17. Mai 1996

Jugendherbergen sind wichtige Orte für soziales und interkulturelles Lernen

Die Bedeutung der Jugendherbergen für die aktuelle Jugendarbeit hat Kultusminister Hans Zehetmair unterstrichen. Wie der Minister bei der Feier zum 70jährigen Bestehen des Landesverbands Bayern am Freitag in München erklärte, hätten die Jugendherbergen als Orte für soziales und interkulturelles Lernen eine lange Tradition. Dabei habe sich diese Institution über die Jahrzehnte hinweg den gesellschaftlichen Entwicklungen gestellt und ihr Angebot entsprechend verändert. So gebe es seit kurzem die Möglichkeit, spezielle Programme zur Umwelterziehung wahrzunehmen, wie sie im Rahmen eines Projekts "Umweltstudienplatz" an den Standorten Prien (Lkr. Rosenheim), Waldhäuser (Lkr. Freyung-Grafenau), Benediktbeuern (Lkr. Bad Tölz-Wolfratshausen) und Eichstätt eingerichtet wurden. Derzeit laufe in Regensburg ein Pilotprojekt "Kulturstudienplatz", mit dem das geschichtliche und kulturelle Bewußtsein der Jugend gefördert werden soll. Das Augenmerk der Jugendherbergen sei auch verstärkt auf Einzelgäste und Familien gerichtet, um Ihnen eine attraktive Alternative für erlebnisreiches und bewußtes Reisen zu bieten. Zehetmair wies darauf hin, daß immer mehr Kinder und Jugendliche unter Passivität, Mangel an Kommunikations-, Konzentrations- und Erlebnisfähigkeit leiden würden. Mit dem Angebot der Jugendherbergen könnte der Gefahr einer zunehmenden Entfremdung der Jugend von der Lebenswirklichkeit begegnet werden. "Die Jugendherberge bietet die Gelegenheit, Natur, Gemeinschaft, Kreativität und Spiel unmittelbar zu erleben", so Zehetmair. Nicht zuletzt für die Schulen und Sportvereine sei das Jugendherbergswesen ein wichtiges Element ihrer pädagogischen Arbeit.

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent