12. Juli 1996

Im nächsten Schuljahr: Weiterhin steigende Schülerzahlen an Volksschulen - Weniger Einstellungsmöglichkeiten für Grundschullehrer

Zu Beginn des Schuljahres 1996/97 stellt der Freistaat Bayern 1 319 Lehrer aus dem Grund- und Hauptschulbereich ins Beamtenverhältnis ein. Erstmals nach mehreren Jahren können allerdings nicht mehr alle erfolgreichen Lehramtskandidaten für die Grundschule in den Staatsdienst übernommen werden. Wie Kultusminister Hans Zehetmair am Freitag in München erklärte, habe sich trotz neuer Planstellen und der Wiedereinführung der arbeitsmarktbezogenen Teilzeit- und Beurlaubungsmöglichkeiten die Einstellungssituation für angehende Grundschullehrer verschlechtert. Zudem sei die Zahl der Bewerber in diesem Bereich kräftig gestiegen. So werden zum nächsten Schuljahr 794 von 1416 Prüfungsabsolventen für das Lehramt an Grundschulen bis zur Anstellungsnote 2,37 in ein Beamtenverhältnis übernommen, 135 Bewerber (bis zur Note 2,50) erhalten einen befristeten Arbeitsvertrag. Für das Lehramt an Hauptschulen können alle Teilnehmer der 2. Staatsprüfung bis zur Gesamtprüfungsnote 3,50 fest eingestellt werden. Eingestellt wurden außerdem 169 Fachlehrer. Hier konnten alle Bewerber bis zur Note 3,50 übernommen werden. Zehetmair wies darauf hin, daß diejenigen Lehramtskandidaten für die Grundschule, die zum kommenden Schuljahr keine Anstellung erhielten, auf einer Warteliste geführt würden, so daß sie für das Schuljahr 1997/98 möglicherweise Berücksichtigung fänden.

Der Minister betonte allerdings, daß sich die Einstellungschancen für Lehrer im Grundschulbereich auch in den nächsten Jahren deutlich verringern würden. Wie erwartet werde sich im kommenden Schuljahr der Anstieg der Schülerzahlen fortsetzen. Voraussichtlich werden ab September mindestens 845 000 Schüler die Volksschulen besuchen, ca. 15 200 mehr als bisher. Die Zahl der Schulanfänger werde um ca. 2 900 auf ca. 134 200 Schüler anwachsen. Überdurchschnittliche Zuwachsraten gebe es in den Regierungsbezirken Oberbayern und Schwaben.

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent