21. November 1997
Kultusminister Zehetmair eröffnet "bits & fun" in München
Die besondere Bedeutung der neuen Medien für Bildung und Erziehung hat Kultusminister Zehetmair hervorgehoben. Bei der Eröffnung der Messe "bits & fun" im M,O,C am Freitag in München warnte der Minister allerdings davor, die Arbeit mit dem Computer als Selbstzweck zu betreiben. Ziel der Medienerziehung sei vielmehr in erster Linie die Medienmündigkeit im Sinne eines kompetenten, verantwortungsbewussten und kreativen Umgangs mit den Medien. Dieses Bemühen könne nur im Rahmen einer ganzheitlichen Werteerziehung zum Ziel führen. "Medienerziehung muss das intellektuelle Urteilsniveau ebenso schulen wie moralisches und soziales Verhalten einüben und stärken", betonte Zehetmair. Kritisches Differenzierungsvermögen sei notwendig, um die Neugier und Begeisterungsfähigkeit, die Kinder und Jugendliche den faszinierenden technischen Möglichkeiten des Computers meist entgegenbringen, in sinnvolle Bahnen zu lenken. Nachdrücklich erinnerte der Minister daran, dass Medienerziehung nicht isoliert von der Schule geleistet werden könne, sondern als Gemeinschaftsaufgabe von allen gesellschaftlichen Kräften und Gruppen getragen und vor allem von den Eltern unterstützt werden müsse.
Im Umfeld der "bits & fun"- Eröffnung besuchte der Minister die Sonderschau "bits & learn", an der das Kultusministerium, das Staatsinstitut für Schulpädagogik und Bildungsforschung (ISB), die Dillinger Lehrerfortbildungsakademie und die Technische Universität maßgeblich beteiligt sind. Zehetmair gab auch den Startschuss für das dritte Landesfestival "Neue Medien", das im Auftrag des Kultusministeriums für die Fächer Deutsch, Kunsterziehung und Musik durchgeführt wird, und nahm die Preisverleihung für den vom ISB veranstalteten Schülerwettbewerb "Creativ 97" vor. Insgesamt 14 Preise für Projekte aus den Bereichen "Schülerzeitung/Printmedium", "Computergrafik", "Interaktive Multimedia", "Internet-Angebot" und "Videoclip" gingen an Schulen in Bamberg, Berchtesgaden, Erlangen, Hof, München, Neutraubling, Ottobrunn, Unterhaching, Unterschleißheim und Würzburg. Dieser Wettbewerb zeige, so Zehetmair, wie Lehrer und Schüler gemeinsam kreativ die neuen Medien ausschöpfen und für innovative Formen des Lernens nutzen können.