Pressemitteilung
Nr. 179 – 14. Juli 2000

Staatssekretär Freller: Budgetierung am Gymnasium kein Sparmodell, sondern ein Weg zu mehr Eigenverantwortung

Anlässlich der bekannt gewordenen Unsicherheiten bei Nürnberger Eltern erklärte Kultusstaatssekretär Karl Freller, dass das Budgetierungsmodell den Gymnasien größere Gestaltungsfreiräume beim Unterrichtsangebot eröffne. "Wir geben den Schulen dadurch erstmals die Möglichkeit, eigenverantwortlich Schwerpunkte beim Unterrichtsangebot zu setzen", erläuterte der Staatssekretär die Zielrichtung des neuen Verfahrens. Die Schulleitung könne künftig auch gemeinsam mit den Eltern bewusst Entscheidungen darüber treffen, welche Wahlfächer neben dem Pflichtunterricht angeboten werden sollen, und damit das Profil ihrer Schule schärfen. Der Staatssekretär wies Vorwürfe, das Budgetierungsmodell sei ein Sparmodell, energisch zurück: "Durch die Budgetierung wird es insgesamt keine Stunde weniger geben." Landesweit werde man den bayerischen Gymnasien im kommenden Schuljahr sogar 2.000 Stunden mehr zur Verfügung stellen können .

Die Formel, nach der das Stundenbudget für jede einzelne Schule berechnet wird, sei genau durchdacht und gewährleiste landesweit die größtmögliche Gerechtigkeit. Zwar werde es Schulen geben, die einige Stunden verlieren, doch würden andere Gymnasien in gleichem Umfang gewinnen. "Ich hoffe, künftig nicht nur Proteste von Eltern zu hören, die den Verlust von Stunden an ihrer Schule beklagen, sondern auch Dankesschreiben von Eltern, deren Schule nun mehr Stunden zur Verfügung hat", erklärte Staatssekretär Freller. Bei der Umsetzung der neuen Berechnungsformel sei eine dreijährige Übergangsfrist vorgesehen, in der genau überprüft werde, ob es zu Härtefällen komme.

Dorothee Erpenstein
Pressesprecherin im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus