Pressemitteilung
Nr. 140 - 30. Juni 1999

 

Kultusministerin Hohlmeier und der Präsident des Bayerischen Jugendrings Engel stellen die neue Jugendleiter-Card vor
Kooperation von Schule und Jugendarbeit soll gestärkt werden

Kultusministerin Monika Hohlmeier und der Präsident des Bayerischen Jugendrings Gerhard Engel präsentierten am Mittwoch der Öffentlichkeit die neu eingeführte Jugendleiter-Card für ehrenamtliche Jugendleiter und Jugendleiterinnen. Die modern gestaltete Gruppenleiter-Card in Scheckkartenformat dient der Legitimation gegenüber Eltern und Behörden sowie gegenüber allen Stellen, die Jugendleitern auf Grund ihrer Funktion und zur Unterstützung ihrer Arbeit Vergünstigungen gewähren. Neben Vergünstigungen, die privatwirtschaftliche Unternehmen oder kommunale Träger einräumen, gehören dazu auch die gesetzlich gewährleistete Freistellung von Arbeitnehmer für die Zwecke der Jugendarbeit, die Gewährung von Aufwandsentschädigungen und von Fahrpreisermäßigungen im öffentlichen Verkehr. Mit der Deutschen Bahn wurde vereinbart, dass Inhaber der Jugendleiter-Card künftig die Bahncard zu einem um 50 DM ermäßigten Preis erwerben können. Die neue Jugendleiter-Card, so die Kultusministerin, sei ein Beitrag dazu, die Bedeutung des Ehrenamts in der Gesellschaft stärker bewusst zu machen und für seine Unterstützung zu werben. Die herausragende Rolle des Ehrenamts im Bereich der Jugendarbeit stehe außer Zweifel: So seien allein in Bayern rund 100 000 junge Menschen ehrenamtlich in der Jugendarbeit engagiert. Hohlmeier: "Die Jugendlichen interessieren sich für soziales Engagement. Wir wollen Anreize für die praktische Umsetzung schaffen."

Außerdem wollen die Kultusministerin und der Präsident des Bayerischen Jugendrings die Kooperation von Schule und Jugendarbeit stärken: "Angesichts des zunehmenden Interesses an Konzepten des lebenslangen und lebensweltorientierten Lernens kommt der außerschulischen Jugendbildung wachsende Bedeutung zu. Jugendarbeit stärkt durch ihren handlungsorientierten Ansatz Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Verantwortungsbereitschaft und Selbständigkeit, die als Schlüsselqualifikationen auch in der schulischen Bildung und in der Arbeitswelt eine immer größere Rolle spielen." Als Anknüpfungspunkt wertete die Kultusministerin vor allem die Betreuung von Kindern und Jugendlichen außerhalb des Unterrichts. Beispielhaft werde dies bereits in einem Förderprogramm der Staatsregierung zur Nachmittagsbetreuung durchgeführt, das eine intensive Kooperation zwischen Schule und Jugendarbeit erfordere. Im Rahmen dieses Programms werden derzeit 32 Projekte gefördert, die Schülern im Alter zwischen 10 und 16 Jahren in Einrichtungen der Jugendarbeit an allen Schultagen im Anschluss an den regelmäßigen Vormittagsunterricht bis 16.30 Uhr ein verbindliches Betreuungs- und Förderangebot bereitstellen. Es sei beabsichtigt, künftig entsprechende Projekte nicht nur in Einrichtungen der Jugendarbeit, sondern auch an Schulen sowie anderen schulnahen Einrichtungen zu fördern. Die Ministerin betonte, dass der Begriff der Jugendarbeit nicht zu eng gefasst werden dürfe. Zur Jugendarbeit gehöre die selbstverantwortliche Arbeit der jungen Menschen an Schulen ebenso wie Projekte, die Jugendlichen nachmittägliche und sozialpädagogisch orientierte Angebote machen. An bayerischen Schulen gebe es zunehmend Projekte wie Schülercafés und Schülerclubs, die für die Bedeutung der Schule als Lebensraum eine wichtige Rolle spielen und von der Schule unterstützt werden müssten. Außerdem gebe es in der Nähe von Schulen häufig Einrichtungen der Jugendhilfe, die zu Kinder- und Jugendzentren ausgebaut werden könnten. In solchen Projekten könne man, so die Ministerin, Elemente schulischer Erziehung und sozialpädagogischer Betreuung, sowie die Arbeit sportlicher und kultureller Institutionen mit eigenständigen Aktivitäten der Jugendlichen verbinden.

 

Dorothee Erpenstein
Pressesprecherin im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus