17. Juli 1998

Kultusminister Zehetmair kündigt zusätzliche Berufsfachschulen zur Verbesserung der Ausbildungssituation an

Bayern wird im kommenden Schuljahr zur Verbesserung der Ausbildungssituation weitere Berufsfachschulen an regionalen Brennpunkten einrichten. Dies kündigte Kultusminister Hans Zehetmair am Freitag in München an. Da bei der Ausbildungsstellensituation regional deutliche Engpässe bestünden, werde sein Haus zum kommenden Schuljahr zwölf weitere staatliche Berufsfachschulen und an einer staatlichen Wirtschaftsschule zusätzlich eine zweistufige Wirtschaftsschule einrichten. Damit stelle der Freistaat insbesondere in Problemregionen über 350 zusätzliche Ausbildungsplätze zur Verfügung. Zehetmair erinnerte daran, dass das Kultusministerium bereits zum Schuljahr 1996/97 im Rahmen des "Beschäftigungspakts Bayern" vier staatliche Berufsfachschulen für technische Assistenten für Informatik mit 120 Ausbildungsplätzen eingerichtet habe, um den sich abzeichnenden Lehrstellendefiziten durch flankierende schulische Ausbildungsangebote entgegenzuwirken. Die Standorte und der fachliche Zuschnitt der neuen Berufsfachschulen seien auf der Grundlage von Vorschlägen des Landesarbeitsamts festgelegt worden, die die Ausbildungsstellensituation und den regionalen Arbeitsmarkt berücksichtigen. Der Minister betonte, dass diese zusätzlichen Schulen nur zeitlich befristet errichtet werden. Zehetmair: "Wir hoffen, dass sich die Ausbildungssituation auch in den Regionen, in denen es derzeit Engpässe gibt, wieder entspannt."

Einjährige Berufsfachschulen für Elektrotechnik wird es künftig in Ansbach, Roth und Schwandorf geben. Diese Schulen vermitteln eine berufliche Grundbildung insbesondere auch für theorielastige Industrieberufe und verkürzen die anschließende duale Ausbildung um ein Jahr. Letzteres gilt auch für die berufliche Grundbildung, die an den einjährigen Berufsfachschulen für gastgewerbliche Berufe in Bad Kissingen, Freilassing, Immenstadt und Lauf vermittelt wird. Die zusätzliche zweistufige Wirtschaftsschule in Coburg bietet neben einer beruflichen Grundbildung im Berufsfeld Wirtschaft und Verwaltung zusätzlich einen mittleren Abschluss und verbessert dadurch für Hauptschüler den Zugang zu anspruchsvollen kaufmännischen Berufen. Absolventen der zweijährigen Berufsfachschulen für Sozialpflege in Aschaffenburg, für Kinderpflege in Bayreuth, für technische Assistenten für Informatik in Hof und für kaufmännische Assistenten in Wiesau (Lkr. Tirschenreuth) erwerben dagegen eine abgeschlossene Berufsausbildung. Auch die neue dreijährige Berufsfachschule für Diätassistenten in Neusäß führt zu einem staatlichen Berufsabschluss.

 

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent