Pressemitteilung
Nr. 44 – 8. Dezember 1998

Kultusministerin Monika Hohlmeier auf der Eröffnungsveranstaltung der Rollenden Wanderausstellung „ZeitZug 1848": Ein faszinierender Zugang zur Geschichte der Revolution

Kultusministerin Monika Hohlmeier bezeichnete die Rollende Wanderausstellung „ZeitZug 1848" als plakatives Beispiel, wie jungen Menschen ein faszinierender Zugang zur Geschichte verschafft werden könne. Bei der Eröffnung der vom Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn AG konzipierten Ausstellung zum Revolutionsjahr 1848 am 8.12.1998 im Münchner Hauptbahnhof erklärte die Ministerin, nur die intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit könne bewusst machen, dass die freiheitlich-demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland nichts Selbstverständliches sei, sondern integrierendes Element eines Prozesses, der von mündigen Bürgerinnen und Bürgern aktiv mitgestaltet werden müsse. „Derartige Ausstellungen, die buchstäblich neue Wege gehen, demonstrieren, wie lebendig und anschaulich Geschichte vermittelt werden kann", betonte die Ministerin.

Frau Hohlmeier nannte die Ereignisse von 1848 einen „Markstein auf dem Weg zu einem freiheitlichen, föderal verfassten und demokratisch strukturierten Deutschland". Sie erinnerte an die nationale Dimension dieses Epochenjahres und wies gleichzeitig auf die bayerische Ausprägung der Ereignisse hin. So seien in München bereits Anfang März 1848, noch bevor die Revolution in Berlin oder in Wien Throne ins Wanken gebracht habe, Pressefreiheit, Ministerverantwortlichkeit, die Vereidigung des Heeres auf die Verfassung und andere liberale Maßnahmen zugestanden worden. Die Einhaltung und der Fortbestand dieser Maßnahmen über das Jahr 1848 hinaus sei dem Einsatz von Bürgerinnen und Bürgern zu verdanken, die für die Verwirklichung der liberalen Ideen eingetreten seien.

Auch den Jugendlichen müsse durch eine intensive Beschäftigung mit der Märzrevolution 1848 im Geschichtsunterricht verdeutlicht werden, dass die für uns heute ganz selbstverständlichen Freiheitsrechte erst mühsam erkämpft werden mussten. Die bayerischen Schulen hätten sich in diesem Jahr in ganz besonderer Weise mit den angesprochenen Ereignissen befasst. Um den regionalen geschichtlichen Bezug nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, waren die Schulen aufgefordert, sich über die lehrplanmäßige Behandlung der nationalen Ereignisse hinaus auch an Beispielen ihres lokalen Umfeldes mit der Revolution von 1848/49 zu beschäftigen. Aus einer engen Zusammenarbeit mit Archiven und Museen seien zahlreiche Fortbildungsveranstaltungen, Ausstellungen, Handreichungen und Medienangebote erwachsen, die eine abwechslungsreiche Auseinandersetzung mit den revolutionären Ereignissen in Bayern und Deutschland ermöglichten. Der eigens initiierte landesgeschichtliche Wettbewerb „Erinnerungszeichen" habe für Schüler aller Schularten einen zusätzlichen Anreiz zur Beschäftigung mit dem Epochenjahr 1848 geschaffen. Etliche Unterrichtsprojekte und selbst gestaltete Ausstellungen zeugten von der Kreativität dieses fächerübergreifenden Ansatzes.

Die Ausstellung „ZeitZug 1848" biete nun eine zusätzliche Möglichkeit, die im Unterricht vermittelten Erkenntnisse um neue Aspekte zu erweitern. Gerade die Verbindung politischer und wirtschaftlicher Phänomene werde anhand der Entwicklung der Eisenbahn deutlich. Von der ungewöhnlichen Präsentation der Ausstellung – Eisenbahnwagen als Ausstellungsräume und Bahnhöfe als Standorte - erwarte sich die Ministerin eine besondere Anziehungskraft für Schulklassen. Die Ausstellung ist noch bis zum 10. Dezember 1998 in München zu besichtigen.

 

Dorothee Erpenstein
Pressesprecherin im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus