Pressemitteilung

Nr. 116 – 10. Juni 1999

Kultusministerin Monika Hohlmeier würdigte ADAC-Verkehrssicherheitsaktion „Hallo Auto" als gelungenes Beispiel aktiver Unfallprävention

Kultusministerin Monika Hohlmeier würdigte am Donnerstag auf der ADAC-Pressekonferenz die seit 10 Jahren bestehende Aktion „Hallo Auto" als gelungenes Beispiel aktiver Unfallprävention. „"Hallo Auto" ist mit seiner sehr erlebnisbetonten und anschaulichen Weise, den Brems- und Anhalteweg eines fahrenden Autos zu demonstrieren, eine praxisnahe und motivierende Ergänzung der schulischen Verkehrserziehung", betonte die Ministerin. Die Aktion schule die Wahrnehmungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler und helfe ihnen, alltägliche Verkehrssituationen und –abläufe besser zu verstehen und einzuschätzen. Gerade in der Verkehrserziehung sei Nachhaltigkeit von großer Bedeutung, damit Erkenntnisse, die in derartigen Aktionen gewonnen werden, wirklich zu bleibenden Änderungen in der Einstellung und im Verhalten führten. Rund 80 000 Schülerinnen und Schüler haben in den vergangenen 10 Jahren allein in Südbayern an den „Hallo Auto"-Aktionen teilgenommen. In der Zwischenzeit wurde die Aktion auf das gesamte Bundesgebiet ausgeweitet.

Die Kultusministerin hob hervor, dass die Verkehrserziehung in den bayerischen Schulen, insbesondere in den Grund- und Hauptschulen einen hohen Stellenwert genieße. In den vergangenen Jahren seien durch amtliche Lehrpläne, wie sie in keinem anderen Bundesland existierten, die Voraussetzungen für eine lückenlose und altersgemäße Verkehrserziehung vom Kindergarten- bis ins Führerscheinalter geschaffen worden. Oberstes Ziel sei dabei die Verkehrssicherheit der Schülerinnen und Schüler. Zunehmend würden aber auch Themen aus der Umwelt-, Sozial- und der Gesundheitserziehung aufgegriffen, von der bewussten Wahl des Verkehrsmittels bis zur Notwendigkeit partnerschaftlichen Verhaltens auf der Straße. Gerade für Letzteres sei es wichtig, in der Verkehrserziehung gemeinschaftliche Einstellungen und Werthaltung gegen Egoismus und Selbstüberschätzung zu stellen.

Damit Verkehrserziehung als Gemeinschaftsaufgabe eines Lehrerkollegiums verstanden werde, müsse sie auch ein Thema in der Aus- und Fortbildung der Lehrer sein. Hier leiste die in der Bundesrepublik einmalige Fortbildungseinrichtung „Seminar Bayern" in Grafrath für Lehrer aller Schularten wertvolle Dienste. Insbesondere für Verkehrserziehung sei die Arbeit im Team, unter Einbindung von Eltern, Polizei und Verbänden, wesentlich. Hohlmeier: „Verkehrserziehung in der Schule kann nur dann fruchten, wenn auch die Erwachsenen im Alltag mit dem berühmten „guten Beispiel" vorangehen. Gerade für Kinder und Jugendliche kann das falsche Verhalten von Erwachsenen zu einem negativen Verstärker werden. Sie müssen jedoch begreifen, dass sie als Verkehrsteilnehmer nicht nur für sich selbst Verantwortung tragen, sondern auch für andere."

Neben der Aktion „Hallo Auto" führt der ADAC noch weitere Projekte zur Verkehrserziehung durch wie beispielsweise das bereits zur Tradition gewordene Fahrradturnier „Wer ist Meister auf zwei Rädern" für die Jahrgangsstufe 6 oder das neueste Projekt für die Oberstufe der Gymnasien „Mobil mit Köpfchen". Letzteres stellt den Umweltschutzgedanken in den Vordergrund und soll nach einer erfolgreichen Pilot-Aktion am Gymnasium Icking auf ganz Oberbayern ausgedehnt werden.

Brigitte Waltenberger-Klimesch
Stellvertretende Pressesprecherin des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus