Pressemitteilung

Nr. 41 - 19. Februar 1999

Zu der Meldung der Agentur dpa – lby 019 (Umfrage zur Schulreform)

Befürchtungen, die Hauptschulen könnten durch die Einführung der 6stufigen Realschule ausbluten, gehen fehl. Zwar sind kleinere Teilhauptschulen in der Zukunft in ihrem Bestand gefährdet, dies beruht jedoch nicht vorrangig auf der Einführung der sechsstufigen Realschule, sondern auf dem ab dem Jahr 2005 zu erwartenden massiven Rückgang der Schülerzahlen an den Hauptschulen. Durch die R 6 wird dieser Prozess lediglich um ca. 5 Jahre vorverlagert. Das von Kultusministerin Hohlmeier vorgestellte Konzept zur Stärkung der Hauptschule zielt darauf ab, einen Teil dieser Standorte zu erhalten. Durch Förderung guter Schülerinnen und Schüler hin zum mittleren Schulabschluss ab der 7. Jahrgangsstufe und Praxisklassen für Kinder mit Lernproblemen werden die Perspektiven der Hauptschüler für den Einstieg in das Berufsleben deutlich verbessert.

Die unterschiedliche Ausgestaltung der Übertrittskriterien an Realschule und Gymnasium entspricht dem gegliederten Schulsystem Bayerns, das mit seinen verschiedenen Schularten die bestmögliche Förderung für die Kinder mit ihren breit gefächerten Begabungen sichert. Für Spätentwickler gibt es auch nach der 5. und 6. Klasse alle Möglichkeiten, von der Hauptschule an die Realschule oder das Gymnasium zu wechseln. Damit sind Befürchtungen hinsichtlich eines erhöhten Leistungsdrucks in der 4. Grundschulklasse unberechtigt.

Dorothee Erpenstein
Pressesprecherin im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus