28. Februar 1996

Wissenschaftliche Begleitung des Schulversuchs "Sechsstufige Realschule" - Kultusminister Zehetmair: Gesicherte Ergebnisse statt Spekulationen

Der derzeit laufende Schulversuch "Sechsstufige Realschule", der an 37 Versuchsschulen in Bayern durchgeführt wird, soll zunächst gesicherte Daten für weitere Entscheidungen liefern. Wie Kultusminister Zehetmair am Mittwoch in München betonte, seien Aussagen über einen Erfolg des Versuchs erst dann zu erwarten, wenn im Laufe dieses Jahres erste Auswertungen vorlägen. "Während einige bereits feste Vorstellungen darüber zu haben scheinen, was das Ergebnis des Versuchs sein wird, verlassen wir uns auf gesicherte Daten."

Neben der Erhebung von Zahlen hat das Staatsinstitut für Schulpädagogik und Bildungsforschung (ISB), das den Versuch begleitet, Schwerpunkte bei der Langzeitauswertung gesetzt. Zum einen werden alle Eltern über die Motive befragt, aus denen sie sich für den Schulversuch entschieden. Sie sollen dabei genauso ihre Erwartungen an eine sechsjährige Realschulausbildung nennen wie ihre Vorstellungen von Bildungszielen und Berufsmöglichkeiten für ihre Kinder. Zum anderen analysiert das ISB, ob und wie sich die Verteilung der Schüler im Einzugsbereich des Schulversuchs zwischen Gymnasium und Realschule sowie zwischen Hauptschule und Realschule verändert. Genau beobachtet werden auch Lernerfolg und Leistungen der Schüler. So werden zwischen den Schülern der 7. Jahrgangsstufe der vier- und sechsstufigen Form Leistungsvergleiche angestellt, die Aufschluß darüber geben sollen, inwieweit eine Steigerung des Anforderungsniveaus festzustellen ist. Dabei sind nicht allein die Noten der Schüler, sondern auch Erfahrungen der Lehrer sowie Unterrichtsbeobachtungen ausschlaggebend. Einen weiteren Schwerpunkt bildet der Französischunterricht. Untersucht wird hier, wie die Schüler Französisch als 2. Pflichtfremdsprache annehmen und wie sie im Vergleich zu Schülern mit erweitertem Französischunterricht an der bestehenden vierstufigen Realschule abschneiden.

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent