Pressemitteilung
Nr. 72 – 22. März 2000

Zum Tod des Brannenburger Internatsleiters:
Kultusministerin Hohlmeier appelliert an gemeinsame Erziehungsverantwortung von Schule und Elternhaus

Mit Bestürzung reagierte Kultusministerin Monika Hohlmeier auf die Nachricht vom Tod des Brannenburger Internatsleiters. Die Tat des 16-jährigen Schülers, der am vergangenen Donnerstag auf den 57-jährigen Heimleiter geschossen hatte, führe deutlich vor Augen, dass für die Erziehung der Kinder eine vertrauensvolle Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus unerlässlich sei. "Erziehung ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die Elternhaus und Schule nur gemeinsam bewältigen können," erklärte Ministerin Hohlmeier. Gerade bei problematischen Kindern und Jugendlichen spiele es eine wichtige Rolle, dass im schulischen wie im häuslichen Umfeld Werte vermittelt und vorgelebt würden, die den jungen Menschen Orientierung und Halt geben.

Die Ministerin wies darauf hin, dass viele Schulen mit großem Engagement Gewaltprävention betreiben. Die Zusammenarbeit mit Sozialpädagogen, Streitschlichter- und Mediatorenprogramme seien mittlerweile keine Seltenheit mehr und würden kontinuierlich ausgeweitet. Auch der Medienerziehung komme hier entscheidende Bedeutung zu. Frau Hohlmeier warnte jedoch auch vor überzogenen Erwartungen. Die Gewaltproblematik als gesamtgesellschaftliches Phänomen könne nicht allein von den Schulen gelöst werden: "Das ist eine Aufgabe, der sich alle gesellschaftlichen Kräfte stellen müssen. Lehrkräfte und Eltern, aber auch die Medien müssen sich über ihre große Verantwortung im Klaren sein."

Dorothee Erpenstein
Pressesprecherin im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus