22. November 1996

Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus - Bayerische Schulen erhalten Anregungen zur Gestaltung

Eine neue Handreichung soll den bayerischen Schulen Anregungen zur Gestaltung des Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus geben. Wie Kultusminister Hans Zehetmair am Freitag in München mitteilte, habe er die bayerischen Schulen im Januar dieses Jahres aufgefordert, den 27. Januar in angemessener Weise zu begehen. Dieser Tag war von Bundespräsident Roman Herzog am 3. Januar 1996 zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erklärt worden. Um den Lehrkräften für die Vorbereitung von Gedenkveranstaltungen auch in den kommenden Jahren weiterführende Anregungen zu geben, habe das Staatsinstitut für Schulpädagogik und Bildungsforschung eine Broschüre erarbeitet, die allen bayerischen Schulen in diesen Tagen zugestellt wird. Die neue Handreichung - die erste ihrer Art in der Bundesrepublik - enthalte zahlreiche Vorschläge zur Gestaltung des Gedenktages, nützliche Anschriften und Hinweise auf grundlegende Fachliteratur sowie auf audiovisuelle Medien. Im Anhang seien neben der Rede, die Bundespräsident Roman Herzog am 19. Januar 1996 im deutschen Bundestag gehalten hat, auch wichtige Informationen des Bayerischen Kultusministeriums zu diesem Thema abgedruckt. Im Mittelpunkt dieses Tages, der mit der Befreiung des Vernichtungslagerts Auschwitz verknüpft sei, stehe naturgemäß der in seiner Unmenschlichkeit einzigartige Leidensweg der Juden. Deshalb gebe die Handreichung im wesentlichen Hilfen, wie die Erinnerung an ihre Entwürdigung und Vernichtung wachgehalten werden kann. Dabei würden aber die zahllosen anderen Opfer des Nationalsozialismus nicht vergessen.

Zehetmair betonte, daß die eindrucksvolle Vielfalt der Gedenkveranstaltungen bereits in diesem Jahr gezeigt habe, daß das Anliegen des 27. Januar an den Schulen sehr ernst genommen werde. Zehetmair: "Es ist eine wichtige Aufgabe der Schule, den jungen Menschen zu vermitteln, wozu es führt, wenn Menschenrechte mißachtet und die freiheitliche Grundordnung eines Staates beseitigt und durch ein totalitäres Unrechtsregime ersetzt wird."

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent