30. Juni 1998

Ab 1. Juli: Eintrittsfreier Sonntag an den staatlichen Museen Bayerns

Am kommenden Sonntag können Kunstfreunde erstmals wieder kostenlos in alle staatlichen Museen Bayerns. Wie Kultusminister Zehetmair am Dienstag in München mitteilte, habe er nach einem entsprechenden Landtagsbeschluss die Museen angewiesen, mit Wirkung vom 1. Juli den eintrittsfreien Sonntag wieder einzuführen. Der war im Jahre 1997 gestrichen worden, um mehr Einnahmen zu erzielen und eine Gleichbehandlung mit den Institutionen der Schlösser- und Seenverwaltung zu erreichen, die auch am Sonntag seit jeher Eintritt fordern.

Auf Grund einer Eingabe im Bayerischen Landtag, die ursprüngliche Handhabung wieder herzustellen, führte das Kultusministerium für das Jahr 1997 eine Untersuchung über die Auswirkungen der Streichung durch. Das Ergebnis war, dass die Einnahmen für Dauerausstellungen im Jahr 1997 lediglich um rund 125 000 Mark stiegen - Sonderausstellungen waren schon immer eintrittspflichtig. Demgegenüber waren die Besucherzahlen am Sonntag um etwa ein Drittel rückläufig. Geradezu dramatische Rückgänge gab es in der Glyptothek ( auf 44 Prozent), der Ägyptischen Sammlung (42 Prozent) und der Staatsgalerie Moderner Kunst (34 Prozent).

Kultusminister Zehetmair begrüßte die Entscheidung des Landtags, angesichts dieser Entwicklung den eintrittsfreien Sonntag wieder einzuführen. Der Fall zeige sehr anschaulich, dass eine rein betriebswirtschaftliche Betrachtung den Museen und Sammlungen nicht gerecht werden könne. Als Kulturstaat unterhalte und pflege Bayern seine Sammlungen im Rahmen seiner Bildungsaufgaben. Insoweit seien Museen und Sammlungen "non-profit-centers".

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent