisorientiertes Studium geboten.

Aus der zweiten Tranche der Privatisierungserlöse hat die Hochschule 5 Mio DM zur Erneuerung ihrer Film- und Fernsehtechnik erhalten. Davon wurden bisher 3,5 Mio DM (1996: 500 000 DM, 1997: 1,5 Mio DM, 1998: 1,5 Mio DM) zur Verfügung gestellt. Da derzeit die Digitalisierung den Film- und Fernsehbereich revolutioniert, kann die HFF mit diesen Mitteln technisch nachrüsten, insbesondere in den Bereichen Multimedia und bei der elektronischen Berichterstattung sowie der digitalen Studiotechnik. Hier sollen die Studierenden die Möglichkeit erhalten, die neueste Technik kennenzulernen und zu erproben. Die Berufsaussichten der Absolventen sind weiterhin gut, über 80 % der Abgänger sind in dem Beruf tätig, für den sie ausgebildet wurden.

 

Bayerisches Staatsministerium
für Wissenschaft, Forschung und Kunst
Toni Schmid, Pressesprecher