14. Februar 1996

Französisch an bayerischen Volksschulen im Aufwind

Fast 5000 bayerische Volksschüler lernen in diesem Schuljahr freiwillig Französisch. Wie Kultusminister Hans Zehetmair am Mittwoch in München erklärte, sei als Fortsetzung der französischen Frühförderung in Kindergärten gegenwärtig an insgesamt 54 bayerischen Volksschulen französische Spracharbeit auf freiwilliger Basis eingerichtet. Beteiligt seien vor allem die Grundschulen mit den Klassenstufen 1 bis 4, aber auch an Hauptschulen könne Französischunterricht angeboten werden. Im Vergleich mit der Erhebung zum Stand vom 1. Oktober 1993 sei die Zahl der Schulen (von 43 auf 54), der eingerichteten Gruppen (von 340 auf 374) sowie die Zahl der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler (von 4418 auf 4828) erneut angestiegen.

Die französische Spracharbeit in der Volksschule, die zum weitaus größten Teil von französischen Lehrkräften erteilt werde, ziele vor allem auf kommunikative Fähigkeiten wie Hörverstehen und Sprechen ab. Im Mittelpunkt stehe die Bewältigung von Situationen aus dem Erfahrungs- und Erlebnisbereich der Kinder. Der Ansatz sei spielorientiert und entspreche dem kindlichen Bedürfnis nach Spielen, Singen, Musizieren, Malen und Bewegung. Als besonders günstig erweise sich, daß die durchschnittliche Gruppenstärke bei lediglich 13 Schülern liege.

Der frühe Zeitpunkt für den ersten Fremdsprachenkontakt, so der Minister, sei insofern günstig, als das Lernen noch stark durch Nachahmung geprägt sei und das natürliche Mitteilungsbedürfnis eine gute Voraussetzung für einen unbefangenen Einstieg in die fremde Sprache und Kultur darstelle. Angesichts des immer stärker zusammenwachsenden Europas verstärke sich der Auftrag der Schulen zu dieser frühen Fremdsprachenförderung. Zehetmair: "Eine kindgemäße, erlebnisorientierte und spielerische Begegnung mit einer fremden Sprache zielt auch auf größere Aufgeschlossenheit und ein besseres Verständnis des anderen Landes".

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent