27. Juni 1996

Neues Konzept für KZ-Gedenkstätte Dachau vorgestellt

Die mit jährlich 700 000 Besuchern größte KZ-Gedenkstätte Deutschlands in Dachau soll eine grundlegende Neugestaltung erhalten. Das sieht die Konzeption eines Fachbeirats unter der Leitung von Professor Wolfgang Benz von der TU Berlin vor, die am Donnerstag in München dem bayerischen Kultusminister Hans Zehetmair übergeben wurde. Geplant sind unter anderem die Wiederherstellung des ursprünglichen Zugangs durch das Lagerhaus, die Instandsetzung und Nutzung der bisher nicht genutzten Gebäude für Teilaustellungen sowie eine Neukonzeptionierung der Ausstellung nach modernen didaktischen und museumspädagogischen Gesichtspunkten. Dazu soll der Westflügel der Anlage ausgebaut werden und Räume für Wechselausstellungen und Gruppenarbeit erhalten.

Kultusminister Zehetmair bescheinigte dem neuen Gesamtkonzept insgesamt hohe Qualität. Es sei jetzt beabsichtigt, die Empfehlungen des Fachbeirates den beteiligten Verbänden und Organisationen zur Stellungnahme zuzuleiten. Auch eine öffentliche Diskussion sei durchaus erwünscht. Die erforderlichen Baumaßnahmen, für die aus Privatisierungserlösen 5,5 Millionen Mark fest eingeplant sind, sollen 1997 beginnen und eine Jahr später abgeschlossen sein. Parallel dazu müsse die Neugestaltung der Ausstellung erfolgen, die dem Haus der Bayerischen Geschichte übertragen werden soll. Auch eine Verbesserung der personellen Situation ist nach den Worten von Zehetmair beabsichtigt. Nach dem Ergebnis der Haushaltsverhandlungen sind zwei zusätzliche Stellen für einen wissenschaftlichen Mitarbeiter und für einen Mitarbeiter in Archiv und Bibliothek vorgesehen.

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent