26. Juni 1996

Kultusminister Zehetmair unterstreicht gesellschaftliche Bedeutung des ehrenamtlichen Einsatzes in den Sportvereinen

Für besondere Verdienste um den Sport hat Bayerns Kultusminister Hans Zehetmair am Mittwoch in München 100 Männer und Frauen geehrt. Bei der Verleihung der Auszeichnungen betonte der Minister die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements im Verein. Angesichts des Auseinanderfallens des traditionellen Familienverbundes und des zunehmenden Mangels an sozialen Bindungen böten Sportvereine vielen Jugendlichen Halt in schwierigen Lebenssituationen und leiteten durch den Sport zu positiver Lebensbewältigung an. Dem Sport insgesamt komme mit seinem auf Fairneß bauenden Wettbewerbsgedanken und mit seiner sozial-integrativen Kraft für den einzelnen, aber auch über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg eine wachsende Bedeutung zu. Die Integration von Kindern und Jugendlichen in einen Sportverein und die Übernahme von Verantwortung durch die Einbindung in das Ehrenamt seien heute wichtiger denn je. Um diesem Anliegen Rechnung zu tragen, so Zehetmair, habe er im letzten Jahr veranlaßt, bei Schülern, die ehrenamtlich tätig sind, in einem Beiblatt zum Zeugnis auf Antrag die ehrenamtliche Tätigkeit zu würdigen. Dies wolle er nicht nur als Anerkennung für soziales Engagement verstanden wissen, sondern auch als Anregung zur Nachahmung. Da der Zustrom in die Vereine unvermindert anhalte, sei auch eine wachsende Zahl an ehrenamtlichen Mitarbeitern notwendig.

Zehetmair betonte, daß die aus finanziellen Gründen notwendig gewordene Neuorganisation des Differenzierten Sportunterrichts an den Schulen die Sportvereine in besonderer Weise fordern werde. Übungsleiter der Vereine könnten in Zukunft anstelle hauptamtlicher Lehrkräfte Schülern ihre Sportart und sportliche Grundhaltungen nahebringen und Kinder und vor allem Jugendliche für eine lebenslange gesunde Freizeitgestaltung begeistern, aber auch ihr Interesse für die Belange und Möglichkeiten eines Sportvereins wecken.

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent