12. Februar 1996

"Halbzeit " an Bayerns Schulen - Ab Mittwoch gibt es Zwischenzeugnisse

Ab Mittwoch dieser Woche werden an Bayerns Schulen die Zwischenzeugnisse verteilt. Wie Kultusminister Hans Zehetmair am Montag in München erklärte, soll das Zwischenzeugnis den Schülern einen Überblick über die bisherigen Leistungen verschaffen und zu eventuellen Kurskorrekturen veranlassen. Die bayerische Schulordnung, so Zehetmair, sehe für die Zeugnisausgabe erst den Freitag als regulären Termin vor. Da jede Schule aber über zwei bewegliche Ferientage im Schuljahr verfüge, sei es denkbar, daß "der letzte Schultag der zweiten vollen Februarwoche" an einigen Schulen schon der Mittwoch oder der Donnerstag sei.

Der Minister riet den Schülern, die Zwischenzeugnisse als "Halbzeitbilanz" anzusehen, an der sich die "Taktik" in der zweiten "Spielhälfte" orientieren müsse. Er warnte allerdings ausdrücklich davor, ein gutes Ergebnis zur "Halbzeit" schon als Garantie für den Gesamterfolg anzusehen.

Den Eltern empfahl der Minister, die Zwischenzeugnisse zum Anlaß zu nehmen, um gemeinsam mit den Kindern die bisherigen Erfolge und Mißerfolge zu besprechen. Noten, so Zehetmair, seien etwas Relatives: Sie bewerten nicht den jungen Menschen, sondern lediglich seine Leistungen in einem Fach zu einem bestimmten Zeitpunkt. Grundsätzlich müsse aber im Gespräch zwischen Eltern und Schülern geklärt werden, worauf Mißerfolge zurückzuführen seien. Vorübergehende Leistungsschwächen seien meist leicht behebbar, liege aber eine allgemeine Überforderung vor, müsse man auch entsprechende Konsequenzen erörtern.

Sachkundige Ansprechpartner für die individuelle Beratung der Eltern und Schüler seien in diesem Fall die jeweiligen Fachlehrer, der Klaßleiter und der Beratungslehrer der Schule. Daneben stünden die Schuljugendberater an den Volksschulen zur Verfügung sowie die staatlichen Schulberater und Schulpsychologen.

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent