5. Februar 1996

Kultusminister Zehetmair stellt Archivführer der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer vor

Als Werk von herausragendem wissenschaftlichen und kulturpolitischen Wert hat Kultusminister Hans Zehetmair den soeben erschienenen Archivführer der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer gewürdigt. Wie der Minister bei der Präsentation am Montag in München erklärte, stelle das Buch das bislang wichtigste Ergebnis einer langen und intensiven Zusammenarbeit der Archivverwaltungen im Alpenraum dar. Dabei sei ein Gemeinschaftswerk entstanden, das die Vertiefung der wissenschaftlichen Kontakte und damit zugleich die grenzüberschreitende landesgeschichtliche Forschung im Alpenraum noch stärker unterstützen werde. Bei der Region Alpenraum handle es sich um ein geographisch wie kulturell mannigfaltiges Gebiet, das historisch betrachtet weder politisch noch wirtschaftlich oder kulturell jemals eine Einheit war, in dem mehr als 33 Millionen Menschen mit italienischer, deutscher oder ladinischer bzw. rätoromanischer Muttersprache leben. Umso begrüßenswerter sei deshalb die rege und freundschaftliche Zusammenarbeit der Nachbarländer, betonte Zehetmair. Die Publikation mit dem genauen Titel "Die Staats- und Landes- archive in der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (ARGE ALP). Archivführer und Inventar der grenzüberschreitenden Überlieferung" gibt einen Überblick über die historisch teilweise eng miteinander verflochtenen Bestände von 29 Staats- und Landesarchiven.

Die ARGE ALP war im Oktober 1972 gegründet worden. Ihr gehören neben Bayern die österreichischen Länder Salzburg, Tirol und Vorarlberg, der Schweizer Kanton Graubünden und die italienische Provinz Bozen-Südtirol sowie die Region Lombardei als Gründungsmitglieder an. Die Provinz Trient kam kurz nach der Gründung hinzu, 1982 schlossen sich der Kanton St. Gallen und 1986 der Kanton Tessin an. Seit 1989 arbeitet auch das Land Baden-Württemberg in der Arbeitsgemeinschaft mit, das bei der heutigen Präsentation von Wissenschafts-Staatssekretär Josef Dreier vertreten wurde.

Der Archivführer ist beim Bayerischen Hauptstaatsarchiv, Postfach 22 11 52, 80501 München, zum Preis von DM 25 erhältlich.

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid / Pressereferent