28. Februar 1996

Bayerns Kultusminister Zehetmair zur Forderung der Hochschulrektoren nach Studiengebühren

Als "Geisterdebatte" hat Bayerns Kultusminister Hans Zehetmair die neuerliche Diskussion um die Einführung von Studiengebühren bezeichnet. Die vorhandenen Strukturprobleme der Hochschulen seien nicht mit der ständig wiederholten Forderung nach mehr Geld zu lösen - auch nicht, wenn dieses Geld von den Studierenden oder ihren Eltern gefordert werde. Statt Bund und Ländern pauschale Vorwürfe zu machen, sollten die Hochschulrektoren nach Auffassung des bayerischen Kultusministers zunächst Defizite in ihrem originären Bereich beseitigen: "Wenn ich sehe, daß wir in Bayern derzeit trotz angespannter Haushaltslage immer noch Steigerungen im Hochschulbereich zu verzeichnen haben, so frage ich mich, wo die komplementär zu verlangende Leistung bei einigen Hochschulen liegt." Die Probleme der Hochschulen seien nur durch qualifizierte Beiträge aller Beteiligten zu lösen. Der der Studierenden müsse darin bestehen, daß sie ihr Studium in angemessener Zeit erfolgreich beenden. Der der Hochschulen wiederum sei es, den Studierenden dies durch entsprechende strukturelle Maßnahmen zu ermöglichen. Zehetmair: "Solange nur immer jeder mit dem Finger auf andere zeigt, kommen wir nicht weiter."

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent