12. Februar 1998

Freistaat will sich am Dokumentationszentrum der Stadt Nürnberg auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände beteiligen

Auf Vorschlag von Kultusminister Hans Zehetmair ist die Staatsregierung vorbehaltlich der abschließenden Entscheidung des Landtags grundsätzlich bereit, sich mit bis zu 4 Millionen Mark an der Errichtung des Dokumentationszentrums der Stadt Nürnberg auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände zu beteiligen. Da es sich um ein Projekt von nationaler Bedeutung handelt, geht die Stadt Nürnberg, die die Kosten für den laufenden Unterhalt übernehmen wird davon aus, dass sich neben dem Freistaat auch der Bund an den Kosten zur Errichtung des Dokumentationszentrums mit 4 Millionen Mark beteiligen wird. Voraussetzung für eine staatliche Förderung sei, so der Kultusminister, dass der Bund verbindlich Mittel in derselben Höhe wie der Freistaat zur Verfügung stellt.

Das von der Stadt Nürnberg geplante Zentrum soll die Rolle der Reichsparteitage als zentrale Inszenierungen des nationalsozialistischen Terrorregimes darstellen. Zehetmair: "Die Errichtung des Dokumentationszentrums ist wichtig für die Aufklärung über den Nationalsozialismus und die Entlarvung seiner propagandistischen Mittel, um Geschichte als sichtbare Erinnerung für Gegenwart und Zukunft zu erschließen und dadurch das Bewusstsein des großen Wertes unserer freiheitlich-demokratischen Ordnung zu stärken."

Die Gesamtkosten für das von der Stadt Nürnberg geplante Projekt belaufen sich auf 9,5 Millionen Mark. Von privater Seite liegen bereits Zusagen und Absichtserklärungen in Höhe von 1,7 Millionen Mark vor. Die Fertigstellung des Dokumentationszentrums ist für das Jahr 2000 vorgesehen.

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent