7. Mai 1998

Im nächsten Schuljahr: Mehr Lehrer für behinderte Kinder

Die bayerischen Förderschulen werden im nächsten Jahr 100 zusätzliche Lehrerstellen erhalten. Wie Kultusminister Hans Zehetmair am Donnerstag in München mitteilte, habe er 20 % der insgesamt 500 neuen 2/3-Stellen, die im nächsten Schuljahr für alle Schularten zur Verfügung stehen, den Förderschulen zugewiesen, um den hohen Standard der sonderpädagogischen Förderung in Bayern zu erhalten und weiter auszubauen.

Von diesen 100 zusätzlichen 2/3-Stellen, die spätestens nach zwei Jahren in volle Planstellen umgewandelt werden, wird der größte Teil dafür verwendet, die Mobilen Sonderpädagogischen Dienste weiter auszubauen. Derzeit können mit Hilfe der Mobilen Sonderpädagogischen Dienste, die sich zu einem wesentlichen Angebotssegment sonderpädagogischer Förderung weiterentwickelt haben, bereits 9000 Schüler, die sonst an Förderschulen überwiesen werden müssten, in den allgemeinen Schulen verbleiben und dort im erforderlichen Umfang sonderpädagogische Förderung erfahren. Zehetmair: "Bayern leistet mit den Mobilen Sonderpädagogischen Diensten einen beachtlichen Beitrag zur Prävention von Behinderungen, zur schulischen Integration von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf und damit auch zur Entlastung der Schulen für Behinderte."

Weitere Stellen werden verwendet, um in der Grundschulstufe der Förderschulen die Stundentafeln wieder um eine Stunde zu erhöhen. Damit haben die Schüler dort mehr Zeit für die notwendigen Lernprozesse. Mehr zeitlichen Spielraum wird es auch in den Jahrgangsstufen 5 und 6 der Förderschulen geben, die auf der Grundlage des Hauptschullehrplans unterrichten.

Mit diesen Weichenstellungen, so Zehetmair, habe man ein Optimum dessen geleistet, was in haushaltspolitisch schwierigen Zeiten zugunsten der Förderschulen, aber auch für präventive und integrative Fördermaßnahmen möglich ist.

Für die 112 500 Kinder und Jugendlichen, die sonderpädagogisch gefördert werden (das sind knapp 5 % aller 1 bis 18-jährigen in Bayern), investiert das Kultusministerium inzwischen mit 1,14 Milliarden Mark 11 % der Gesamtausgaben für Unterricht und Kultus. Auf die Realschulen entfallen 7,9 %.

 

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent