7. Mai 1998

Bayerns oberster Denkmalschützer feiert 65. Geburtstag
"Ein trefflicher General"

Seinen 65. Geburtstag feierte Generalkonservator Professor Michael Petzet, seit fast 25 Jahren Bayerns oberster Denkmalschützer. Bei einem Empfang in der Alten Münze am Donnerstag in München würdigte Kultusminister Zehetmair die Arbeit Petzets: Er habe die Sache der Denkmalpflege engagiert und vernünftig vertreten und, wie ein kluger Feldherr, Terrain nur dort preisgegeben, wo es im Einzelfall notwendig war, um den Gesamterfolg nicht zu gefährden. Im Spannungsfeld unterschiedlicher Erwartungen und Interessen habe er sich als "ein trefflicher General" erwiesen.

Michael Petzet habe sein Amt in einer für die Denkmalpflege kritischen Phase angetreten. "Es galt damals, eine Behörde aufzubauen, die damit fertig werden musste, dass die Denkmalpflege aus einem eher beschaulichen, weitgehend wissenschaftlich orientierten Dasein herausgeholt und in das Getümmel des täglichen Interessenkonflikts mit handfestem wirtschaftlichem Hintergrund gestürzt wurde." Heute, gegen Ende der Amtszeit des Generalkonservators, sei die Lage ähnlich kritisch, sagte Zehetmair. Die privaten und öffentlichen Haushalte seien rückläufig, was die Denkmalpflege umso schwerer treffe, als die Bereitwilligkeit, ihre Wünsche zu akzeptieren, in hohem Maße von den Zuschüssen abhänge, die sie zu verteilen habe. Daneben werde es in Zeiten der "Entstaatlichung", der Deregulierung auf Dauer schwierig sein, die Notwendigkeit zu begründen, dass jede Veränderung eines Baudenkmals einem behördlichen Verfahren und in diesem

Zusammenhang einer Begutachtung seitens der staatlichen Denkmalpflege unterworfen werde.

 

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent