14. November 1996

Villa Concordia in Bamberg wird Bayerns "Villa Massimo" - Kultusminister Zehetmair beruft Gründungskuratorium

Die von Ministerpräsident Stoiber angekündigte Errichtung eines internationalen Künstlerhauses nach dem Vorbild der Villa Massimo in Rom nimmt konkrete Gestalt an. Kultusminister Zehetmair gab am Donnerstag in München die Mitglieder des Gründungskuratoriums bekannt, die das Kultusministerium in allen wichtigen Fragen beraten sollen. Hierzu gehören insbesondere die Ausarbeitung eines Konzepts, das dem Internationalen Künstlerhaus ein eigenständiges Profil verleiht, die Auswahl des Direktors und die Bestellung der Auswahlgremien. Neben einem Vertreter des Kultusministeriums und dem Schul- und Kulturreferenten der Stadt Bamberg gehören dem Gründungskuratorium an Professor Wieland Schmied, Präsident der Akademie der Bildenden Künste in München, Professor Bertold Hummel, der ehemalige Präsident der Hochschule für Musik in Würzburg, Albert Freiherr von Schirnding, der Direktor der Abteilung Literatur der Bayerischen Akademie der Schönen Künste sowie die Bamberger Schriftstellerin Tanja Kinkel, Trägerin des Staatlichen Förderungspreises für junge Schriftsteller.

Das Internationale Künstlerhaus wird in dem barocken Wasserschlößchen Concordia in Bamberg untergebracht werden. Hervorragende Künstler aus Bayern, aus den anderen deutschen Ländern und aus dem Ausland sollen in der Villa Concordia zu einem befruchtenden Meinungsaustausch zusammenkommen und ungestört ihrer Arbeit nachgehen können. Außerdem soll das Künstlerhaus auch Außenwirkung entfalten und durch Begegnungen und Veranstaltungen das kulturelle Leben in der Stadt Bamberg und in der Region bereichern. Zur Finanzierung wurde aus Privatisierungserlösen des Freistaats Bayern ein Fonds gebildet, dessen jährlicher Ertrag der neuen Einrichtung zur Verfügung gestellt wird. Damit können gleichzeitig etwa zwölf Stipendiaten der Sparten Bildende Kunst, Literatur und Musik ein Jahr in der Villa Concordia leben und arbeiten. Das Stipendium umfaßt neben dem kostenlosen Wohnrecht eine angemessene monatliche Unterhaltszahlung und in der Regel einen Projektzuschuß.

Das Internationale Künstlerhaus in Bamberg soll möglichst bald verwirklicht werden. Kultusminister Zehetmair betonte, daß die ersten Stipendiaten voraussichtlich schon im Jahre 1998 aufgenommen werden. Bis die Villa Concordia bezugsfertig ist, sollen die Stipendiaten für eine Übergangszeit in anderen Gebäuden in der Stadt Bamberg untergebracht werden.

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent