Pressemitteilung
Nr. 163 – 6. Juli 2000

Mobile Lehrerreserve für Gymnasien wird in Nürnberg erprobt

Im kommenden Schuljahr soll in Bayern erstmals der Aufbau einer mobilen Lehrerreserve für Gymnasien erprobt werden. In den Ballungsräumen München, Augsburg und Nürnberg-Fürth-Erlangen werden dafür 50 befristet beschäftigte Lehrkräfte eingesetzt. Wie Kultusstaatssekretär Karl Freller am Donnerstag erklärte, seien für staatliche Gymnasien im Raum Nürnberg-Fürth-Erlangen 14 dieser mobilen Aushilfskräfte vorgesehen. Der Ministerialbeauftragte für die Gymnasien in Mittelfranken werde in der Erprobungsphase des Modells vom Hans-Sachs-Gymnasium aus den Einsatz der mobilen Aushilfslehrkräfte an anderen Schulen im Raum Nürnberg-Fürth-Erlangen koordinieren. Diese Lehrer und Lehrerinnen könnten von den Gymnasien vor allem für Vertretungen von drei Wochen bis drei Monaten angefordert werden. Damit, so Freller, solle krankheitsbedingter Unterrichtsausfall an staatlichen Gymnasien effektiver vermieden werden. Für längere Krankheitsvertretungen stünden wie bisher Mittel für Aushilfslehrkräfte zur Verfügung.

Eine Erhebung an ausgewählten Volksschulen, Volksschulen für Behinderte, Realschulen und Gymnasien im laufenden Schuljahr hat ergeben, dass an den 71 erfassten Gymnasien in diesen Zeiträumen durchschnittlich 3,9 % des Unterrichts ersatzlos ausgefallen ist. Für Mittelfranken liegt die Quote bei 4,1 %. "Mit der Mobilen Reserve für Gymnasien erproben wir einen weiteren Weg, das Instrumentarium für Vertretung und Ersatzunterricht noch effizienter zu gestalten", erklärte Staatssekretär Freller.

Während an den Grund- und Hauptschulen seit 20 Jahren eine Mobile Reserve für Vertretungsfälle fest eingerichtet ist, bestehen beim Aufbau einer solchen Aushilfsreserve an Realschulen und Gymnasien erhebliche organisatorische Schwierigkeiten. Anders als im Volksschulbereich, in dem das Klassenlehrerprinzip gilt, unterrichten an Realschulen und Gymnasien Fachlehrer, die nicht in allen Unterrichtsfächern eingesetzt werden können. Außerdem besteht bei diesen beiden Schularten ein wesentlich weniger dichtes Netz von Schulen, so dass mobile Lehrkräfte zum Teil erhebliche Distanzen zurücklegen müssten, um eingesetzt werden zu können und ausgelastet zu sein. Die Pilotprojekte in München, Augsburg und Nürnberg sollen nun wertvolle Erfahrungsansätze liefern.

Brigitte Waltenberger-Klimesch
Stellv. Pressesprecherin des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus