20. November 1996

Berufsschulunterricht kein "Ausbildungshemmnis" - Umfang soll beibehalten werden

Der Anteil des Berufsschulunterrichts an der Gesamtzeit der beruflichen Ausbildung soll nicht verkürzt werden. Wie Staatssekretär Rudolf Klinger bei der Auszeichnung der Prüfungsbesten bei den Berufsabschlußprüfungen der Industrie- und Handelskammer am Mittwoch in Nürnberg erklärte, sei die in letzter Zeit geäußerte Kritik am Umfang des Berufsschulunterrichts nicht nachvollziehbar. Berechnungen des Kultusministeriums am Beispiel der Berufe aus dem Berufsfeld Metalltechnik und des Ausbildungsberufs Industriekaufmann hätten ergeben, daß gemessen an der Zahl der Arbeitstage eines Jahres der durchschnittliche Zeitanteil der Berufsschule in Bayern bei den Metallberufen bei knapp 23% der Ausbildungszeit, beim Industriekaufmann bei rund 17% liege. Berücksichtige man den Urlaubsanspruch der Auszubildenden, verblieben für die betriebliche Ausbildung einschließlich der überbetrieblichen Ausbildungsmaßnahmen bei den Metallberufen noch fast zwei Drittel der Ausbildungszeit, beim Industriekaufmann seien es über 70%. Klinger: "Der Berufsschulunterricht ist keineswegs ein Ausbildungshemmnis, wie immer wieder behauptet wird." Der Staatssekretär wies darauf hin, daß eine Kürzung der Unterrichtszeit außerdem angesichts der gestiegenen theoretischen Anforderungen einer modernen Berufsausbildung den Ausbildungserfolg gefährden würde.

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent