11. Juni 1996

Keine Förderklassen für Hochbegabte - Zahl der Anmeldungen zu gering

Wegen zu geringer Anmeldezahlen und zu unterschiedlicher Ausbildungsrichtungen wird es im nächsten Schuljahr nicht zu den geplanten Förderklassen für Hochbegabte in Bayern kommen. Wie Kultusminister Hans Zehetmair am Dienstag in München erklärte, hätten sich lediglich 22 Schüler für eine Hochbegabten-Förderklasse gemeldet, dabei ein Drittel für die Schule in Pegnitz, zwei Drittel für den Standort Nürnberg. Eine Klassenbildung sei schließlich dadurch vollends unmöglich geworden, daß die Schüler mit vier verschiedenen Sprachenfolgen vorgebildet gewesen seien, die sie alle auch weiterführen wollten. Ursprünglich war geplant gewesen, eine oder mehrere Klassen mit jeweils mindestens 20 Schülern zu bilden. Zehetmair bedauerte das Nichtzustandekommen, betonte aber, daß damit das Projekt nicht beendet sei: "Wir werden das Konzept noch einmal überdenken, aber auf jeden Fall auch für das nächste Schuljahr wieder Hochbegabten-Förderklassen anbieten." Vor allem die Frage, wie einseitig Begabte in das Konzept mit einbezogen werden können, solle in Zukunft untersucht werden. In einem Schreiben an die Gymnasien wies der Minister zudem darauf hin, die Förderung von Hochbegabten an den Schulen selbst im Pflicht- und Wahlunterricht sowie in speziellen Pluskursen nicht aus dem Auge zu verlieren.

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent