Pressemitteilung
Nr. 285 - 16. November 2000 

Kultusministerin Hohlmeier k�ndigt Pilotprojekt achtj�hriges Ganztagsgymnasium an

In Bayern soll ein achtj�hriges Gymnasium als Ganztagsschule erprobt werden. Dies k�ndigte Kultusministerin Monika Hohlmeier auf der Hauptversammlung des Bayerischen Philologenverbands in Hof an. Ziel sei es, k�nftig ein Doppelmodell anzubieten: Neben dem traditionellen neunj�hrigen Durchlauf soll auch ein achtj�hriges Gymnasium in Ganztagesform w�hlbar sein. "Mit dem achtj�hrigen Ganztagsgymnasium schaffen wir die M�glichkeit einer verk�rzten Ausbildungszeit und steigern gleichzeitig die Qualit�t der gymnasialen Ausbildung", erkl�rte die Ministerin. "Ein achtj�hriges Gymnasium, das die gleiche Qualit�t wie das neunj�hrige bieten soll, muss als Ganztagsschule angelegt sein. Eine Verk�rzung oder Verdichtung des Unterrichtsstoffes auf Kosten der Sch�ler oder Lehrer darf es nicht geben."

Eine Reduzierung auf acht Jahre sei nur dann ein Fortschritt, wenn pro Schultag mehr Zeit zur Verf�gung stehe und wenn diese Zeit effizient zur Qualit�tsentwicklung genutzt werde, f�hrte die Ministerin aus. Daher m�ssten bei einem achtj�hrigen Modell konsequent neue Lehr- und Lernformen eingesetzt werden. "Das Ganztagsmodell besteht nicht aus einer Kombination von herk�mmlichem Vormittagsunterricht, Mittagsverpflegung und Hausaufgabenbetreuung", betonte Frau Hohlmeier. "Das achtj�hrige Gymnasium muss einen Beitrag zur Qualit�tsentwicklung des Gymnasiums leisten. Hier er�ffnet sich die Chance, wesentliche Elemente der inneren Schulentwicklung konsequent umzusetzen. Neue Arbeitsformen und eine ver�nderte Rhythmisierung der Unterrichtszeit werden zentrale Elemente dieses neuen Schultyps sein."

Der Tagesablauf werde durch eine sinnvolle Rhythmisierung von Lern-, �bungs- und Freizeitphasen gepr�gt, wobei neben der hohen Bedeutung der fachlichen Qualifikationen das Augenmerk besonders auf die Entwicklung von Schl�sselkompetenzen wie Team- und Kommunikationsf�higkeit gerichtet werden k�nne. Der Ganztagsbetrieb erm�gliche eine Verteilung des Unterrichtsstoffes auf individuell zugeschnittene Lern- und Trainingseinheiten und damit eine Losl�sung vom herk�mmlichen 45-Minuten-Takt zugunsten zusammenh�ngender und f�cher�bergreifender Unterrichtseinheiten. Ein kooperativer Arbeitsstil der Lehrkr�fte untereinander sei daher f�r die Planung und Durchf�hrung des Unterrichts unabdingbar.

"Mit der Wahlm�glichkeit zwischen achtj�hrigem Ganztagsgymnasium und herk�mmlichem neunj�hrigem Gymnasium schaffen wir ein in Deutschland einzigartiges Angebot", bilanzierte Ministerin Hohlmeier. "Als Doppelmodell mit acht- und neunj�hrigem Durchlauf kann das Gymnasium k�nftig flexibler auf die ver�nderten gesellschaftlichen Anforderungen und auf die Bed�rfnisse von Eltern, Sch�lern und Lehrkr�ften eingehen. Das achtj�hrige Gymnasium ist bei uns kein halbherziges Sparmodell, sondern ein qualitativ hochwertiges Angebot mit eigenst�ndigem Profil." Damit unterscheide sich das bayerische Doppelmodell deutlich von anderen in Deutschland existierenden achtj�hrigen Konzepten, von denen keines �berzeugend sei.

Bis zum Schuljahr 2002/03 soll ein Konzept erarbeitet werden, das im Modellversuch an voraussichtlich etwa zehn Schulen erprobt werden kann.

Brigitte Waltenberger-Klimesch
Stellv. Pressesprecherin des Bayerischen Staatsministeriums f�r Unterricht und Kultus