Pressemitteilung
Nr. 73 – 22. März 2000

Neue Lehrerbedarfsprognose: Zahl der Studienanfänger für das Lehramt an Hauptschulen deutlich zurückgegangen - günstige Anstellungsperspektiven

Die Zahl der Studienanfänger im Studium für das Lehramt an Hauptschulen ist in den letzten drei Jahren deutlich zurückgegangen. So war im Wintersemester 1997/98 ein drastischer Rückgang der Studienanfängerzahlen um 43 % zu verzeichnen, der sich im Wintersemester 1998/99 mit einem Minus von 38 % fortsetzte. Insgesamt ging in diesen beiden Jahren die Studienanfängerzahl von 1088 um fast zwei Drittel auf 385 zurück. Im Wintersemester 1999/2000 dauert dieser rückläufige Trend an. Kultusministerin Monika Hohlmeier wies darauf hin, dass bei einer gleich bleibend niedrigen Zahl von Studienanfängern in einigen Jahren zu wenig Bewerber zur Verfügung stünden, um den Lehrerbedarf an den bayerischen Hauptschulen zu decken. Vermehrte Ruhestandversetzungen hätten in den kommenden Jahren einen erhöhten Ersatzbedarf zur Folge. "Außerdem ergibt sich durch die Stärkung der Hauptschule mit M-Angeboten und Praxisklassen bis zum Jahr 2006 ein erheblicher zusätzlicher Bedarf," erläuterte Monika Hohlmeier. Die Kultusministerin ermunterte daher Studienanfänger, die sich für den Lehrberuf interessieren, ein Lehramtsstudium für die Hauptschule aufzunehmen, da hier die Berufsaussichten besonders günstig seien.

Für das Lehramt an Grundschulen ist die Zahl der Studienanfänger in den vergangenen Jahren ebenfalls spürbar zurückgegangen, so dass mittelfristig deutlich bessere Anstellungschancen zu erwarten sind. Ein weiterer Rückgang der Studienanfänger würde auch bei der Grundschule zu Versorgungsengpässen führen.

Im Bereich der beruflichen Schulen wir der Lehrkräftebedarf in den nächsten Jahren stark ansteigen, so dass für Studierende des Lehramts die Perspektiven ausgesprochen positiv sind. Für die nächsten Jahre zeichnet ist sich insbesondere in den Fachrichtungen Elektrotechnik und Metalltechnik ein erhöhter Bedarf ab.

Auch für die Lehramtsstudiengänge an Sonderschulen, Realschulen und Gymnasien war die Zahl der Studienanfänger den letzten beiden Jahren rückläufig. Bei diesen Schularten erscheint die derzeitige Zahl von Studienanfängern insgesamt weitgehend bedarfsgerecht. Im Bereich der Gymnasien und Realschulen ergeben sich jedoch durch die fächerspezifische Aufgliederung sehr unterschiedliche Anstellungschancen. So ist in einigen Fächern auch auf längere Sicht mit einem Überangebot zu rechnen, während sich in anderen eine Mangelsituation abzeichnet.

Eine Bedarfsprognose für die verschiedenen Lehrämter wird vom Kultusministerium alljährlich aktualisiert und als Broschüre herausgegeben. Die "Prognose zum Lehrerbedarf 1999" ist soeben erschienen und wird in ausreichender Stückzahl an alle Schulen geschickt, die zur allgemeinen Hochschulreife führen. Darüber hinaus ist sie erhältlich bei allen Studienberatungsstellen der bayerischen Hochschulen, den Berufsberatungsstellen der Arbeitsämter in Bayern sowie beim Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus. Im Internet ist die Prognose unter http://www.stmukwk.bayern.de/statist/index.html abrufbar.

Dorothee Erpenstein
Pressesprecherin im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus