Pressemitteilung

Nr. 151 – 9. Juli 1999

Positive Entwicklung bei der Lehrereinstellung in Bayern: Über 3800 Einstellungen im Schuljahr 1999/2000

Bayern wird für das kommende Schuljahr über 3800 Lehrkräfte einstellen. Nach den jetzt weitgehend abgeschlossenen Planungen werden im Schuljahr 1999/2000 voraussichtlich 3852 Lehramtsbewerber eine Beschäftigung im staatlichen Schuldienst erhalten. Der Hauptteil entfällt auf den Volksschulbereich. Kultusministerin Monika Hohlmeier erklärte, die Staatsregierung setze ihre konsequente Linie fort, das hohe Bildungsniveau in Bayern auszubauen und jungen Lehramtsanwärtern berufliche Perspektiven zu eröffnen. „Mit der hohen Einstellungszahl trotz der angespannten Lage der öffentlichen Haushalte setzen wir ein deutliches Zeichen für den Stellenwert schulischer Bildung", betonte die Ministerin. Positiv wirkte sich der Beschluss der Staatsregierung aus, bis zum Jahr 2002 2500 2/3-Stellen zu schaffen. Von den neuen Lehrkäften werden 2900 dauerhaft übernommen, im Übrigen befristet. Im einzelnen können 1891 Bewerber im kommenden Schuljahr sofort mit einer Planstelle rechnen; 90 erhalten so genannte Superverträge (Vollzeit, Verbeamtung nach einem Jahr), 7 unbefristete Angestelltenverträge und 824 2/3-Verträge mit Verbeamtungsgarantie. Hinzu kommen 475 befristete Beschäftigungsmöglichkeiten. Zum Einstellungstermin im Februar 2000 werden mindestens noch weitere 90 Planstellen folgen, die sich durch Ersatzbedarf ergeben werden, sowie 475 befristete Verträge.

„Die Einstellungssituation für das Lehramt an Hauptschulen und beruflichen Schulen ist gut, bei Fachlehrern, gewerblichen Fachlehrern und im Bereich der Förderschule sogar sehr gut", bilanzierte die Kultusministerin. In der Grundschule seien die Perspektiven im Vergleich zu den Vorjahren verbessert, für Lehramtsbewerber an Realschulen und Gymnasien seien die Möglichkeiten immerhin leicht gestiegen.

Im einzelnen stellt sich die Situation in den unterschiedlichen Schularten wie folgt dar:

Im Volksschulbereich erhalten insgesamt 1809 Bewerber eine Beschäftigung (1135 Planstellen, 274 2/3-Verträge mit Zusage der Verbeamtung nach spätestens zwei Jahren, 400 befristete 3/4-Verträge ab dem 1.2.2000). Damit konnte die Zahl der festen Einstellungen mit 1409 im Vergleich zum Vorjahr um fast 28 % gesteigert werden, betonte die Ministerin. Ursachen für die günstige Einstellungssituation seien neben einem steigenden Ersatzbedarf durch Ruhestandsversetzungen und Teilzeitarbeit auch die von der Staatsregierung bereits zum nächsten Schuljahr eingeführte Altersteilzeit sowie die große Zahl an Teilzeitanträgen bei den Lehramtsbewerbern selbst. „Dies zeigt, dass die Staatsregierung mit dem neuen Instrument der Altersteilzeit auf dem richtigen Weg ist", erklärte die Ministerin. „Damit können wir ältere Lehrkräfte entlasten und zugleich jungen Nachwuchskräften neue Chancen vermitteln." Gerade im Volksschulbereich kann Bayern Lehramtsbewerbern deutlich bessere Perspektiven bieten als andere Länder.

An den Förderschulen können mit 253 83 % von insgesamt 304 Bewerbern des laufenden Prüfungsjahrgangs im staatlichen Schuldienst beschäftigt werden. Damit sei wiederum eine sehr günstige Einstellungssituation gegeben. Und auch 50 Bewerber, die nicht unmittelbar übernommen werden können, hätten gute Aussichten, im Privatschuldienst, als Nachrücker für nicht angetretene Sonderschullehrer oder im Februar 2000 über die Einstellung für bis dahin ausscheidende Sonderschullehrer beschäftigt zu werden.

Von den Neueinstellungen können 65 2/3-Stellen für die Mobilen Sonderpädagogischen Dienste verwendet werden und kommen damit der Integration von behinderten Kindern in den Regelschulen zugute.

Bei den Fachlehrern erhalten insgesamt 196 eine feste Anstellung, alle übrigen der 241 Bewerber können befristet beschäftigt werden.

Für den Realschul- und Gymnasialbereich ist eine deutliche Entspannung eingetreten. Für die Realschulen ist die Zahl der festen Einstellungen gegenüber dem Vorjahr um 8,9 % gestiegen. 113 Bewerber erhalten eine Anstellung im Beamtenverhältnis und weitere 179 einen 2/3-Vertrag mit Zusage der Verbeamtung in spätestens zwei Jahren. Aus Aushilfsmitteln werden außerdem 3 unbefristete Angestelltenverträge vergeben. Insgesamt sind somit mindestens 295 feste Einstellungen möglich. Dazu kommen noch 150 befristete Beschäftigungsmöglichkeiten.

Für die Gymnasien stehen insgesamt mindestens 570 feste Einstellungsmöglichkeiten zur Verfügung. Die Steigerung gegenüber dem Vorjahr liegt damit über 50 %. „Das ist ein enormer Kraftakt", unterstrich die Ministerin. Allerdings stünde diesem Ausbau eine in diesem Jahr ebenfalls gestiegene Bewerberzahl gegenüber. „Unterm Strich können wir die Einstellungsquote dennoch leicht anheben." Vorgesehen sind 309 Planstellen, 90 so genannte Superverträge (Vollzeit, Verbeamtung nach einem Jahr), und 171 2/3-Verträge mit Verbeamtungsgarantie. Weitere 238 Stellen sind auf ein Jahr befristet.

An den beruflichen Schulen können im höheren Dienst 239 Bewerber eingestellt werden. 165 Bewerber erhalten eine Planstelle, 70 einen 2/3-Vertrag mit Zusage der Verbeamtung, 4 unbefristete Arbeitsverträge. Insgesamt ergibt sich eine Einstellungsrate von 67% für den höheren Dienst, in einigen Fachrichtungen liegt sie sogar bei 90%. Auf 29 gewerbliche Fachlehreranwärter, die sich um eine Einstellung in den gehobenen staatlichen Schuldienst beworben haben, fallen 25 Einstellungsangebote im Beamtenverhältnis (86 %).

 

Dorothee Erpenstein
Pressesprecherin im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus