Pressemitteilung
Nr. 9 - 15. Januar 1999

Kultusministerin Hohlmeier ruft Eltern und Schulen zur Zusammenarbeit bei der Verkehrserziehung auf

Kultusministerin Monika Hohlmeier rief Eltern und Schulen zu noch intensiverer Zusammenarbeit im Bereich der Verkehrserziehung und Unfallprävention auf. Wie die Ministerin in einer Ansprache bei der Jahrestagung des Verbandes leitender Unfallchirurgen Bayern e.V. am Freitag in München erklärte, sei der Erfolg der gemeinsamen Verkehrserziehung bereits daran zu erkennen, dass die Zahl der Schulwegunfälle in den letzten Jahren trotz Verdichtung des Verkehrs und steigender Schülerzahlen relativ konstant geblieben ist. Gleichzeitig appellierte sie an alle Beteiligten, die schulischen Bemühungen um die Verkehrssicherheit der Kinder weiterhin tatkräftig zu unterstützen und gemeinsam auf Verbesserungen hinzuarbeiten, um die Zahl der Unfälle noch mehr zu reduzieren.

Die vielfältigen Maßnahmen zur Verkehrserziehung an den Schulen könnten nur dann zum Erfolg führen, wenn Elternhaus und Schule an einem Strang ziehen, denn eine verantwortungsbewusste Beteiligung am Verkehr setze nicht nur Bewusstsein für Verkehrssicherheit, sondern auch für Umweltschutz und Gesundheit voraus und sei letztlich vom generellen Sozialverhalten nicht zu trennen. Daher sei eine wirkungsvolle Unfallprävention in der Schule stets auf die Mitarbeit und Vorbildwirkung des gesamten gesellschaftlichen Umfelds angewiesen.

Die Ministerin führte aus, dass bei der Verkehrserziehung in allen Jahrgangsstufen und Schularten die Unfallprävention die zentrale Rolle spiele. Exemplarisch könne dies an der Radfahrausbildung in der Grundschule aufgezeigt werden. Über die übliche praktische Unterweisung im Schonraum des Schulhofs oder einer Jugendverkehrsschule hinaus könnten die Kinder unter fachmännischer Anleitung ihre Kenntnisse auf öffentlichen Straßen im Umfeld der Schule erproben und damit größere Sicherheit gewinnen. Dies sei im Modellversuch "Radfahren in der Verkehrswirklichkeit" in enger Zusammenarbeit mit der Polizei mit großem Erfolg erprobt worden. Ministerin Hohlmeier betonte, dass auch an den weiterführenden Schulen die Verkehrserziehung als wichtiges fächerübergreifendes Ziel eine Rolle spiele. So werde in der 9. Jahrgangsstufe eine theoretische Mofa-Ausbildung angeboten. In der gymnasialen und beruflichen Oberstufe befasse sich die Verkehrserziehung schwerpunktmäßig mit dem jungen Fahranfänger. Dabei seien neben der Umwelt- und Alkoholproblematik in besonderem Maße psychologische Aspekte relevant.

Die Kultusministerin wies darauf hin, das zu dem breiten Spektrum der Verkehrserziehung an bayerischen Schulen auch das Sicherheitstraining für Sportart wie Inline-Skating zähle, und nannte in diesem Zusammenhang die Aktion "Safer Skating", mit der Schüler zu verkehrsgerechtem Verhalten und sicherer Fahrweise angeleitet werden.

Dorothee Erpenstein
Pressesprecherin im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus