Pressemitteilung

Nr. 46 – 11. Dezember 1998

Kultusministerin Monika Hohlmeier würdigte das Wohnprojekt Olga-Heerdegen-Haus als wichtige Hilfe zur Selbsthilfe für Jugendliche in Not

Kultusministerin Monika Hohlmeier bezeichnete das in München am 11.12.1998 eröffnete Wohnprojekt Olga-Heerdegen-Haus als wertvolles Betreuungsangebot für Jugendliche in existenziellen Krisensituationen. Mit dem Projekt bietet der Verein „Kinderschutz & Mutterschutz e.V.", der seit 1994 als freier Jugendhilfeträger auf dem Gebiet der intensiven sonderpädagogischen Einzelbetreuung tätig ist, fünf Jugendlichen Wohnung sowie Betreuung und Hilfe mit dem Ziel, sie langfristig an eine eigenverantwortliche Lebensführung heranzuführen und sie wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Anlässlich der Einweihung unterstrich die Ministerin, die die Schirmherrschaft für dieses Projekt übernommen hat, die Bedeutung der Jugendarbeit. „Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, junge Menschen, die unverschuldet in soziale und wirtschaftliche Not geraten sind, bei der Stabiliseriung ihrer Persönlichkeit und der Rückkehr zu einem geregeltem Lebensablauf zu unterstützen. Initiativen wie dieses Wohnprojekt haben Vorbildcharakter", betonte Frau Hohlmeier.

Das Wohnprojekt konnte mit Hilfe der von der Ministerin unterstützten Spendenaktion des Münchner Merkurs „Der Merkur hilft Kindern" ins Leben gerufen werden.

Gerade in Zeiten, in denen Konsens über gesellschaftliche Werte nicht mehr selbstverständlich und gesellschaftliche Strukturen daher nicht mehr so fest gefügt seien wie noch vor wenigen Jahrzehnten, gelte es, die Familien in ihrem Selbstverständnis und ihrer Erziehungskraft wieder zu stärken, aber auch ausreichende Betreuungsangebote außerhalb der Familien zu schaffen. „Die Familie ist und bleibt der erste und beste Ort der Sozialisation und der Verwirklichung von Werten", unterstrich die Ministerin. Auf der anderen Seite müsse man den Entwicklungen ins Auge sehen, wenn es darum gehe, zusätzliche Angebote für Kinder und Jugendliche insgesamt zu verbessern. Hier seien die Träger der Jugendhilfe und der Jugendarbeit, aber auch der Staat gefordert. Das Staatsministerium für Unterricht und Kultus werde bereits zum Schuljahr 1999/2000 die kind- und familiengerechten Halbtagesschule einführen, so dass eine pädagogische Betreuung der Kinder von 7.30 bis 13.00 Uhr sichergestellt werden könne, sofern es die Eltern wünschten. Die Mittagsbetreuung, die bereits an ca. 800 Grundschulen mit großem Erfolg eingerichtet sei, werde weiter ausgebaut. Daneben sollen in enger Zusammenarbeit mit Kindergärten, Horten und sonstigen Einrichtungen der Jugendhilfe bedarfsgerechte Angebote geschaffen werden. Die Staatsregierung werde auch die Mittel für die Nachmittagsbetreuung für Schülerinnen und Schüler ab 10 Jahren in Einrichtungen der Jugendarbeit und an Schulen verdoppeln.

 

Dorothee Erpenstein
Pressesprecherin im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus